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Loderne Glut

Titel: Loderne Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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er mich überhaupt mag. Und nun geh mir bitte aus dem Weg. Dort draußen sind Leute, die in diesem Moment vor Hitze und Durst ohnmächtig werden, während wir hier stehen und uns über belanglose Dinge streiten.« Sie schob sich an ihm vorbei.
    »Belanglose Dinge!« schrie er hinter ihr her. »Hier wird meine ganze Zukunft zerstört durch die Laune einer Frau, die einem nichtsnutzigen, windigen Kerl hinterherläuft. . .«
    Amanda wirbelte herum. »Du wirst die Ranch bekommen - dessen bin ich mir sicher. Wo sonst könnte mein Vater sonst noch einen so perfekten Nachahmer auftreiben? Keiner von euch beiden braucht mich. Aber laß dir von mir einen Rat geben, Taylor. Du solltest ebenfalls von hier Weggehen. Am besten, du gehst noch heute. Sofort. Du solltest dir Reva holen, mit ihr fortgehen und dich kein einziges Mal mehr umdrehen. Reva wird dir gut bekommen. Sie ist gerade locker genug, um ein Gegengewicht zu diesem Stück Eisen bilden zu können, das du für Charakter hältst. Und jetzt muß ich gehen . . . um dir die Wahrheit zu sagen - mir ist es ziemlich egal, was du tust.«
    Sie eilte hinauf in ihr Zimmer, riß sich ihr Seidenkleid vom Leib und holte ihre leichteste weiße Bluse und einen dunklen Baumwollrock aus dem Schrank. Nachdem sie sich umgezogen hatte, zog sie Kleidungsstücke aus Schubladen und Fächern und holte aus dem Schlafzimmer ihres Vaters einen Koffer. Sie stopfte ihre Sachen hinein und ging dann nach unten. Sie blickte sich nicht mehr im Haus um, denn sie empfand keine Trauer darüber, daß sie es jetzt verließ. Da war nur das Gefühl, daß draußen vor der Tür die Freiheit auf sie wartete.
    Sie setzte den Koffer in der Anrichte ab und ging in die Küche, wo sie sich von der Köchin die große Fruchtpresse mit Handkurbelbetrieb auslieh. Dann rief sie den Gemüsehändler in Kingman an und bestellte bei ihm einen Lastwagen voller Zitronen. »Schicken Sie jemanden nach Terrill City, wenn Sie selbst nicht genügend Früchte auf Lager haben«, sagte sie ins Telefon.
    Sie ging nach draußen, den Koffer in der einen Hand, die Fruchtpresse in der anderen, und blieb dann wieder stehen. Sie mußte ihrer Mutter noch Lebewohl sagen.
    Amanda verharrte einen Moment neben dem Liegestuhl ihrer Mutter unter dem Baum, und alles, was in den letzten Jahren geschehen war, stand ihr nun wieder lebhaft vor Augen. Sie empfand einen unglaublichen Zorn auf sich selbst. Warum hatte sie Taylor erlaubt, sie ihrer Mutter zu entfremden? Warum hatte sie Taylors Befehlen so blind gehorcht?
    Grace sah zu ihrer Tochter auf.
    »Mutter, ich . . .« Tränen blinkten in Amandas Augen.
    »Hast du vor, das Haus zu verlassen?« fragte Grace und deutete mit dem Kopf auf den Koffer.
    »Ich bin schrecklich zu dir gewesen, und ich . . .«
    Grace unterbrach ihre Tochter. »Hast du etwas dagegen, wenn ich mit dir durchbrenne? Wozu soll das Ding gut sein? Du wirst doch wohl damit nicht jemanden den Schädel einschlagen wollen, oder?«
    Amanda hielt die Fruchtpresse in die Höhe. »Vater hat den Arbeitern Limonade versprochen, und ich werde das Versprechen einlösen. Ich schätze, es wird mindestens einen Tag dauern, bis er die Rechnung für die Zitronen bekommt und weitere Lieferungen unterbindet.«
    »Und der Koffer? Hat der etwas mit den Pflückern zu tun oder mit einem sehr gut aussehenden Wirtschaftsprofessor?«
    »Ich . ..« Amanda wußte, daß sie in den letzten Stunden recht tapfer gewesen war; aber ihre gerade erst entdeckte Courage verließ sie nun wieder. Sie fiel auf die Knie und legte den Kopf auf den Schoß ihrer Mutter. »Es war so grauenhaft«, schluchzte sie. »Diese armen Leute fallen in Ohnmacht vor Durst, weil Vater sich das Wasser von ihnen teuer bezahlen läßt, und ich kam mir so schrecklich dumm vor. Ich habe jahrelang in meinem Zimmer gesessen und . . .«
    »Still, Amanda«, sagte Grace streng. »Daß du dich jetzt mit Selbstvorwürfen geißelst, hilft keinem. Du warst ein süßes kleines Mädchen, das seinem Vater Freude machen wollte. Nun wisch dir die Tränen ab, und laß uns an die Arbeit gehen. Die Sonne wird gleich untergehen, so daß die Pflücker die Arbeit für heute einstellen müssen, und die Zitronen werden vor morgen früh bestimmt nicht geliefert. Du wartest hier, während ich mir ein paar Sachen zusammenpacke, und dann werden wir beide die Nacht im >Kingmans Arms< verbringen und morgen die Limonade zubereiten. Und jetzt hör auf zu weinen, damit du für deinen Professor hübsch aussiehst.«
    »Aber,

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