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Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Titel: Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louis Sachar
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alle anderen schon gegangen waren. Er schaute sich immer wieder mal nach Zero um, doch Zero kam nicht zurück.
    Es wäre leicht gewesen, Zero hinterherzugehen. Es war niemand da, der ihn daran hätte hindern können. Die ganze Zeit dachte er, dass er es tun sollte.
    Vielleicht könnten sie auf den Großen Daumen steigen. Vorausgesetzt, es war nicht zu weit bis dahin. Und vorausgesetzt, dass das wirklich der Ort war, an dem sein Urgroßvater Zuflucht gefunden hatte. Und vorausgesetzt, dass es dort oben, nach hundert oder noch mehr Jahren, immer noch Wasser gab.
    Sehr wahrscheinlich war das allerdings nicht. Nicht, wenn ein ganzer See ausgetrocknet war.
    Doch selbst wenn sie auf dem Großen Daumen Zuflucht fänden, dachte er, so müssten sie doch irgendwann hierher zurückkehren. Dann müssten sie sich beide der Chefin stellen und ihren Klapperschlangenfingern.
    Stattdessen kam ihm eine bessere Idee, auch wenn sie noch etwas unscharf war. Vielleicht könnte er ja einen Deal mit der Chefin machen. Er würde ihr sagen, wo er das goldene Röhrchen tatsächlich gefunden hatte, wenn sie dafür Zero nicht kratzte.
    Er war sich nicht sicher, wie er so ein Abkommen mit ihr treffen könnte, ohne sich immer noch tiefer in Schwierigkeiten zu bringen. Sie konnte ja einfach sagen: Sag mir, wo du es gefunden hast, sonst kratz ich dich auch. Außerdem würde es bedeuten, X-Ray mit hineinzureißen. Vermutlich würde sie dem auch das Gesicht zerkratzen.
    Das würde aber bedeuten, dass X-Ray die nächsten sechzehn Monate hinter ihm her wäre.
    Er hieb die Schaufel in die Erde.
    Am nächsten Morgen war Zero immer noch nicht zurückgekommen. Stanley sah, dass einer der Betreuer hinter den Duschen neben dem Wasserhahn saß und ihn bewachte.
    Mr. Pendanski hatte zwei blaue Augen und einen Verband über der Nase. »Ich wusste immer schon, dass er blöd ist«, hörte Stanley ihn sagen.
    Am nächsten Tag musste Stanley nur ein Loch graben. Solange er grub, hielt er ständig Ausschau nach Zero. Sollte er ihn sehen, konnte er ihm ein bisschen Wasser bringen.
    Aber er sah ihn nicht. Er wurde fertig mit seinem Loch, und wieder überlegte er, ob er auf den See hinausgehen sollte, um nach Zero zu suchen. Aber dann dämmerte es ihm, dass es bereits zu spät war.
    Seine einzige Hoffnung war, dass Zero Gottes Daumen allein gefunden hatte.
    Ganz ausgeschlossen war das nicht. Sein Urgroßvater hatte ihn schließlich auch gefunden. Aus irgendeinem Grunde hatte sein Urgroßvater das Bedürfnis gehabt, auf den Gipfel dieses Berges zu steigen. Vielleicht hatte Zero ja das gleiche Bedürfnis.
    Falls es derselbe Berg war. Falls es dort noch Wasser gab. Er versuchte sich einzureden, dass es nicht ausgeschlossen war. Erst vor wenigen Tagen hatte es ein Gewitter gegeben. Vielleicht war der Große Daumen ja so etwas wie ein natürlicher Wasserturm, der den Regen aufnahm und speicherte.
    Ausgeschlossen war das nicht.
    Als er in sein Zelt zurückkehrte, warteten die Chefin, Mr. Sir und Mr. Pendanski schon auf ihn.
    »Hast du Zero gesehen?«, fragte die Chefin.
    »Nein.«
    »Keine Spur von ihm?«
    »Nein.«
    »Hast du eine Ahnung, wohin er gegangen sein könnte?«
    »Nein.«
    »Du weißt, dass du ihm keinen Gefallen tust, wenn du jetzt lügst«, sagte Mr. Sir. »Länger als ein, zwei Tage kann er da draußen nicht überleben.«
    »Ich weiß nicht, wo er ist.«
    Alle drei starrten sie Stanley an, als ob sie herausfinden wollten, ob er die Wahrheit sagte. Mr. Pendanskis Gesicht war so geschwollen, dass er kaum die Augen aufmachen konnte. Sie waren nur Schlitze.
    »Sind Sie sicher, dass er keine Familie hat?«, fragte die Chefin Mr. Pendanski.
    »Er ist ein Staatsmündel«, erklärte Mr. Pendanski. »Er lebte auf der Straße, als er festgenommen wurde.«
    »Irgendjemand, der Fragen stellen könnte? Irgendein Sozialarbeiter, der Interesse an ihm hat?«
    »Er hat niemanden«, sagte Mr. Pendanski. »Er war niemand.«
    Die Chefin dachte einen Moment nach. »Okay, ich möchte, dass sämtliche Unterlagen über ihn vernichtet werden.«
    Mr. Pendanski nickte.
    »Er ist nie hier gewesen«, sagte die Chefin.
    Mr. Sir nickte.
    »Kommen Sie über unseren Computer in die Staatsakten?«, fragte sie Mr. Pendanski. »Ich möchte nicht, dass irgendjemand im Büro des A.G. weiß, dass Zero hier war.«
    »Ich glaube nicht, dass ich ihn komplett aus allen Staatsakten löschen kann«, sagte Mr. Pendanski. »Dafür gibt es zu viele Querverweise. Aber ich kann dafür sorgen, dass es sehr

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