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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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plötzlich, warum sie so ein Theater machte. Er hatte ja - ganz im Gegenteil zu ihr offenbar - durchaus mit dieser Möglichkeit gerechnet.
    »Ist das also deine Art, mir freundlich mitzuteilen, dass du schwanger bist?«
    »Ja, du Idiot.«
    »Und woher soll ich wissen, dass du mich nicht anlügst?«
    Megan erstarrte. Einen Augenblick lang schaute sie ihn fassungslos an, dann drehte sie sich wortlos um und ging hoch erhobenen Hauptes zurück zum Ufer. Doch im Wasser ging das nicht so schnell, und Devlin brauchte nur den Arm auszustrecken, um sie wieder zurückzuholen.
    »Tut mir leid, Megan, aber es ist mir nun einmal schon öfter passiert, dass Frauen einfach behauptet haben, dass ich der Vater ihres Babys wäre, obwohl es überhaupt nicht stimmte.«
    Sie schaute ihn mit schmalen Augen an. »Willst du allen Ernstes behaupten, dass ich von dir unmöglich schwanger sein könnte?«
    »Nein, aber nicht doch! Wenn du wirklich ein Kind bekommst, dann ist es ganz bestimmt von mir, und ich übernehme auch die volle Verantwortung dafür. Aber bist du denn ganz sicher, dass du schwanger bist?«
    »Nein, das bin ich natürlich nicht!« Megan begann wieder, ihn anzuschreien: »Wie sollte ich es denn auch nach so kurzer Zeit schon genau wissen? Aber schon seit einer Woche warte ich auf... Ich bin überfällig, und sonst kommt es immer pünktlich!«
    »Aber deshalb muss t du doch nicht gleich hysterisch werden! Ich habe dir doch angeboten, dich zu heiraten, egal ob du nun ein Baby kriegst oder nicht, erinnerst du dich nicht?« Devlin schaute sie fragend an: »Das habe ich doch, oder?«
    Megan starrte ihn aus großen Augen an: »Kannst du dich etwa nicht mehr daran erinnern?«
    »Bevor ich dich bei den Roberts' traf, war ich nicht einmal ganz sicher, ob ich die Geschichte vielleicht nur geträumt hatte. Aber es war offenbar kein Traum, obwohl mir bis heute nicht klar ist, wie das alles passieren konnte.«
    »Erwarte bitte nicht, dass ich es dir noch mal erzähle. Ich würde es nämlich selbst am liebsten aus meinem Gedächtnis streichen.«
    Devlin fasste sie mit beiden Händen an den Schultern und schüttelte sie leicht: »Eins weiß ich noch ganz genau: Nämlich dass du dich geweigert hast zu verschwinden, als ich dich wegschicken wollte. Es hat dir nämlich selber viel zuviel Spaß gemacht, verdammt nochmal! Das einzige, was ich am liebsten genauso wie du aus meinem Gedächtnis streichen würde, ist das, was am Schluss geschah. Aber es ist nun einmal passiert, und deshalb sollten wir nicht weiter darüber jammern.«
    »Ich werde aber weiter darüber jammern, wenn...«
    Devlin schüttelte sie wieder. »Megan, bring mich nicht zur Weißglut! Meinst du wirklich, ich reiße mich darum, eine verwöhnte Göre zu heiraten, der ich verdammt egal bin? Aber ich habe nun einmal keine andere Wahl, und du auch nicht!«
    »Aber das ist einfach ungerecht!« schrie ihn Megan an. »Du kannst mir niemals den gesellschaftlichen Rahmen bieten, den ich brauche, um Eindruck auf Lady O zu machen. Alles, was du zu bieten hast, ist mein eigener Stall. Und lieben tust du mich auch nicht! Wahrscheinlich willst du mich nur deshalb heiraten, weil du dir Hoffnungen machst, dadurch gesellschaftlich aufzusteigen. Aber das wird dir nicht gelingen! Du wirst niemals ein Gentleman. Dazu müsste st du...«
    »Jetzt reicht's aber langsam, du kleines Biest!« Seine Stimme klang eisig. »Mir wird ja ganz schlecht von deinem wehleidigen Gewäsch! Ist dir eigentlich nie der Gedanke gekommen, dass ich vielleicht auch Pläne für mein weiteres Leben gehabt habe, in denen du keine Rolle spieltest? Denkst du eigentlich jemals an etwas anderes als nur an dich und deine Wünsche?«
    Das letzte, was er gesagt hatte, war ungerecht, und Devlin wusste das auch. Denn nach dem, was Tyler ihm von ihr erzählt hatte, dachte Megan sehr wohl gelegentlich auch an die Gefühle der anderen. Doch es hatte seine Eitelkeit zu sehr verletzt, dass schon der bloße Gedanke, ihn zu heiraten, sie fast zum Wahnsinn trieb. Dabei war er, von ihrem Standpunkt aus gesehen, ja wirklich ein Mann ohne Zukunft; er war nicht einmal von niederem Adel und kam schon deshalb als Ehemann überhaupt nicht in Frage. Wenn er wirklich der Mann gewesen wäre, für den sie ihn halten musste , war ihre Verzweiflung durchaus verständlich.
    Eigentlich sollte er ihr jetzt reinen Wein einschenken. Dann würden sich mit einem Schlag all ihre Sorgen in Luft auflösen, und sie könnte sich endlich wieder ihres Lebens freuen.

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