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Loge der Lust

Loge der Lust

Titel: Loge der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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Gegenleistung.“
    Teena schluckte ihren Zorn hinunter, anstatt ihm Luft zu machen. Dieser arrogante Kerl! Aber sie konnte ihn nicht verführen. Sie war ja nicht einmal in der Lage, einen Schritt auf ihn zuzugehen. Wie er da stand und sie anstarrte! Sein Blick lähmte sie. Seltsamerweise wünschte sie sich, er würde eine Maske tragen, denn dann müsste sie sein anmaßendes Lächeln nicht länger ertragen und könnte vielleicht über ihren Schatten springen. „Ich kann nicht.“
    Anstatt sie nach Hause zu schicken, kam er auf sie zu. „Ich werde Ihnen helfen. Für jedes Kleidungsstück, das Sie ausziehen, beantworte ich Ihnen eine Frage. Strümpfe und Schuhe gelten jeweils als ein Teil.“
    Innerlich kämpfte sie mit sich. Nun, da er nah vor ihr stand, roch sie sein erdiges Aftershave. Es gefiel ihr, ebenso wie seine gradlinigen Lippen, die geschwungenen Augenbrauen und das Muttermal an der Nasenwurzel, durch das der vollkommene Schnitt seines Gesichts wohltuend gebrochen wurde. Teena gestand sich schweren Herzens ein, dass sie nicht nur nach Antworten gierte.
    Langsam öffnete sie den Reißverschluss ihres Rocks und schob ihn über die Hüften, sodass er auf den Teppich fiel.
    Wo sollte sie anfangen? Welche Frage war die wichtigste? In diesem Moment fuhr Ethan sich durch die Haare. Der Siegelring fiel Teena ins Auge. „Was ist die Loge der Lust? Sie sind ein Mitglied, habe ich recht?“
    „Das sind zwei Fragen.“ Er kraulte nachdenklich sein Kinn, während er ihr Bustier betrachtete. „Ziehen Sie doch bitte noch Ihr Oberteil aus.“
    Teena hob abwehrend die Hände. „Nein, nein, so war das nicht gemeint.“
    „Gesagt ist gesagt.“
    „Ich weiß, dass Sie dazugehören“, sagte sie und deutete auf den Ring. „Zwei ‚L', die angeordnet sind wie ein Viereck oder im weitesten Sinne wie ein Kreis. Ein Kreis aus Eingeweihten.“
    Er lachte, es war ein aufrichtiges Lachen. „Sie haben recherchiert. Nun gut, ich will Sie endlich nackt sehen, daher werde ich nicht lange diskutieren.“
    Teena erschauerte wohlig.
    „Die Loge der Lust ist ein Geheimbund. Männer und Frauen treffen sich in regelmäßigen Abständen und frönen tabulosen Ausschweifungen an außergewöhnlichen Orten. Anonymität ist uns wichtig, daher tragen wir Masken, ebenso halten wir Maß bei den erotischen Spielen. Alles ist erlaubt, was heiß macht, Teena, alles, solange niemand zu Schaden kommt. Keiner der Gäste wird zu irgendwelchen Handlungen gezwungen, aber ich darf anführen, dass alle sehr aufgeschlossen für Handlungen abseits von Vanilla, dem sogenannten Blümchensex, sind. Geschmackvolle Unsittlichkeit nenne ich es.“
    „Werden Prostituierte engagiert, um den Gästen ihre Wünsche zu erfüllen?“
    Er hielt Teena die Hände hin, um ein Kleidungsstück entgegenzunehmen. „Wenn das Ihre zweite Frage sein soll, bitte ich Sie …“
    Hastig schüttelte sie den Kopf. Da die Loge kein Prostituiertenring und auch keine Verbrecherorganisation war, gab es wichtigere Details zu klären.
    Er fuhr schmunzelnd fort und begann sie zu umkreisen wie ein Raubtier seine Beute. „Viele Mitglieder sitzen tagsüber in wichtigen Positionen, sie sind zum Beispiel Richter, Geschäftsführer oder Gemeindevorsteher. Doch auf den Partys der Loge erkennt sie niemand. Sie tarnen sich mit einer Maske und schämen sich nicht, ihre triebhafte Seite zu zeigen. Mitunter sind sie wie ein Rudel Wölfe – sie fallen wie Tiere übereinander her, meist ohne zu wissen, mit wem sie es treiben. Sie machen es auf alle erdenklichen Arten, Teena, sie leben ihre sexuellen Wünsche aus, in beiderseitigem Einverständnis, sorglos, losgelöst. Träumst nicht auch du davon?“
    Er stand nun hinter ihr, legte ihr die Haare über die Schultern nach vorne und hauchte ihren Nacken an.
    Teena schloss die Augen und genoss die Wärme seines Atems. Die Loge faszinierte sie, aber das würde sie ihm nicht auf die Nase binden. „Ich stelle die Fragen, Sie antworten.“ Klang ihre Stimme lasziv? Sie räusperte sich.
    „Ziemlich kokett“, bemerkte er amüsiert und öffnete ihr Bustier.
    Sie hob die Arme und ließ es sich bereitwillig ausziehen. „Erklären Sie mir, was es mit der Lady in Pink und dem Raub in William Sores Garten auf sich hat.“
    Mit den Fingerspitzen zeichnete er ihre Wirbelsäule nach. „Das ist ein wenig zu ungenau formuliert, finden Sie nicht auch? Und eigentlich ist es nicht einmal eine Frage.“
    Teena schlang die Arme um ihren Brustkorb, um ihren Busen zu

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