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Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Titel: Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louis Sachar
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den Hebel zurück, bis der Pfeil auf den Buchstaben D zeigte, D für Drive.
    Der Wagen machte einen Satz vorwärts. Stanley wurde gegen die Rückenlehne gedrückt und hielt das Lenkrad fest umklammert, während der Wagen immer schneller wurde. Mit dem Fuß trat er noch immer das Pedal runter.
    Immer schneller raste der Wagen über das Bett des ausgetrockneten Sees. Holpernd fuhr er über einen Erdhaufen. Plötzlich flog Stanley erst nach vorn und dann zurück, als ein Airbag vor seinem Gesicht explodierte. Er fiel aus der offenen Tür und blieb am Boden liegen.
    Er war voll in ein Loch gefahren.
    Er lag am Boden und schaute auf den Wagen, der mit Schlagseite in der Erde steckte. Er seufzte. Dieses Mal konnte er seinen Ururgroßvater, diesen elenden, vermaledeiten Tunichtgut und Schweinedieb, nicht verantwortlich machen. Dieses Mal war es seine eigene Schuld, hundert Prozent. Was er jetzt gemacht hatte, das war vermutlich das Allerdümmste, was er in seinem kurzen, elenden Leben fertig gebracht hatte.
    Er schaffte es aufzustehen. Alle Knochen taten ihm weh, aber es kam ihm nicht so vor, als ob irgendwas gebrochen wäre. Er drehte sich nach Mr. Sir um, der noch immer an derselben Stelle stand und zu Stanley herüberstarrte.
    Stanley rannte. Seine Wasserflasche hing ihm um den Hals. Beim Laufen schlug sie immer gegen seine Brust, und jeder Schlag erinnerte ihn daran, dass sie leer war – leer, leer, leer.

33
    Er wurde langsamer. Soweit er sagen konnte, war niemand hinter ihm her. Er hörte zwar Stimmen von hinten, wo der Pick-up stand, aber verstehen konnte er nichts. Ab und zu hörte er, wie der Motor aufheulte, aber so bald würde dieser Wagen nirgends hinfahren.
    Er lief immer in die Richtung, in der er den Großen Daumen vermutete. Sehen konnte er ihn durch den Dunst nicht.
    Beim Laufen wurde er langsam ruhiger und konnte auch wieder klar denken. Er glaubte nicht, dass er es bis zum Großen Daumen schaffen würde, und da er kein Wasser in seiner Flasche hatte, wollte er lieber nicht sein Leben riskieren in der vagen Hoffnung, dort Zuflucht zu finden. Er musste zum Camp zurückkehren. Das wusste er. Aber er hatte es nicht eilig. Es war besser, später zurückzugehen, wenn alle sich etwas beruhigt haben würden. Und nachdem er jetzt schon einmal so weit gekommen war, konnte er sich auch geradeso gut nach Zero umsehen. Er beschloss, so lange zu gehen, wie er konnte. Bis er zu schwach war, um weiterzugehen. Dann würde er umkehren.
    Er musste selbst schmunzeln, als er begriff, dass es so nicht funktionieren würde. Er durfte ja nur die halbe Strecke gehen, die Hälfte von dem, was er, vermutlich schaffen konnte, damit er noch Kraft genug hatte, um wieder zurückzugehen. Dann würde er mit der Chefin einen Deal machen müssen: ihr erzählen, wo er Kate Barlows Lippenstifthülse gefunden hatte, und um Gnade bitten.
    Er war erstaunt, wie weit hinten auf dem See es noch Löcher gab. Er konnte das Camp schon nicht mehr sehen, aber immer noch kam er an Löchern vorbei. Gerade als er dachte, jetzt habe er das letzte passiert, stieß er ein Stück abseits noch einmal auf eine kleine Ansammlung.
    Drüben beim Camp hatten sie immer ganz systematisch gegraben, eine Reihe nach der anderen, und immer so viel Platz dazwischen gelassen, dass der Wasserwagen noch durchkam. Aber hier draußen gab es kein System mehr. Es kam ihm so vor, als würde die Chefin von Zeit zu Zeit, in einem Anfall von Frustration, willkürlich irgendeine Stelle auswählen und sagen: »Grabt jetzt hier, verdammt noch man« Wie wenn einer versucht, die Gewinnzahlen im Lotto zu erraten.
    Stanley merkte, dass er in jedes Loch hinuntersah, an dem er vorbeikam. Er wollte sich aber nicht eingestehen, wonach er schaute.
    Als mehr als eine Stunde vergangen war, dachte er, jetzt hätte er wirklich das allerletzte Loch hinter sich gelassen, aber dann sah er zu seiner Linken wieder eine Reihe. Das heißt, die Löcher selbst sah er eigentlich gar nicht. Er sah nur die Erdhaufen.
    Er kletterte über den nächstbesten und schaute hinunter in das Loch. Sein Herz stockte.
    Unten am Boden sah er eine Familie gelb gefleckter Eidechsen. Aus ihren großen, roten Augen starrten sie ihn an.
    Mit einem Satz war er wieder auf der anderen Seite des Erdhaufens und rannte los.
    Er wusste nicht, ob sie ihm nachjagen würden. Es kam ihm so vor, als hätte er noch gesehen, wie eine aus dem Loch gesprungen war.
    Er rannte, bis er nicht mehr konnte, dann brach er zusammen. Sie waren ihm

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