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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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ö tzlich Verantwortung. Verflucht, Nathan, zum ersten Mal bin da nicht nur ich. Ich f ü hle mich f ü r sie verantwortlich. « Er war immer alleine gewesen, jetzt gab es Frances und Nathan, und er konnte auf beide nicht mehr verzichten. Henry lie ß sich auf die Bank zur ü ckfallen.
    Nathan seufzte. » Ich wei ß , was du meinst. « Er setzte sich neben ihn. » Also, was sollen wir tun? «
    » Meinst du das ernst? Du willst mich nicht davon abbringen? «
    » Sicher will ich das, aber würdest du das hören wollen? In diesem Punkt bist du wie Frances. «
    In diesem Punkt? Henry hatte das Gef ü hl, das M ä dchen w ä re die erste Seele, die ihn zutiefst erkannt hatte.
    » Und da ich mich f ü r dich verantwortlich f ü hle und das dumme M ä dchen mir in Charing Cross den Arsch gerettet hat, werde ich alles tun, um sie heil und gesund wiederzufinden « , fuhr Nathan fort. » Also, w ä hrend du vorhin zuhause meinen abrupten Abgang betrauert hast, habe ich versucht herauszubekommen, wo Ross sich herumtreibt. «
    Henry machte gro ß e Augen. Nathan meinte das alles ernst! » Das hast du getan? «
    » Oh, ich war nicht sonderlich erfolgreich. Es hei ß t, er h ä tte sich vor einiger Zeit f ü r ein Haus am Hanover Square interessiert. Aber selbst wenn er es gekauft h ä tte, bezweifle ich, dass er dorthin Leute verschleppen w ü rde, um sie in der feinen Nachbarschaft abzuschlachten und dann ihre Leichen in St. Giles zu deponieren. «
    Henry sch ü ttelte nachdenklich den Kopf. » Nein, Ross kommt aus St. Giles , dort kennt er sich aus. Wenn er irgendwo einen Stammsitz hat, dann dort. «
    » Was schl ä gst du also vor? «
    Er z ö gerte, bevor er den Gedanken aussprach, den er schon eine ganze Weile gew ä lzt hatte. » Wir gehen hin. Er will mich, also soll er mich bekommen. «
    » Du glaubst nicht wirklich, dass das eine gute Idee ist! «
    Henry hatte nicht erwartet, dass Nathan von seinem Vorschlag begeistert sein w ü rde. » Nein, aber es ist meine einzige. «
    Nathan sprang auf und begann, in der Wachstube auf und ab zu gehen.
    Minutenlang sprach er nicht, und als zwischenzeitlich zwei Wachm ä nner eintraten, sicher um hier kurz zu pausieren, da warf er ihnen so grimmige Blicke zu, dass die beiden M ä nner sofort wieder das Weite suchten. Schlie ß lich stoppte der Constable seine Schritte am Tisch und hieb mit der Faust auf die Platte. Mit ausgestrecktem Zeigefinger warf er sich zu Henry herum. » Also gut. Aber nicht jetzt. Ich setzte mit dir bei Nacht keinen Fu ß in diese Schlangengrube, denn ich will sehen k ö nnen, wenn dir etwas passiert, und ich will es verhindern k ö nnen. Wir machen es morgen, bei Tageslicht. Hast du das verstanden? Kannst du so lange warten? «
    Er verstand, was Nathan meinte, ihm war selbst nicht wohl bei dem Gedanken, im Dunkeln in das Labyrinth von St. Giles einzudringen. Aber er wusste auch genau, wie schwer ihm das Warten fallen w ü rde. » Ich wei ß nicht, ob Frances es kann « , sagte er.

    Es war Matthew! Der echte, wahrhaftige Matthew und kein Traumgebilde. Nur wenige Schritte trennten sie noch von ihm! Seine Anwesenheit mischte in ihr Angst mit Euphorie und st ü rzte sie in ein ohnm ä chtiges, l ä hmendes Chaos.
    Auf seine F ä uste gest ü tzt, kniete Matthew auf dem Boden. Sein R ü cken war durchgedr ü ckt, so als suchte er die Spannung in seinem K ö rper. Und er trug genau dasselbe dunkelblaue Tuch wie auf der Wandmalerei.
    Er schien ohne Schmerzen zu sein, obwohl Frances ’ bet ä ubter Geist ihn ihr als blut ü berstr ö mten Paris mit Hirtenstab und goldenem Apfel zeigte.
    Aber warum? Sie marterte ihre Hirn, qu ä lte Erinnerungen an die Oberfl ä che. Diese Sachen, Stecken und Apfel, trug Matthew auf dem Bild, das sich in ihrer Tasche befand und … Oh, die Tasche! Sie war fort! Die M ä nner, die sie ausgezogen hatten, mussten sie ihr weggenommen, das darin befindliche Bild gefunden und es dann Ross gegeben haben.
    » Du Teufel « , wisperte sie, aber es war wohl nicht laut genug gewesen, denn Ross beachtete sie gar nicht.
    » Willst du deine Maria denn nicht ansehen? « , fragte dieser gerade Matthew.
    » H ö r auf damit! « Matthew presste die Worte durch zusammengebissene Z ä hne hindurch. Ein Zittern durchlief seinen K ö rper, als h ä tte er Angst vor dem, was er sehen k ö nnte, wenn er den Blick von den Papierb ö gen nahm, die zwischen seinen H ä nden auf dem Boden lagen und allesamt in seiner geschwungenen Handschrift vollgeschrieben

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