Loge der Lust
verdecken, und drehte sich zu ihm um. „Bitte, Ethan, ich möchte endlich die Wahrheit erfahren. Was hat sich wirklich nach dem exotischen Dinner zugetragen?“
„Nimm die Hände herunter“, befahl er mit zärtlicher Stimme. „Präsentiere dich mit Stolz.“
Diese Worte kamen ihr bekannt vor. Sie bebte, als sie die Arme fortnahm.
Während er ihre kleinen, festen Brüste verträumt betrachtete, rieb er ihre Oberarme. Vermutlich dachte er, ihr wäre kalt, oder aber er versuchte sie zu beruhigen. „Nichts – rein gar nichts ist nach dem Dinner geschehen.“
„Das glaube ich nicht.“ Sie wollte trotzig zurückweichen, doch er hielt sie fest. Er drückte sie so kraftvoll an seinen Körper, dass seine Hemdknöpfe an ihrem Busen kratzten. Auch die Wölbung in seiner Hose blieb ihr nicht verborgen. Teena erregte Ethan. Diese Erkenntnis entzückte sie. Ihr Herz pochte aufgeregt, bis hinein in ihren Schoß.
„Die Dinnerparty hat nie stattgefunden.“
Teena traute ihren Ohren nicht. „Aber … aber Sie haben doch in allen Einzelheiten von der frivolen Art der Dessertverköstigung berichtet.“ Konnte er die Wahrheit sprechen? Ja, es war möglich, immerhin hatten sie nie auch nur den kleinsten Beweis dafür gefunden, dass die Lady in Pink in Sores Villa gewesen war.
„Ich habe auf ein Erlebnis aus der Vergangenheit zurückgegriffen. Herrje, jetzt beantworte ich schon wieder Fragen, die Sie nicht gestellt haben. Teena, Sie machen mich verrückt.“
Das wollte sie gerne glauben, tat es jedoch nicht. „Aber die Lady in Pink gibt es tatsächlich.“
Er kam so nah an ihr Ohr, dass sie seinen Atem an der Ohrmuschel spürte. „Ihre Bekanntschaft haben Sie ja schon gemacht.“
„Rosalin“, hauchte sie und genoss das Prickeln, das durch sie hindurchfloss, weil Ethan sich an sie schmiegte. Sie schloss die Augen und lehnte ihre Stirn gegen seine Schulter.
„Sie sollten nicht wütend auf Rosalin sein. Roz hat Sie ins Herz geschlossen, etwas, das bei ihr sehr selten passiert. Aber an besagtem Abend war sie nicht in Sores Villa, genauso wenig wie ich. Sie hat die pinkfarbene Perücke nicht mehr getragen, seit sie auf dem Parkplatz mit Matthew Hallow erwischt wurde, als beide Hure und Freier spielten. Ein verhängnisvolles Rollenspiel.“
Deshalb konnte sich auch niemand der Gäste oder Angestellten im „Flesh“ an die Lady in Pink erinnern. „Roz hat mir von dem Parkplatzsex berichtet, aber nicht, dass sie die Perücke an dem Tag getragen hatte.“
„Rosalin hat sie als Andenken an ihre verflossene Liebe aufbewahrt und erst wieder angezogen, als sie Sie, Teena, in den Coast Liquor Store locken sollte.“
Zornig blinzelte Teena ihn an. Es drängte sie, ihn nach dem Maskierten zu fragen, doch sie wollte erst alles über den Fall „Lady in Pink“ hören, der offensichtlich nur erfunden war. Oder fürchtete sie sich davor zu erfahren, dass ihre Vorahnung sich bewahrheiten könnte? „Zu dem Vorfall komme ich später. Jetzt möchte ich erst einmal wissen, weshalb Sie auf die Bezirksdienststelle gekommen sind, um einen Raub zu melden, der nie stattgefunden hat.“
„Die Schuhe, bitte.“
Aufgebracht schleuderte sie die High Heels fort. Nun trug sie nur noch Slip und Strümpfe. Der Strapsgürtel blieb ihr auch noch. Folglich hatte sie drei Fragen übrig. Sie musste sich konzentrieren, was nicht leicht war, wenn man halb nackt vor einem Mann wie dem Earl of Cunninghall stand.
„Hoffentlich sind Sie gleich beim Sex genauso impulsiv“, sprach er gelassen.
Sex? Teena meinte sich verhört zu haben. Bisher war nur die Rede von Entkleiden gewesen.
Er nahm den Bund ihres Höschens und zog ihn nach oben, sodass sich der Steg des Slips eng an ihre Scham drückte. Ihre Schamlippen begannen anzuschwellen. Das Blut pulste verstärkt hinein. Teena hoffte, es würde kein Fleck zu sehen sein, denn sie spürte, wie feucht sie war.
„Ich war allein deshalb auf dem Revier, um Matthew das Messer auf die Brust zu setzen.“
„Matthew?“
„Ist das eine weitere Frage?“ Blasiert hob er die Augenbrauen.
Sie machte sich von ihm los und trat zurück. Den Slip ließ sie, wo er war. Der Druck behagte ihr. „Natürlich nicht.“
„Schade! Sehen Sie, genau das ist der Unterschied. Wären wir auf einer Party der Loge, hätte ich Ihr Höschen längst entzweigerissen. Ich hätte keinen Moment darüber nachgedacht. Hier, im Alltag, ohne Masken, halte ich mich zurück. Ich überlege, wie Sie reagieren würden, anstatt meinem
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