Lodernde Träume
der Mann seines Vertrauens.«
»Großer Gott! Dann ist es natürlich kein Wunder, dass er so verflucht arrogant ist. Er weiß einfach, dass er nicht entlassen werden kann.«
»Ich fand ihn eigentlich ausgesprochen liebenswürdig. Er weiß alles, was man über Pferdezucht wissen muss .« Doch dann schaute der Gutsbesitzer seine Tochter plötzlich besorgt an: »Hat er dir irgend etwas getan, was ... sagen wir, völlig unannehmbar ist, Megan?«
»Nein, nein, es ist nichts Besonderes«, unterbrach ihn Megan hastig. »Ich ... ich hab ihn einfach von Anfang an nicht gemocht, es ist genauso, wie er sagt.«
»Er ist kein Gast in dem Sinne«, beruhigte sie ihr Vater. »Es ist nicht so, dass du mit ihm im Salon Konversation treiben muss t. Wahrscheinlich wirst du ihn sowieso kaum zu Gesicht bekommen.«
»Na, das ist ja wenigstens ein kleiner Trost, wenn wir ihn schon nicht loswerden können.«
Sie ging um den Schreibtisch herum und küsste ihren Vater zärtlich auf die Wange, um ihm zu zeigen, dass sie mit allem einverstanden wäre. Doch in Wahrheit war sie maßlos enttäuscht. Schon der bloße Gedanke, von nun an Devlin Jefferys ständig um sich zu haben, genügte inzwischen, sie völlig aus der Fassung zu bringen. Warum bloß war dieser herrliche Hengst nur unter der Bedingung zu haben, dass man diesen Mann als Zugabe nahm? Der Preis war einfach zu hoch...
Als Megan die Türe des Arbeitszimmers geschlossen hatte und sich umdrehte, lief sie ihm direkt in die Arme. Obwohl sie die ganze Zeit an nichts anderes als an ihn gedacht hatte, hatte sie doch tatsächlich völlig vergessen, dass sie ihm bedeutet hatte, er möge in der Halle warten.
Unwillkürlich riss sie die Hände hoch und stemmte die Arme gegen sein weiches, weißes Batisthemd. Sie fühlte seine Muskeln unter ihren Händen schwellen, und diese unschickliche Berührung seines Körpers ließ ihre Wangen erglühen, obwohl sie doch völlig unbeabsichtigt war. Megan machte einen Satz rückwärts, trat in ihrer Hast auf den Rocksaum und hätte dabei fast das Gleichgewicht verloren. Während sie damit beschäftigt war, ihre Absätze aus dem Rocksaum zu angeln, stand Devlin Jefferys breit grinsend daneben.
»Es kommt gelegentlich vor, dass Frauen vor mir zu Boden sinken, doch nicht, um mir zu entkommen!«
»Bestimmt werden sie wegen Ihrer vulgären Anspielungen ohnmächtig«, versetzte Megan, ehe sie wieder zu ihm hochblickte.
Das hätte sie lieber sein lassen. Er stand nun so dicht vor ihr, dass sie seinen Atem spürte, und diese Nähe zu ihm ließ ihr fast die Sinne schwinden. Mein Gott, hatte der Mann schöne Augen! Sie strahlten in einem faszinierenden Türkis und verzauberten sie geradezu, wobei der Kontrast zu seinem glänzenden schwarzen Haar ihre Wirkung noch verstärkte.
Es verging fast eine halbe Minute, bis ihnen beiden im selben Moment bewußt wurde, dass sie nur dastanden und einander anstarrten. Megans Wangen glühten wie noch nie, und sie senkte als erste den Blick. Auf diese Weise entging ihr, dass auch Devlin etwas rot geworden war.
»Ich mache selten Anspielungen, und schon gar nicht vulgäre, und aus diesem Grunde ist vor mir auch noch keine Frau ohnmächtig geworden. Ich bin lieber direkt, Miss Penworthy, und komme ohne Umwege zur Sache. Soll ich es beweisen?«
»Nein!«
»Wirklich schade, denn rosa steht ihnen verdammt gut!«
Der Flegel spielte auf ihr Erröten an, dabei war er selber der Übeltäter, der dies hervorrief. Sie hob den Kopf und warf ihm einen giftigen Blick zu. Sein Gesicht hatte einen süffisanten, beinahe triumphierenden Ausdruck. Wieder wurde sie über und über rot, was ihm ein weiteres hämisches Grinsen entlockte.
»Aha, ich sehe, Sie erinnern sich wieder«, sagte er nun beinahe freundlich. »Sie haben verloren, und nun wird es Zeit, zu bezahlen.«
»Bezahlen wofür?«
»Wollen Sie mir denn nicht Ihren Stall zeigen, Fräulein? Darauf habe ich doch die ganze Zeit gewartet!«
Er sagte das mit einem schmierigen Unterton, wie eine sexuelle Anspielung, als würde er gar nicht über ein Gebäude reden, sondern sich über bestimmte Details ihrer Figur auslassen. Doch sie schlug zurück: »Bei uns ist der Stall nicht irgendwo draußen im Wald versteckt, sondern er liegt gleich hinter dem Haus. Da selbst ein Idiot ihn finden würde, sollte es auch Ihnen möglich sein.«
»Ich hätte wissen müssen, dass Sie Ihre Wette nicht einlösen würden.«
»Ich wüsste nicht, dass wir gewettet hätten«, versetzte sie spitz.
»Sie
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