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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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wie gestern Nacht , als er sich vorgestellt hatte, wie sie seinen Körper mit bewundernden Blicken verschlingen würde. Er durfte nicht mehr daran denken, zumindest solange nicht, bis er hier irgendwo eine Frau gefunden hatte, die bereit war, seine Gier zu stillen.
    Er überlegte kurz, wer da in Frage käme. Da war einmal die hübsche kleine Tochter des Wirts im hiesigen Gasthof. Sie hatte vorgestern Abend erst mit ihm, und dann, als er kein Interesse bekundet hatte, mit Mortimer geflirtet. Der hatte dann auch prompt gestern wieder dort übernachtet. Wenn er bei ihr zum Zuge gekommen war, hatte er zweifellos die älteren Rechte. Zumindest müsste er ihn der Höflichkeit halber vorher fragen.
    Dann gab es da noch das Hausmädchen, die ihm gestern die frische Bettwäsche gebracht hatte. Sie hatte üppige Formen, genau wie seine letzte Geliebte, und als sie ihn anschaute, war sie ganz schön ins Stottern gekommen. Es wäre ein leichtes Spiel für ihn, schon gestern hätte er sie haben können. Warum hatte er sie bloß nicht gleich verführt? Aber mit Hausangestellten war das immer so eine Sache. Sie tratschten schnell alles herum, und er mochte lieber diskrete Affären.
    Er wusste , dass er über kurz oder lang ein Mädchen finden würde, das ihm gefallen und sich auf eine kurze Sache einlassen würde, doch diese Gewißheit half ihm jetzt auch nicht weiter. Er war inzwischen so erregt, dass er nicht mehr warten konnte. Sein Körper forderte einfach sein Recht. Diese verfluchte Megan Penworthy. Und dann noch dieses Liebesgeturtel hinter der Tür, das gab ihm wirklich den Rest. Bestimmt waren es Bedienstete vom Gut, bei denen es sich noch nicht herumgesprochen hatte, dass dieser Stall inzwischen nicht nur von Pferden bewohnt war. Und dann noch in aller Herrgottsfrühe. Durch das einzige Fenster im Stall fiel gerade das erste Morgenlicht.
    »Sir Ambrose wird womöglich eifersüchtig sein, aber das macht nichts, dann reite ich euch eben beide.«
    Ein trockenes Lachen drang durch die Tür. Devlin stieß ein verzweifeltes Stöhnen aus. Er versuchte sich zu erinnern, wie es im benachbarten Trakt des Stalls aussah. Da waren zwei Boxen, oder? In einer von ihnen war Caesar untergebracht; Devlin wunderte sich, dass der Hengst nicht ärgerlich schnaubte, wie er es sonst tat, wenn er sich gestört fühlte.
    Devlin war nach mehr als nur ärgerlichem Schnauben zumute. Er platzte langsam vor Wut über diese weibliche Stimme nebenan, die ihn aus dem Schlaf geweckt hatte. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor, doch er kam nicht darauf, wer es war. Es war wie verhext, diese Stimme machte ihn schier wahnsinnig. Vielleicht gerade, weil sie ihm so vertraut war?
    »Das kitzelt.« Sie kicherte. »Du magst das, nicht wahr? Ich wusste es. Sir Ambrose ist ganz wild darauf.«
    Wie von Furien gejagt sprang Devlin aus dem Bett. Jetzt wusste er es! Aus dem Dunkel seiner Erinnerung war das Gesicht aufgetaucht, das zu dieser weichen, schnurrenden Stimme gehörte. Er stieß die Tür weit auf - und blieb wie angewurzelt stehen. Es war kein Liebespaar, das sich da im Stall tummelte. Kein Mann weit und breit, an dem er seine Wut hätte abreagieren können. Es war Megan, die da im schummrigen Licht einer Laterne stand und Caesar mit Zucker fütterte. Sie hatte ein jadegrünes Reitkleid an, und ihr leuchtendrotes Haar, das sie zu einem dicken Zopf geflochten hatte, züngelte wie eine Flamme über ihren Rücken. Sie hatte Devlin nicht gehört und war ganz auf den Hengst konzentriert, den sie mit lockenden Worten und süßen Naschereien becircte.
    Obwohl sie da so harmlos in ihrer ganzen Unschuld vor ihm stand, kochte er immer noch vor Wut. Er konnte sich einfach nicht beruhigen. Er wusste nicht einmal genau, warum. War es Eifersucht? Dieses Gefühl war ihm sonst ausgesprochen fremd. Nein, es war etwas anderes. Dieses Mädchen hatte ihm die ganze Zeit im Kopf herumgespukt, doch er hatte die Finger von ihr gelassen, weil er davon ausgegangen war, dass sie noch Jungfrau war. Dann hatte er dieses Liebesgeflüster gehört, hatte ihre Stimme erkannt, und für den Bruchteil einer Sekunde hatte er gedacht, dass sie also doch keine Jungfrau mehr war, sondern sich da mit ihrem Liebhaber im Stroh tummelte, und diese Vorstellung hatte ihn vor Eifersucht fast wahnsinnig gemacht, noch dazu, wo er sich selbst gerade in Gedanken an sie in heißer Erregung in seinem Bett gewälzt hatte.
    Jetzt sah er, dass er einem Irrtum erlegen war - zugegebenermaßen einem geradezu

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