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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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meinen.«

 

     
     
Hewlett-Packard

     
    13
     
    Devlin stand gerade vor dem Stall, als ein gutgekleideter junger Herr angeritten kam, abstieg und ihm die Zügel hinhielt.
    »Neu hier, hm?« fragter er.
    »Leider«, murmelte Devlin, dann sagte er laut: »Wenn Sie hier sind, um den Gutsherrn zu sprechen...«
    »Ich will Miss Penworthy sehen, aber was geht Sie das eigentlich an«, erwiderte der Herr von oben herab und ging aus dem Stall.
    Devlin hielt immer noch die Zügel in der Hand und starrte ihm wütend nach. Dass der Kerl ihn wirklich für einen gemeinen Stallburschen gehalten hatte! »Timmy!« brüllte er.
    Sie hatte also Verehrer! Aber das ging ihn ja wirklich nichts an. Doch warum, zum Teufel, ließ sie sich auf Männerbesuche ein, wo sie doch entschlossen war, ihn, den Herzog, zu heiraten? Devlin hätte gute Lust gehabt, zum Haupthaus hinüberzugehen und es dem Burschen zu stecken, dass sie bereits verlobt war ... insgeheim zumindest war sie es doch.
    Er stand am Stall Tor und blickte zu ihrem offenen Fenster empor, als ein zweiter Mann auf den Hof geritten kam. Er war älter, etwas rundlich, hatte sich in seine besten Sonntagskleider geworfen und sein Haar mit Macassar-Öl nach hinten geklatscht. Wieder wurden Devlin die Zügel in die Hand gedrückt.
    »Der Gutsherr ist nicht zu Hause«, platzte er patzig heraus.
    »Bin nicht da, um den Gutsherrn zu besuchen«, antwortete der Mann wider Erwarten freundlich.
    »Sie müssen wohl trotzdem ein andermal wiederkommen, denn Miss Megan hat bereits einen Verehrer oben.«
    »Wundert mich überhaupt nicht«, sagte er. »Das kenn ich schon von ihr. Dann komme ich ja gerade recht. Hatte schon mal dazwischenzugehen, als sich zwei ihrer Freier vor Eifersucht in die Haare gerieten. Musste auch den kleinen Aldrich rauschmeißen, weil er zu heulen anfing, als sie ihn abblitzen ließ. Machte ein schreckliches Spektakel, der Kerl. Hat das arme Mädchen monatelang mitgenommen.«
    »Da Sie noch immer zu ihren Verehrern gehören, nehme ich an, dass Sie selbst noch keinen Antrag gemacht haben?
    »Und ob ich den gemacht habe! Bin aber nicht so leicht abzuwimmeln. Jeden Monat schaue ich mal vorbei und frage sie wieder. Wäre ja möglich, dass ihr Nein nur eine Laune war, verstehen Sie? Müsste bei ihr nur mal den richtigen Moment erwischen, und schon könnte es klappen.«
    Den Burschen muss man einfach mögen, dachte Devlin. Trotzdem gefiel Devlin die Situation ganz und gar nicht. Was sollte das heißen: »nur eine Laune«? Trieb sie denn mit allen ihre Spielchen? Brauchte sie das zu ihrer Bestätigung?
    Er dachte zurück an die aufregend erotische Unterhaltung heute Morgen am Teich und hatte plötzlich den bösen Verdacht, dass sie mit all ihren Verehrern derart provozierend umsprang. War vielleicht sogar ihre Unschuld nur Getue? »Ich glaube nicht, dass ich so dumm bin, mich in eine derartige Lage bringen zu lassen«, hatte sie gesagt. Nein, solch lächerlichen Unsinn konnte nur jemand verzapfen, der wirklich unschuldig war. Und um ehrlich zu sein, ihn hatte heute Morgen ja nur deshalb so der Teufel geritten, weil sie nicht genauso auf ihn geflogen war wie er auf sie. Sie hatte sich nur über den Ritt gefreut, während er am Ende nicht mehr wusste , wohin mit seiner Erregung. Womöglich hatte er selbst die ganze delikate Situation heraufbeschworen. Vor welcher anderen jungen Dame wäre es ihm denn sonst eingefallen, sich nackt auszuziehen, in der Hoffnung, sie würde hinüberschielen, damit er einen Vorwand hätte, um noch skandalösere Dinge mit ihr anzustellen?
    Mein Gott, wie war es nur möglich, dass es so weit mit ihm gekommen war? Er war nun neunundzwanzig Jahre alt, und in seinem ganzen Leben hatte er sich noch nie so unverantwortlich danebenbenommen. Was hatte dieses Mädchen bloß an sich, dass er seine gute Kinderstube so vergaß? Er hatte sie gewarnt, dass der Herzog ein lüsterner Schurke, ein gemeiner Verführer unschuldiger Mädchen sei, und nun hatte er sich tatsächlich genauso verhalten! Dabei hatte sie ihn sogar noch in Schutz genommen. Naja, das musste sie ja auch, wenn sie schon vorhatte, ihn zu heiraten, oder etwa nicht? Sie hatte es nur aus Prinzip getan, nicht etwa aus persönlicher Sympathie. Wie sollte sie auch, wo sie ihn doch noch gar nicht kannte!
    »Hallo, Sie da!«
    Devlin drehte sich um und sah noch einen Mann in den Stall kommen, der sein Pferd am Zügel führte. Er erkannte in ihm den blonden Mann wieder, der am Tag seiner Ankunft neben Megan in

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