Lodernde Träume
Aber verdammt, er dachte ja gar nicht daran! Sie sollte ruhig weiterschmoren! Schließlich war sie mit ihrer ganzen sexuellen Neugier zu ihm als dem Pferdezüchter gekommen. Dann sollte sie eben auch den Pferdezüchter heiraten, verdammt noch mal!
Auf seine letzte Frage hin hatte sie ihn giftig angeschaut. Sie war vor Zorn ganz rot geworden, denn er hatte es schon wieder gewagt, sie zu kritisieren! Eiskalt erwiderte sie deshalb: »Wer sagt denn eigentlich, dass ich dich überhaupt heiraten werde? Du hast ja gar keine Ahnung, wie viele wirkliche Gentlemen in diesem Bezirk schon um meine Hand angehalten haben!«
»Und du hast dir alles vermasselt, weil du sie hast abblitzen lassen.«
»Das bedeutet doch noch lange nicht, dass ich meine Meinung nicht mehr ändern könnte, oder? Und dann kannst du endlich deine großartigen Lebenspläne verwirklichen. Ich jedenfalls habe nicht vor, dir dabei im Wege zu stehen.«
Sie machte den Eindruck, als ob es ihr ernst wäre mit dem, was sie sagte. Wieder schüttelte Devlin sie, so sehr ärgerte er sich über sie. »Selbstlosigkeit paßt kein biss chen zu dir, du kleines Biest. Und es kommt auch überhaupt nicht in Frage, dass du einen anderen heiratest, weil es nämlich mein Kind ist, das du austrägst. Wir fahren einfach nach Gretna Green!«
»Was?«
»Dein Vater wird seine Einwilligung geben, wenn ich erst mit ihm gesprochen habe.«
»Das wird er niemals! Du muss t ja völlig verrückt geworden sein!«
»Wir fahren nach Gretna Green! Es wird unserer Heirat etwas Romantisches verleihen. Andernfalls werden die Tratschweiber die Tage bis zu deiner Niederkunft zählen und dich dann in Stücke reißen.«
»Sie werden mich ohnehin in Stücke reißen, weil ich einen Pferdezüchter geheiratet habe.«
»Dann bist du also einverstanden?«
»Das habe ich überhaupt nicht gesagt!« knurrte sie. »Ich habe nämlich keine Lust, mein Leben lang in einem Stall zu hausen.«
»Dein Platz wird an meiner Seite sein.«
»Vielleicht könnten wir uns mein Zimmer teilen.«
»Ich werde auf keinen Fall in das Haus deines Vaters ziehen!« sagte Devlin entschieden.
Sie fuhr fort, als hätte sie kein einziges seiner Worte gehört. »Es wird zwar eine Menge Geld verschlingen, aber wir müsste n dir erst einmal eine anständige Garderobe verpassen. Dann könnten wir ... aber was soll das Ganze? Aus dir wird sowieso nie ein Gentleman. Du bist eben nun mal ein verdammter Rüpel. Hast du eigentlich jemals darauf geachtet, wie du redest?«
»Hast du eigentlich gerade eben darauf geachtet, was ich rede?« versetzte er trocken.
»Ich bemühe mich hier, einen Kompromiss zu finden, und du versuchst mich dauernd zu stören.«
»Oh nein! Was du hier machst, ist überhaupt kein Kompromiss . Du meinst nur wieder einmal, dass alles so laufen muss , wie du es dir in den Kopf gesetzt hast. Es tut mir wirklich leid, Megan, aber ich muss dir wohl erst mal anständiges Benehmen beibringen.« Seine Stimme klang eigentlich alles andere als gequält. »Die Frau hat zu tun, was der Mann ihr sagt, und nicht umgekehrt.«
»Ein weiterer Grund, dich auf keinen Fall zu heiraten! Wenn du mich nämlich lieben würdest, dann würdest du versuchen, mich glücklich zu machen. Aber du liebst mich eben nicht, und deshalb wirst du mich unglücklich machen!«
»Ich will dich nicht unglücklich machen«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. »Ich will dich zu meiner Frau machen, und das sind zwei ganz verschiedene Sachen.«
»In deinem Fall kommt es auf das gleiche heraus«, erwiderte Megan mit nervtötender Sturheit.
Devlin ließ sie los, um sie nicht wirklich durchrütteln zu müssen. »Reit nach Hause, Megan, und pack deine Sachen. Wir brechen sofort auf, nachdem ich mit deinem Vater gesprochen habe.«
»Ist das wirklich dein Ernst?« fragte Megan fassungslos. »Meinst du tatsächlich, dass mein Vater dir die Erlaubnis geben wird, mich zu heiraten? Mein Gott, was bist du nur für ein Träumer, Devlin! Mein Vater würde nur dann zustimmen, wenn ich ihm sagen würde, dass es mein ehrlicher Wunsch ist, dich zu heiraten. Und dann würde das Baby dabei überhaupt keine Rolle spielen, wenn es das sein sollte, worauf du spekulierst. Du kannst deine Hoffnungen aufgeben, Devlin. Er wird einen anderen als Ehemann für mich finden.«
»Dann schlage ich vor, dass wir ihm die Entscheidung überlassen. Wenn er einwilligt, wirst du dann damit aufhören, dich zu zieren?«
Sie schaute ihm misstrauisch in die Augen. »Du hast doch
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