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Loderne Glut

Titel: Loderne Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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glauben Sie mir - wäre das eine überaus romantische Angelegenheit. Er würde vermutlich ein paar Violinenspieler engagieren, eine Wanne voll Champagner bereitstellen und seiner Angebeteten das Gefühl geben, daß sie das schönste und begehrenswerteste Wesen auf der Welt ist.«
    »Ich verstehe«, murmelte Taylor, und in der Tat spürte er schon ein wenig die Romantik in der Weise, wie Miß Eiler ihm das darstellte. »Glauben Sie, Amanda würde das gefallen?«
    »Alle Frauen möchten hofiert werden. Alle Frauen wollen einen Mann haben, der von ihnen leidenschaftlich besessen ist. Das ist ja der Sinn einer Romanze - daß ein Mann sein Interesse für die Frau zeigt. Das muß er nicht unbedingt mit Blumen und Violinenständchen tun, es könnte schon genügen, daß ein Mann sie stets in seiner Nähe haben möchte. Miteinander reden ist romantisch. Ein Mann, der eifersüchtig wird, ist romantisch. Wenn Sie Amanda lieben, müssen Sie ihr das auch zeigen.«
    »Ich habe ihr einen Ring geschenkt«, verteidigte sich Taylor.
    »Den ich kein einziges Mal an ihrem Finger gesehen habe. Sie haben ihr doch hoffentlich nicht erzählt, daß ich Ihnen bei der Wahl des Ringes geholfen habe, oder?«
    »Ich glaube, ich habe so etwas ihr gegenüber erwähnt.«
    Reva stöhnte. Es steckte Leidenschaft in ihm, sie konnte das spüren, aber er hatte sie irgendwo tief in seinem Inneren vergraben. Er brauchte jemanden, der ihn auftaute. »Mr. Driscoll, seien Sie nicht böse, wenn ich Ihnen ganz offen sage, daß Sie Amanda verlieren werden. Wenn Sie nicht ein bißchen um sie kämpfen, wird sie mit Hank Montgomery durchbrennen oder vielleicht sogar mit jemand anderem.«
    Taylor blickte Reva nur an. Wie kämpfte man um eine Frau? Vielleicht würden ein paar Gedichte von Robert Burns dafür ausreichen.
    Reva konnte erkennen, wie verwirrt er war. »Laden Sie Amanda zu diesem Jahrmarkt ein«, wiederholte sie. »Nehmen Sie sie mit auf den Rummelplatz, und verschaffen Sie ihr ein paar vergnügliche Stunden. Gewinnen Sie für Amanda ein paar Preise. Fahren Sie Karussell mit ihr. Fahren Sie mit ihr Geisterbahn, und geben Sie ihr unterwegs ein paar leidenschaftliche Küsse. Bringen Sie sie nach Hause, und versuchen Sie anschließend, sich den Zugang zu ihrem Zimmer zu erzwingen. Geben Sie ihr das Gefühl, daß Sie ganz verrückt sind vor Verlangen nach ihr.«
    Taylor starrte Reva an. Er konnte sich nicht vorstellen, daß er irgend etwas von dem, was sie ihm da vorschlug, mit Amanda anstellen würde. Aber er hätte Miß Eiler gern geküßt.
    Reva las diesen Wunsch in seinen Augen, und sie hätte Taylor für ihr Leben gern berührt. Da war etwas an seiner steifen, unbeugsamen Art, was sie faszinierte. »Vielleicht haben Sie nicht genügend Erfahrung im leidenschaftlichen Küssen, Mr. Driscoll«, flüsterte sie leise.
    »Vielleicht habe ich sie nicht«, erwiderte er ebenso leise.
    Sie beugten sich sehr, sehr langsam zueinander hin, und als ihre Lippen sich berührten, durchzuckte sie beide ein elektrischer Funke. Taylor legte die Hand auf Revas Hinterkopf und drückte sie an sich.
    Sie löste sich zuerst von ihm und blickte in seine dunklen Augen. Arm, dachte sie. Vergiß das nicht. Er ist arm wie eine Kirchenmaus. Wenn du dich in ihn verliebst, wirst du mit sechs Kindern am Rockzipfel enden und kein Stück Brot in der Speisekammer haben. »Nicht übel«, urteilte sie, »aber Sie müssen noch daran arbeiten. Nehmen Sie Amanda mit zum Jahrmarkt, und üben Sie dort mit ihr. Jetzt muß ich aufbrechen.« Sie wollte rasch das Haus verlassen, ehe sie mit ihm zu »üben« begann. »Einen schönen Abend, Mr. Driscoll.«
    »Aber der Laden hat doch schon geschlossen«, stellte Amanda fest, als sie vor dem Schaufenster des Kleidergeschäfts standen. Hinter der Scheibe hing ein prächtiges seidenes Charmeuse-Ballkleid mit einem Oberteil aus Chantilly-Spitzen.
    »Kennen Sie die Geschichte von Aladin? Ich kenne zufällig das Zauberwort, mit dem ich die Tür zu jeder Stunde öffnen kann - bei Tag und bei Nacht.«
    Sie sah zu ihm auf. Wenn er sie so anlächelte, spürte sie, wie ihre Knie weich wurden. »Und wie lautet dieses Zauberwort?«
    »Bargeld«, sagte er, und Amanda lachte. »Kommen Sie -die Besitzerin wohnt über dem Laden. Wir werden ihr sagen, daß sie ihr Geschäft aufsperren soll, damit Sie sich ein Kleid aussuchen können.«
    Amanda war ein wenig eifersüchtig, als sie sah, wie rasch die Ladenbesitzerin sich bereit fand, für Hank ihr Geschäft zu öffnen - zum

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