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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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werfen, musste Devlin ja hinterher von seinem Pferd steigen, um es aufzusammeln. So schnell konnte er ihr also nicht entkommen. Sie würde also genug Zeit haben, um ihn zu stellen, nachdem die Kutsche weitergefahren war.
    Die Reisenden hatten inzwischen ihr Geld und ihre Wertsachen auf die Straße geworfen, und die Kutsche setzte sich wieder in Bewegung. Megan wollte gerade den ersten Schritt tun und aus dem Wald heraustreten, als sie sah, dass auf der anderen Straßenseite ebenfalls jemand hinter den Bäumen hervorkam.
    Sie sprang sofort ins schützende Dunkel der Büsche zurück. Ihr klopfte das Herz bis zum Halse. Waren es also zwei? Hatte Devlin den netten Mr. Browne auch noch in seine kriminellen Machenschaften mit hineingezogen? Doch der Mann konnte nicht Mr. Browne sein, dazu war er viel zu groß. Der Räuber war genauso erschrocken wie Megan, als er diesen offensichtlich ungebetenen Gast erblickte.
    »Großer Gott, haben Sie mich vielleicht erschreckt!«
    »Ich werde noch einiges mehr tun, als Sie nur zu erschrecken, Sanderson, wenn Sie mir nicht auf der Stelle erklären, was Sie hier treiben!«
    Megan glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Das war ja Devlins Stimme! Daran gab es überhaupt keinen Zweifel. Dann war Devlin also gar nicht der Räuber! Sie schaute nun dessen Pferd genauer an. Natürlich, das war ja gar nicht Caesar! Zu dumm, dass sie das nicht schon viel früher bemerkt hatte. Andererseits hätte sie dann aber sofort wieder den Rückzug angetreten, und dann wäre ihr auf diese Weise entgangen, dass Devlin den Räuber offensichtlich kannte, wenn er auch nicht selber der Übeltäter war.
    Die beiden schienen sich wirklich zu kennen. »Devlin, sind Sie es?« fragte Sanderson. »Was, um Himmels willen, machen Sie denn hier?«
    »Ich mache hier überhaupt nichts, denn ich bin überhaupt nicht hier«, erwiderte Devlin scharf. »Ich war hier noch nie, und Sie haben mich hier noch nie gesehen. Ist das klar?!«
    »Aber natürlich, aber natürlich!« stammelte Sanderson hastig, während er sich das Taschentuch vom Gesicht zog, mit dem er sich maskiert hatte. »Dann kann ich ja nur hoffen, dass Sie mich auch nicht gesehen haben.«
    »Oh nein, mein lieber Freund. Das gilt nicht für Sie. So leicht kommen Sie mir nicht davon. Erklären Sie mir jetzt gefälligst, was Sie hier machen.«
    Sanderson wand sich verlegen. Er versuchte, das Ganze herunterzuspielen. »Nun ja, wissen Sie, es ist so eine Art Sport von mir, Euer Eh...«
    »Straßenraub ist kein Sport«, unterbrach ihn Devlin mit schneidender Stimme. »Also, weis machen Sie hier?«
    »Em, ja, also ich hatte in der letzten Zeit eine gemeine Pechsträhne. Ich brauchte einfach dringend Zaster.«
    »Warum haben Sie dann nicht Ihren Vater um Geld gebeten? Ich wusste gar nicht, dass der Earl knauserig wäre.«
    »Das hab ich ja. Aber es ist eben ein weiter Weg von hier bis nach Hause. Und ich hänge hier fest, weil ich einer der Thackeray-Töchter den Hof mache. Mein Vater war es ja selbst, der mich hierhergeschickt hat. Er meinte, es wäre langsam Zeit, dass ich heirate und eine Familie gründe. Was sollte ich denn machen? Ich habe ihm einen Brief geschrieben, aber er hat bis heute nicht geantwortet. Ich bin bei den Thackerays zu Gast, und meine Gastgeberin meint, sie müsste mich jeden Abend mit >Londoner Amüsement< unterhalten, und Sie wissen ja, was das heißt. Das biss chen Geld, das ich hatte, habe ich schon am ersten Wochenende verloren. Und ich kann ihr doch jetzt nicht erzählen, dass ich völlig abgebrannt bin, wenn ich um ihre Tochter werbe.«
    Sie sollten sich auf andere Arten von >Amüsement< spezialisieren, als Ihr Geld beim Spielen auf den Kopf zu hauen. Das lege ich Ihnen wärmstens ans Herz, denn Ihre Karriere als Straßenräuber hat heute Nacht ihr Ende gefunden.«
    »Och! Wo ich gerade begonnen hatte, daran Gefallen zu finden!«
    »Wollen Sie mit mir hier jetzt zu diskutieren anfangen, mein Freund?«
    In Devlins Stimme lag eine eiskalte Drohung. Megan konnte gut verstehen, dass Sanderson sofort versicherte: »Aber nicht doch, aber nicht doch!«
    »Sie werden diesen ehrbaren Leuten alles zurückgeben, was Sie ihnen gestohlen haben.«
    Sanderson zuckte zusammen. »Aber das kann ich nicht. Unmöglich!«
    »Sie werden es sehr wohl können!«
    »Aber ich habe doch nichts mehr von all dem Geld. Nur noch die Schmuckstücke. Gestern nacht haben sie schon wieder um Geld gespielt, und ich hatte verdammt noch mal wieder kein

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