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Loge der Lust

Loge der Lust

Titel: Loge der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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auf.
    Teena zog den Hemdsaum tiefer, da sie kein Höschen anhatte. „Du hast mich betäubt!“
    „An deiner Stelle wäre ich leiser“, ermahnte er sie und legte den Zeigefinger an die Lippen. „Du bringst Joshua in Gefahr.“
    Eine Drohung? Sie rümpfte die Nase. Aber was blieb ihr anderes übrig, als sich zusammenzureißen? In diesem Moment ging es nicht nur um sie. Sie musste Josh schützen, der im Nachbarzimmer schlief.
    Langsam schritt er auf sie zu. „Ich habe dich betäubt, um dich zu retten.“
    „Wehrlos hast du mich durch die Droge gemacht.“ Sie wich rückwärts aus.
    „Ich habe auf dich aufgepasst, bis alle Gäste durch den Hintereingang geflohen waren. Niemand ist auch nur in deine Nähe gekommen. Zu deinem Schutz habe ich als Letzter das Kesselhaus verlassen und wäre beinahe geschnappt worden.“
    Sie stieß gegen die Plastikpalme, die vor dem Fenster stand. „Du warst also derjenige, den Matthew Hallow verfolgt hat?“
    „Er ist ein Feigling“, zischte er und stemmte die Hände in die Hüften.
    Ihr Blick schweifte umher. Sie versuchte, um den Wohnzimmertisch herumzulaufen, doch der Ganove versperrte ihr den Weg. Ihr fiel der Siegelring ein, den sowohl Matthew als auch der Maskierte besaßen und den sie auf dem Zeitungsfoto mit den drei Musketieren entdeckt hatte. Welcher der drei stand gerade vor ihr? Gab es weitere Mitglieder?
    Sie nahm allen Mut zusammen und fragte: „Was ist das für ein Ring, den du trägst?“
    „Es gibt Dinge, nach denen du nicht fragen solltest“, belferte er. Er kam auf sie zu und trieb sie in Richtung Fenster.
    „Es ist ein Siegelring“, sagte sie aufmüpfig und überlegte, wie viel von ihrem Wissen sie preisgeben sollte. Seine Nähe erschwerte das Denken. Noch vor Kurzem hatte er sie vor Publikum genommen.
    „Schweig.“
    Er hob die Hand, und Teena dachte schon, er würde sie schlagen, doch er stützte sich lediglich an der Wand neben dem Fenster ab und neigte sich über sie, wie eine Krähe, die ihr gleich ein Auge aushacken wollte.
    Aber sie ließ sich nicht einschüchtern und ignorierte auch das Leben, das erneut in ihrer Spalte erwachte. Hilfe lag im Nachbarzimmer, und sie wollte endlich mehr erfahren. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als ihn mit weiteren Informationen zu locken. „Wofür stehen die zwei ‚L'?“
    „Woher weißt du, was darauf zu sehen ist?“ Erstaunt runzelte er die Stirn.
    Eine Ausrede musste her. Nur nicht zu viel preisgeben. „Auf der Party habe ich einen Blick auf deinen Siegelring geworfen.“
    „Dafür war es viel zu dunkel.“
    „Himmel, ich habe selbst recherchiert!“, brach es aus ihr hervor.
    „Dann weißt du schon mehr, als du wissen darfst.“
    „Ich bin doch eh schon im Visier deiner Verbrecherbande.“
    „Mein einziges Verbrechen war, dich so nah an mich heranzulassen.“ Er drängte sie gegen die Fensterbank und schmiegte seinen Körper an den ihren. „Deshalb bin ich gekommen.“
    Sie schluckte. „Um deinen Fehler zu korrigieren?“ Eine schlimme Ahnung überkam sie.
    „Unsinn!“
    Sein verführerisches Lachen ließ sie wohlig erschauern. Sie begann leicht zu zittern, als sie die Wölbung, die unter dem Staubmantel wuchs, an ihrem Bauch spürte. Rieb er sich an ihr? Oder war es ihr eigenes Zittern, das diesen Eindruck hervorrief?
    „Warum bebst du? Ich habe nicht vor, dich zu nehmen. Nicht einmal berühren werde ich dich.“ Amüsiert kommentierte er das Erstaunen, das sich auf ihrem Gesicht zeigte. „Enttäuscht?“
    Wütend darüber, dass er ihre Gefühle erraten hatte, versuchte sie, sich an ihm vorbeizuzwängen.
    Aber er besänftigte sie, indem er die Hand an ihre Wange legte. „Jetzt werde ich schon wieder meinen Prinzipien untreu und fasse dich doch an. Das ist allein deine Schuld.“
    „Meine?“ Sie fasste sein Handgelenk, um seine Hand wegzuschieben. Dann spürte sie jedoch seine warme Haut und vergaß ihr Vorhaben.
    „Zweimal habe ich dich gezwungen, dich mir hinzugeben“, sprach er ernst. „Zweimal habe ich es in vollen Zügen genossen, weil du unter meinen Liebkosungen dahingeschmolzen bist. Aber das hätte nicht passieren dürfen. Ich zwinge Frauen nicht dazu, sich mit mir einzulassen!“
    „Was ist mit den Prostituierten?“ War es nicht sein tägliches Brot, Frauen gefügig zu machen?
    „Welche Prostituierten?“ Er hob die Augenbrauen. „Käufliche Liebe praktiziere ich nur in Form von Rollenspielen. Gewöhnliche Huren üben keinen Reiz auf mich aus.“
    Tausend Gedanken

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