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Lola Bensky

Lola Bensky

Titel: Lola Bensky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lily Brett
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haben dich in London getroffen, nicht wahr?«, sagte Sonny.
    »Ja«, sagte Lola. Sie blickte sich um. Sonnys und Chers Haus wirkte sehr groß. »Ihr habt ein schönes Haus«, sagte sie. Sie hoffte, Sonny würde anbieten, ihr das Haus zu zeigen, doch vergeblich. Lola fragte sich, ob einer von ihnen sich an die diamantbesetzten falschen Wimpern erinnerte, die Cher sich von Lola geliehen hatte. Lola dachte, dass sie wahrscheinlich nicht mehr an die Wimpern dachten. Dutzende falscher Wimpernpaare mussten seither durch Chers Hände gegangen oder an ihren Lidern festgeklebt worden sein. Lola beschloss, die diamantbesetzten Wimpern zu vergessen. Sie erschienen ihr plötzlich belanglos. Sie glaubte nicht, dass es ihr helfen würde, abzunehmen oder bessere Artikel zu schreiben, wenn sie ihre falschen Wimpern wieder hätte.
    »Der Anzug steht dir großartig«, sagte Lola zu Cher.
    »Danke«, sagte Cher.
    »Unsere Garderobe verursacht die höchsten Kosten«, sagte Sonny. »Wir geben jeden Monat ungefähr zweitausend Dollar für Kleidung aus.« Lola war schockiert. Das war eine Menge Geld für Kleidung. Sonny und Cher wandten jeden Monat fast die Hälfte dessen, was ein Durchschnittsbürger im Jahr verdiente, für Bekleidung auf.
    »Die Sachen, die du in London gesehen hast, haben wir eingelagert«, sagte Sonny. »Wir lassen ständig neue Kleidung schneidern.« Sonny bezog sich auf sieben Koffer und diverse Schränke voller Kleidungsstücke, die er Lola gezeigt hatte. »Wir haben eine eigene Schneiderin, die rund um die Uhr für uns arbeitet«, sagte Sonny. »Cher entwirft unsere Garderobe. Ihre und meine.«
    »Woher nimmst du all die Ideen für neue Kleidung?«, fragte Lola Cher.
    »Cher hat ein unglaubliches Talent für Design«, sagte Sonny. »Sie hat eine Idee, und drei Minuten später hat sie schon wieder ein neues Teil gezeichnet. Ich wünschte, ich könnte auf diese Art Songs schreiben.«
    Cher lächelte bescheiden und ergriff Sonnys Hand. Er legte den Arm um sie.
    »Hat dir London gefallen?«, fragte Lola Cher.
    »Ich habe Cher in London diesen Ring gekauft«, sagte Sonny. Lola erinnerte sich, dass sie den Ring in London gesehen hatte. Er war riesig. Er war so groß, dass er falsch wirkte. »Es ist ein zwanzigkarätiger Diamantring mit Saphiren«, sagte Sonny. »Ich habe ihn Cher zum zwanzigsten Geburtstag gekauft. Wir haben London viel zu verdanken. Vorher traten wir auf der Stelle. Unsere Kleidung und alles andere an uns war für die Amerikaner einfach zu ungewöhnlich. Die Rolling Stones sagten, wenn wir es zu etwas bringen wollten,
müssten wir nach England gehen. Also gingen wir nach England. Wir wollten im Hilton in London einchecken, doch man sagte uns, wir hätten keine Reservierung. Ich wusste, der Grund war unser Aussehen. Ich habe mich aufgeregt. In der Eingangshalle kam es zu einem kleinen Tumult. Zwei Fotografen waren da und machten Fotos. Noch am gleichen Tag waren wir auf der Titelseite des Daily Telegraph .«
    »Und waren berühmt«, sagte Cher.
    »Als wir unsere Platte präsentierten, kamen Tausende«, sagte Sonny. »Und als ›I Got You Babe‹ herauskam, verdrängte es die Beatles von der Spitze der Charts.«
    »Es ging alles so schnell«, sagte Cher.
    »Als wir von dieser Englandreise zurückkamen, hatte sich die Nachricht herumgesprochen, und jetzt ging es für uns auch in Amerika richtig los«, sagte Sonny.
    »Früher mussten wir mit unserem Geld richtig sparsam umgehen, jetzt können wir einkaufen, so viel wir wollen«, sagte Cher. »Ich konnte mich anfangs nicht daran gewöhnen«, sagte sie. »Ich wollte alles Mögliche zusätzlich kaufen, falls das Geld knapp würde und wir wieder arm wären.«
    »Was macht ihr, wenn ihr nicht arbeitet?«, fragte Lola. Die Frage war nicht speziell an den einen oder den anderen gerichtet.
    »Wir gehen gerne in die Berge zum Wandern oder fahren auf unseren Motorrädern spazieren«, sagte Sonny.
    »Ich habe eine Heidenangst vor Motorrädern«, sagte Lola. »Ich war ungefähr acht, als ein Mann mit seinem Motorrad gegen unser Haus fuhr. Er wurde ziemlich schwer verletzt.«
    Ein Schweigen entstand. Lola wünschte, sie hätte das nicht gesagt. Es war nicht gerade ersprießlich, das zu sagen.
    »Der arme Kerl«, sagte Cher. »War er okay?«
    »Er sah nicht so aus, als ob er okay wäre«, sagte Lola und wies sich sofort zurecht. Sie hätte sagen sollen, dass es ihm gut ging.
    Sonny runzelte die Stirn. Vielleicht hatte Sonnys Stirnrunzeln gar nichts mit Lola oder dem Mann

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