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Loderne Glut

Titel: Loderne Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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aus: daß er sieben Kinder zu füttern habe, deshalb einen Job brauche und fünf Dollar täglich eine gewaltige Summe sei. Und daß er hoffe, die Stellung zu bekommen; jedoch Englisch nur ein kleines bißchen beherrschte.
    Amanda dankte ihm und wünschte ihm und seiner Familie alles Gute. Sie wandte sich an Hank. »Englisch und Italienisch, das ist alles. Soll ich Ihnen bei der mexikanischen Familie helfen, die nach ihm kommt?«
    »Sie können hier überhaupt nicht helfen. Joe, bringe Miß Caulden wieder hinaus.«
    »Caulden?« rief Joe erschrocken und blickte Amanda an, als wäre sie der Satan persönlich. »Kommen Sie - wir gehen!«
    Amanda wich Joe aus und stemmte beide Hände auf Dr. Montgomerys Schreibtisch. »Ich dachte, Sie bräuchten eine Hilfe. Ich dachte, Sie glaubten an die Gleichheit der Menschen und an die Gerechtigkeit; aber ich vermute, man muß arm sein, um von Ihnen Fairneß verlangen zu können. Ein Gesetz für die Reichen und ein anderes für die Armen - verzeihen Sie, daß ich diesen Unterschied zunächst nicht begriffen habe.« Sie richtete sich auf. »Ich wünsche Ihnen Glück, Dr. Montgomery, in allem, was Sie hier zu unternehmen versuchen.« Sie schob sich durch die Menge auf die Tür zu.
    Hank sah ihr nach und wurde zwischen dem Verlangen nach Hilfe durch einen Dolmetscher und dem Wunsch, Amanda endgültig aus seinem Leben zu verbannen, hin und her gerissen. Seit er ihr Haus verlassen hatte, konnte er nur noch an sie denken. Er sah sie ständig vor sich, konnte sie fühlen, sie riechen.
    »Sie haben recht, Doc. Wir brauchen keine Caulden als Hilfe«, bekräftigte Joe. »Sie verrät vermutlich nur ihrem alten Herrn alle unsere Geheimnisse.«
    »Welche Geheimnisse?« murmelte Hank, und schon lief er hinter ihr her. Er erreichte sie noch, ehe sie den Hotelausgang passiert hatte, packte sie am Arm und zog sie durch die erstbeste Tür, hinter der sich zufällig eine kleine, übelriechende Besenkammer mit einer einzigen schwachen, nackten Glühbirne an der Decke befand.
    »Dr. Montgomery«, sagte Amanda, sich den Arm reibend, »Ihren Griff würde ich überall wiedererkennen.«
    »Was wollen Sie von mir, Amanda?« verlangte Hank zu wissen.
    »Einen Job. Ich habe Ihre Anzeige in der Zeitung gelesen, und ich besitze einige Sprachkenntnisse. Ich bin tatsächlich immer ziemlich gut in Sprachen gewesen. Natürlich hätte ich vermutlich mein Leben besser darauf verwendet, die neuesten Tänze zu lernen, statt meine Zeit mit dem Studium von Büchern zu verplempern; aber da ich nun mit dem Fluch solcher Kenntnisse belastet bin, dachte ich, ich könnte sie vielleicht nützlich anwenden.«
    »Und mir beim Gründen einer Gewerkschaft helfen? Ist Ihnen bewußt, daß ich versuche, diese Leute zum Eintritt in die VAW zu bewegen? Ich will sie vereinigen, damit sie bessere Arbeitsbedingungen verlangen können. Unsere Gegner sind solche Leute wie Ihr Vater.«
    »Das erzählen Sie also den Arbeitern? Daß Sie jeden hassen sollen, der Land besitzt? Sie hätten keine Jobs, wenn es Menschen wie meinen Vater nicht gäbe.«
    Hank haßte ihre Einstellung. Sie hatte keine Ahnung, was Armut bedeutete. Sie selbst ernährte sich zwar nicht gerade üppig, aber sie hatte keine Vorstellung davon, was es hieß, ohne zu essen arbeiten zu müssen. »Hat Taylor Ihnen die Erlaubnis gegeben, sich hier zu bewerben?«
    »Ich habe ihn nicht gefragt«, antwortete Amanda wahrheitsgemäß. »Dr. Montgomery, bekomme ich nun den Job oder nicht? Wenn nicht, möchte ich jetzt wieder nach Hause fahren.«
    »Sie werden ihn keinen ganzen Tag durchstehen«, prophezeite Hank.
    »Und was für eine Wette wollen Sie jetzt abschließen, daß ich durchhalten und gute Arbeit leisten werde?«
    »Amanda, wenn Sie diesen Tag durchhalten, können Sie alles, was Sie wollen, von mir verlangen.«
    »Oh?« sagte sie mit einer hochgezogenen Braue. »Ich nehme Sie beim Wort; aber Sie sollten bedenken, daß das, was ich von Ihnen verlange, auch Gewehre, Messer und Brandbomben einschließen wird.«
    Er öffnete die Tür der Besenkammer. »Diese Risiko muß ich eingehen«, sagte er leise. »Aber Sie werden spätestens um zwölf Uhr mittags das Handtuch werfen.«
    Und er hätte fast recht behalten. Wie oft an diesem Tag dachte Amanda daran, den Job hinzuschmeißen und nach Hause zu fahren! Sie mußte fünfzig verschiedene Arbeiten auf einmal erledigen. Sie mußte schriftliche Übersetzungen anfertigen und dabei noch mündlich dolmetschen. Stündlich trafen mehr Menschen

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