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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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offenem, teils verschämtem Gelächter geschüttelte wurde.
    Alle lachten. Außer Graham.
    Graham war so weiß wie die Wand geworden, und bloß seine grünen Augen funkelten vor Zorn und Demütigung.
    Sadie, die nun zu ihrem Namen stehen konnte, auch in ihren eigenen Gedanken, sah zu, wie die Liebe, die sie gefunden hatte, sich in nichts auflöste. Sie selbst hatte sie getötet, indem sie sie mit Lügen gefüllt hatte.
    Sie war ein fürchterliches Aschenputtel — ein Aschenputtel, das log, betrog und klaute, um zum Ball zu gelangen, und dessen Träume um Mitternacht durch ihre eigenen Missetaten zerstört wurden.
    Sie wandte sich von ihrem Prinzen ab, denn sie ertrug nicht den Anblick dessen, was sie verloren hatte – oder vielmehr zerstört. Stattdessen reckte sie das Kinn und schaute den Mittelgang hinunter zu der Frau, die zu verachten sie gelernt hatte.
    »Mrs Blake hat vergessen, ein kleines Detail zu erwähnen«, sagte sie laut und deutlich. »Ich wurde niemals bezahlt.«

Neunundzwanzigstes Kapitel
    H inter Graham räusperte sich der Geistliche. »Euer Gnaden … die Zeremonie ist noch nicht beendet. Was wünscht Ihr, was soll ich tun?«
    Spontan fühlte Graham nichts als grenzenlose Erleichterung. Er war noch nicht mit dieser Kreatur verheiratet. Es war noch nicht zu spät, um eine reiche Frau zu finden, Edencourt zu retten und so zu tun, als hätte er in der überwältigenden Trauer um seine verstorbene Familie die Fehlentscheidung getroffen, diese fürchterliche Hochstaplerin zu heiraten. Niemand würde ihm irgendwelche Vorhaltungen machen.
    Doch unglücklicherweise hatte er die letzte Nacht mit Sophie in seinem Bett verbracht. Er hatte mit ihr geschlafen und ihre Jungfräulichkeit genommen – in dieser Hinsicht hatte sie immerhin nicht gelogen. Sie war entehrt.
    Beinahe konnte er die Stimme seines Vaters in seinem Kopf hören. »Zur Hölle mit ihr! Sie ist schließlich keine Dame! Sie ist nur ein namenloses Ding ohne Freunde, das dich überrumpelt hat. Stoß sie in die Gosse zurück, wo sie herkommt, und denk nicht länger drüber nach.«
    Pleite zu sein und eine Diebin zur Frau zu haben, würde ihn zerstören. Und Edencourt. Wenn er sein Haus überschulden und all seine Knöpfe versetzen würde, brächte das seine Leute allenfalls durch einen Winter. Außerdem musste er das Anwesen von Grund auf erneuern, andernfalls wäre es ständig eine schwere finanzielle Belastung.
    Entehrt und unverheiratet zu sein, würde sie zerstören. Sadie.
    Als er sie in die Arme genommen hatte, hatte er in gewisser Weise einen Eid geschworen. Sich selbst hatte er geschworen, sie zu heiraten.
    In guten wie in schlechten Tagen.
    Er hob den Blick und schaute die Fremde vor sich an, die Sophies schönes Gesicht hatte. Sie erwiderte seinen Blick, ihre feinen Gesichtszüge waren totenbleich.
    Sie musste seine Entscheidung in seinen Augen gelesen haben, denn sie hob abwehrend eine Hand.
    Natürlich tat sie das nur, weil sie nicht wusste, wie er sich entschieden hatte.
    »Fahrt fort«, bellte er den Geistlichen an.
    Erstaunlicherweise protestierte Sadie Westmoreland weiter, statt Ruhe zu geben, obwohl sie doch endlich bekam, was sie wollte.
    »Graham, nicht! Das darfst du nicht! Ich kann dir nicht länger helfen.«
    Er beachtete sie nicht. Sie zerrte an ihrer Hand, versuchte sich mit ihrer freien Hand aus seinem Griff zu befreien. »Graham, mach das nicht. Ich besitze keinen Farthing! Du musst eine andere finden, eine reiche Frau, die dir helfen kann, Edencourt zu retten!«
    Ihre Worte bedeuteten ihm nichts. Es war, als würde sie eine fremde Sprache sprechen. Eine verlogene Sprache. Aber egal. Alles war Lüge, jedes Wort, das auf dieser Erde je gesprochen worden war.
    Er nahm sie am Arm und drehte sich mit ihr um, sodass sie beide wieder den Geistlichen ansahen. »Fahrt fort.«
    Als sie immer noch protestierte, sorgte er rasch dafür, dass sie verstummte. »Alles wird gut.«
    Ein winziges Geräusch entfuhr ihr, wie das Seufzen nach dem Todesstoß. Dann erstarrte sie und wurde still. Graham richtete seinen Blick stur geradeaus und weigerte sich, den Tränen zu glauben, die unablässig über ihr wunderschönes Gesicht liefen.
    So blieb er, sprach grimmig sein Gelübde, bis es vorüber war. Der Geistliche blinzelte ihn zögerlich an. »Gibt es einen Ring, Euer Gnaden?«
    Der Ring seiner Mutter. Grahams Hand wanderte zu seiner Westentasche. Er konnte den Ring dort spüren – jenen Ring, den er so schnell wie möglich an Sophies

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