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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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wollte ihrem Vater die Augen öffnen, was Devlin Jefferys für ein unmöglicher Kerl war, ohne andererseits zu riskieren, dass er ihn deshalb gleich entließe, denn das würde sie den Hengst kosten. Sie würde ihrem Herzen Luft machen, aber eher am Rande des Gesprächs, während sie über ihre bevorstehende Fahrt nach London oder ihre Pläne für heute plauderten. Doch dann verließ sie der Mut. Sie befürchtete, dass Devlin, wenn er von ihrer Beschwerde erfuhr, seinerseits ihrem Vater das eine oder andere über ihr Verhal ten erzählen würde, und dann stünde sie genauso schlecht da wie er.
    Deshalb ent schloss sie sich, einen anderen Weg zu gehen. Sie würde Devlin androhen, dass sie sich über ihn beschweren würde, wenn er ihr weiteren Anlass dazu gäbe. Insgeheim hoffte sie jedoch, dass es dazu gar nicht mehr käme, denn sie hatte nicht vor, mit ihm überhaupt noch ein Wort zu wechseln. Bis jetzt nahm er ja wohl an, dass sie nicht vorhatte, ihrem Vater irgendetwas zu erzählen, denn als sie ihn zum ersten Mal um seine Entlassung gebeten hatte, hatte Devlin ja an der Tür gelauscht und auf diese Weise mitbekommen, dass sie ihrem Vater keine näheren Einzelheiten ihrer ersten Begegnung mitgeteilt hatte. Sie brauchte ihm also nur klar und deutlich zu sagen, dass sie sofort alles ihrem Vater erzählen würde, wenn er sie nicht ab sofort in Ruhe ließe. Dann würde er ja wohl ein für alle Mal die Finger von ihr lassen.
    Obwohl sie sicher war, dass sie mit dieser Strategie wieder Herrin der Situation sei, beschlich sie dennoch ein ungutes Gefühl, als sie wie immer kurz nach dem Frühstück den Stall betrat. Sie atmete erleichtert auf, als sie niemanden entdecken konnte, nicht einmal Timmy, der sonst immer schon da war, wenn sie kam. Im hinteren Teil des Stalles war ein Geräusch zu hören, das sich wie Hämmern anhörte. Sie hatte aber keine Lust, sich darüber Gedanken zu machen, und ging geradewegs zu Sir Ambrose' Box.
    Normalerweise rieb sie ihr Pferd nur kurz ab, bevor sie ausritt, und widmete sich erst hinterher ausgiebig seiner Pflege. Doch heute wollte sie sogar das Abreiben ausfallen lassen, um möglichst schnell wieder aus dem Stall zu sein, bevor Devlin ihr über den Weg laufen könnte.
    »Morgen, Miss Megan!« Sie fuhr zusammen, wenn auch nur für eine Sekunde. »Guten Morgen, Timmy«, antwortete sie aufatmend.
    »Er ist wirklich toll, dieser Caesar, nicht wahr?« strahlte Timmy, als er auf das Boxengitter kletterte und sich dort neben ihrem Sattel niederließ.
    Es war eine gemeinsame, liebgewordene Gewohnheit von Timmy und ihr. Sie brauchte seine Hilfe nicht, mochte es aber gern, wenn er nur so auf dem Boxengitter saß und ihr Gesellschaft leistete, während sie sich um das Pferd kümmerte. Diese Gewohnheit wirkte irgendwie beruhigend auf sie, und so überlegte sie einen Moment, ob sie nicht doch auch heute wie immer erst ihr Pferd abreiben sollte.
    »Ich hab dir gesagt, was du tun sollst, also mach dich an die Arbeit.«
    Megan stöhnte innerlich, als sie diese Stimme hörte. Ebenso schien es Timmy zu gehen. Denn der Junge sprang sofort herunter und rannte in den hinteren Teil des Stalles.
    »Sie haben kein Recht, hier herumzukommandieren«, sagte Megan scharf und drehte sich um. Devlin stand breit am Eingang der Box. »Timmy hat mir nur Gesellschaft geleistet.«
    »Das darf er aber nicht, wenn er eine Arbeit zu erledigen hat. Ich habe ihm eine Aufgabe gegeben. Und er steht jetzt unter meiner Leitung.«
    Sie wollte gerade anfangen, darüber zu streiten, wer hier der Chef sei, als sie bemerkte, dass sie schon wieder dabei war, ihn fasziniert anzustarren. Deshalb biss sie sich auf die Lippe und drehte sich um.
    »Na, heute keine Lust zu streiten 9 «
    »Verschwinden Sie«, murmelte sie leise. Doch er hatte es gehört.
    »Ich habe nicht die Absicht, Ihnen diesen Gefallen zu tun«, erwiderte Devlin süffisant. »Ich lebe hier schließlich. Das ist sozusagen mein Zuhause für die nächste Zeit.«
    Sein ironischer Ton wirkte ziemlich provozierend auf Megan. Sie hätte ihm gerne erwidert, dass ein Stall für jemanden wie ihn tatsächlich die passende Behausung sei, doch sie verkniff sich die Bemerkung. Sie wollte kein Wort mehr mit ihm reden, ihn einfach ignorieren, bis er endlich wegginge.
    Sie machte eine Bewegung, um ihren Damensattel zu nehmen, aber plötzlich war Devlin hinter ihr. Sie spürte seine kräftige Brust an ihrem Rücken, als er ebenfalls nach dem Sattel griff. Megan wirbelte herum, um ihn ihm

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