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Loge der Lust

Loge der Lust

Titel: Loge der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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früher schlechter sehen können als heutzutage. Es war mittlerweile kurz nach zwölf. Teenas Magen knurrte. Ihr Kühlschrank daheim war leer. Sie musste unbedingt in der Mittagspause in den Supermarkt gehen – auch, um sich eine Tasse zu kaufen. Wie würde Roz reagieren, wenn sie sie in Turnschuhen sah?
    Teena knetete ihre Unterlippe. Ihr gefielen die Sachen. Sie wollte sich verändern. Sogar ein wenig wie Rosalin wünschte sie zu sein. Ein Hauch von deren ausgeprägter erotischer Ausstrahlung würde Teena reichen.
    „Auf was wartest du dann?“, fragte sie sich selbst und öffnete die Packung mit den schwarzen Strümpfen. Sie rollte einen Strumpf auf, steckte die Hand hinein und begutachtete ihn. Er entpuppte sich als blickdicht und besaß ein wunderschönes Band aus dunkler Spitze.
    „Traumhaft!“, wisperte Teena. Warum hatte sie eigentlich niemals versucht, Strapse zu tragen, wenn sie ihr so gut gefielen? Sie wusste es selbst nicht. Nie wäre sie in ein Dessousgeschäft gegangen und hätte sich halterlose Strümpfe besorgt. Weil Strapse verrucht waren? Oder sie zu schüchtern war?
    „Weil sie unter Jeans eh nicht aufgefallen wären“, scherzte sie.
    Aber heute trug sie einen Minirock. Aufgeregt zog sie den Strumpf an. Er schmiegte sich eng an das Bein und hielt auch ohne Strapse. Das Spitzenband sah atemberaubend aus. Ihr Bein wirkte ganz anders, irgendwie femininer. Möglicherweise schlummerte ja doch mehr Weiblichkeit in Teena, als sie bislang gezeigt hatte. Eilig zog sie den zweiten Strumpf und die Strapse an und befestigte die Halter am Band. Dann schlüpfte sie in die Lackschuhe und betrachtete ihren Körper von der Hüfte abwärts.
    „Nicht übel.“
    Das Herz pochte ihr bis in den Hals. Es waren doch nur Strümpfe! Leider sah man das edle Spitzenband nicht. Es war unter dem Lederrock verschwunden. Daher zog sie das Band tiefer, sodass nicht nur die Spitze unter dem Saum hervorlugte, sondern auch der Straps. Es sah anzüglich aus. Teena war begeistert!
    Sie drehte sich um die eigene Achse und machte ein paar Schritte, ohne den Blick von ihren Beinen zu nehmen, die nun ein echter Hingucker waren. Über die Straße würde sie allerdings nicht gehen, solange das Spitzenband herausschaute. Dieses winzige Detail war ihr zu gewagt. Ihr eigener Anblick verschlug ihr die Sprache. Sie sah mit einem Mal so verdammt sexy aus! Ihr Gang war aufrechter, auch wenn sie auf den Absätzen noch etwas unsicher ging, sie bewegte sich geschmeidiger und hatte Lust zu zeigen, was sie besaß. Aber würde sie sich trauen, in diesem Aufzug im Supermarkt einzukaufen?
    Teena beugte sich hinunter und streichelte ihre Oberschenkel. Sie strich über die Spitze. Ihr Daumen glitt unter das Band – da bemerkte sie im Augenwinkel ein Gesicht, das sie anstarrte. Teena schreckte hoch. Sie riss die Augen auf, machte einen Schritt rückwärts und stieß gegen Joshuas Schreibtisch.
    Draußen auf dem Korridor stand Ethan Woodridge, Earl of Cunninghall, und linste durch den Türspalt.

4.
    Teena fühlte sich, als hätte Woodridge sie in einem intimen Moment erwischt. Dabei hatte sie sich doch nur umgezogen. Das war untertrieben, zugegeben, aber sie hatte ja nicht heimlich in Joshuas Büro masturbiert. Dennoch lief sie augenblicklich rot an. Die Hitze stieg ihr in die Wangen. Sie spürte förmlich, wie ihr Gesicht puterrot leuchtete.
    Eilig zog sie die Spitzenbänder hoch, damit die halterlosen Strümpfe wie eine normale Strumpfhose aussahen. Das lenkte Ethan Woodridges Aufmerksamkeit jedoch nur noch mehr auf ihre Schenkel. Lasziv schmunzelte er. Er musterte sie von den roten Haaren bis zu den Lackschuhen und nickte anerkennend, als er die Höhe der Absätze bemerkte.
    Plötzlich klopfte Matthew Hallow ihm von hinten auf die Schulter.
    Teena erschrak.
    Er zog den Earl mit in Richtung Anmeldung. „Wir melden uns, sobald das Protokoll getippt ist, damit Sie es unterschreiben können. Die Nummer ist noch die gleiche?“
    Teena stutzte. Meinte ihr Chef damit die Telefonnummer? Er hatte doch eben noch lautstark behauptet, keine Mobilnummer von Woodridge zu haben. Unsinn, ermahnte sich Teena, er musste den Festnetzanschluss gemeint haben. Das hitzige Verhör hatte sie durcheinandergebracht.
    Bevor sie eine Entscheidung treffen konnte, ob sie Strapse und Lackschuhe anbehalten oder doch lieber wieder auf Turnschuhe wechseln sollte, stand Joshua im Büro. „Auf diesen Absätzen kannst du laufen?“
    „Ich versuch es jedenfalls“, antwortete sie

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