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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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für sie jedesmal die reine Augenweide.
    Doch hier bei Tiffany würde sie ihn auf keinen Fall empfangen. Sie hatte auch noch nicht die Absicht, wieder nach Hause zu fahren, wo er sie jederzeit aufsuchen konnte. Das kam gar nicht in Frage. Sie wollte erst dann wieder mit ihm reden, wenn sie ihm mit absoluter Sicherheit sagen konnte, dass ihr gemeinsamer Fehltritt keine unerwünschten Folgen gehabt hatte.
    Megan hatte ihm inzwischen sogar fast verziehen. Nicht er war schuld daran, was im Stall passiert war, sondern ihre Neugier. Ihr eigener Körper, sie selbst hatte sich so sehr nach dem gesehnt, was Devlin dann schließlich mit ihr gemacht hatte. Schuld war ihre innere Stimme, die sie dazu verführt hatte, sich von ihm das Küssen beizubringen zu lassen, obwohl ihre Vernunft sie von Anfang an davor gewarnt hatte.
    »Willst du mir nicht endlich erzählen, warum du so zornig auf ihn bist?« fragte Tiffany sie schließlich eines Tages beim Mittagessen. Megan hatte gerade wieder einmal ausrichten lassen, dass sie für Devlin nicht zu sprechen sei.
    »Sehe ich denn so aus, als ob ich zornig wäre?«
    »Nicht direkt ... aber das muss es doch sein. Warum sonst weigerst du dich denn, mit ihm zu reden?«
    Megan versuchte das Thema mit einem Schulterzucken abzutun. »Erinnerst du dich nicht? Du hast mir doch selbst gesagt, ich sollte mich von ihm fernhalten.«
    »Als ob du dich jemals um meinen Rat gekümmert hättest!« versetzte Tiffany. »Also sag schon, weshalb verkriechst du dich hier bei mir?«
    »Ich verkrieche mich doch gar nicht!«
    »Megan, du sprichst mit deiner besten Freundin!«
    Megan seufzte. Sie hatte sich ohnehin schon gewundert, wie lange Tiffany ihre Neugier im Zaum gehalten hatte. Jetzt war also ein Geständnis fällig. Allerdings hatte sie die bittere Wahl zwischen zwei peinlichen Vorfällen, von denen der erste bei weitem weniger schockierend war als der zweite.
    »Dieser Mann bildet sich ein, er müsse meinen Vater spielen.«
    »Ach, erzähl mir doch keinen Quatsch!« lächelte Tiffany spöttisch. »Sein Interesse an dir ist doch nie und nimmer väterlicher Natur!«
    »In einer Beziehung aber schon«, beharrte Megan. »Er besteht einfach darauf, dass ich einen Aufpasser brauche. Er maßt sich diese Rolle einfach an, bis hin zu disziplinarischen Maßnahmen. Er hat ... er hat...«
    »Ja, was hat er denn?« fragte Tiffany gespannt. Megan schlug die Augen zu Boden und wurde rot. Dann sagte sie leise: »Er hat mich verhauen.«
     
    »Er hat was?!«
     
    »Er hat mich übers Knie gelegt und...«
    »Du brauchst mir nicht zu erklären, wie das geht«, unterbrach sie Tiffany. »Aber er ist ein ... er ist doch nur ein verdammter... Wie konnte der Kerl so etwas wagen?!«
    »Das macht der ohne mit der Wimper zu zucken. Devlin benimmt sich nun einmal nicht so, wie es sich für einen Bediensteten gehört. Er hat sich noch nie so benommen. Ergebenheit und Respekt sind für ihn Fremdwörter. Wahrscheinlich ist das einer der Gründe für die Faszination, die von ihm ausgeht. Er passt einfach nicht in das übliche Muster. Hast du jemals einen Bediensteten erlebt, der sich weigert, Befehle entgegenzunehmen, den man nicht entlassen kann und der darüberhinaus auch noch arroganter ist als zehn aufgeblasene Lords zusammen?«
    »Merkst du eigentlich, dass du ihn auch noch entschuldigst?«
    Tiffany war völlig entsetzt. Megan versuchte sie zu beruhigen: »Überhaupt nicht! Aber du wolltest doch wissen, wie er so etwas wagen konnte!«
    »Dann wird er ganz schön geschaut haben, als er gefeuert wurde, trotz dieser lächerlichen Klausel in dem Kaufvertrag«, sagte Tiffany voller Genugtuung. »Will er deshalb dauernd mit dir reden? Will er, dass du ihm verzeihst, damit er wieder eingestellt wird?«
    Die Vorstellung war für Megan so absurd, dass sie laut losprustete. »Devlin und um etwas bitten? Der weiß doch gar nicht, wie das geht!«
    »Versucht er, dich richtig unter Druck zu setzen, damit er seine Stellung wiederbekommt?«
    Megan wand sich verlegen. Es blieb ihr offenbar nichts anderes übrig, als mit der Wahrheit herauszurücken: »Er ist gar nicht entlas...«
    In diesem Moment klopfte es zum Glück an der Tür, und der Butler meldete mit leisem Vorwurf in der Stimme: »Er ist wieder da, Miss Megan. Er sagt, dass er diesmal nicht eher weggehen wird, bis er Sie gesehen hat.«
    Mit einem Satz sprang Tiffany auf. »Das darf doch wohl nicht wahr sein! Ich werde mich persönlich darum kümmern!«
    Megan wollte sie zurückhalten:

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