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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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in der Luft. Vor Anstrengung wurde ihm schwarz vor Augen. Das Blut pulsierte nun gef ä hrlich schnell in seinem Kopf. Aber immerhin gelang es ihm, sich durch das Armrudern ein St ü ck um sich selbst zu drehen, sodass er jetzt ein wenig mehr von seiner Umgebung sah.
    Er befand sich in einem Holzverschlag, der mit einer Brettert ü r gesichert war. Wo war er hier gelandet? Dies war keines der Gef ä ngnisse, das er kannte, und sein Kopf war so angeschwollen, er konnte sich nicht einmal daran erinnern, wie er ü berhaupt hierhergekommen war. Eine unbeschreibliche Angst erwachte in seinem Bauch, als er es versuchte. Irgendwie schien sie mit dem dicken Talglicht in Verbindung zu stehen, das direkt neben seinem Kopf blakte.
    Collin pendelte hin und her. Sein Herzschlag ging ganz langsam, w ä hrend der stumme Zeuge seiner Qual ihn in Rauch und den Geruch nach verbranntem Tierfett h ü llte.
    Nur aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung war. M ü hsam drehte er sich noch ein St ü ck weiter und sah, dass jemand zu seiner Linken am Boden lag. Ein fremder Mann, zusammengerollt wie ein Katze.
    » He! Du da « , kr ä chzte Collin, weil seine Stimme ihm nicht richtig gehorchen wollte. Warum wurde er denn pl ö tzlich so schwach? Eben noch war er so w ü tend gewesen. Benommen sch ü ttelte er sich, aber das Kribbeln wich nicht aus seinen H ä nden, und seine F üß e sp ü rte er kaum noch.
    » Wach auf …«
    Der andere lag zu weit weg, als dass er ihn h ä tte erreichen k ö nnen.
    » Wach doch bitte auf! «
    Dieses elende Pendeln machte ihn krank. Seine Fingern ä gel kratzten ü ber den Lehmboden, Ü belkeit sa ß wie ein fette Kr ö te in seiner Brust. Obwohl seine Finger genauso geschwollen waren wie der Rest von ihm, der dem Boden n ä her war als der Decke, gelang es ihm, einige Krumen Erdreich loszubr ö ckeln. Er sammelte sie in der Handfl ä che und schleuderte sie mit letzter Kraft in Richtung des Fremden.
    Keine Reaktion.
    » Aufwachen! «
    Collin ü berkam Panik. Was, wenn der Mann tot war? Noch einmal kratzte er Erde auf und warf sie nach ihm.
    Diesmal r ü hrte sich der Fremde. St ö hnend zog er die H ä nde ü ber den Kopf. » Verschwindet! « , brachte er hervor. » Ich werde nicht schreiben! «
    » Niemand verlangt das …« , kr ä chzte Collin. » Wenn du … hm … wenn du mich nur losmachen w ü rdest …«
    Langsam entwirrte der Fremde seine Gliedma ß en. » Wer bist du? Und wo? «
    Dieser Idiot! Merkte der denn nicht, warum er nichts sehen konnte? » Deine Augen … sie … sie sind verbunden. «
    Der andere tastete nach seinem Kopf, zerrte sich die Augenbinde herunter und starrte Collin an, ohne sich aufzurichten, als ob er nicht fassen k ö nnte, was ihm seine Augen zeigten.
    » Bist du wirklich da? « , murmelte er.
    » Leider …«
    » So eine Schei ß e! «
    In den Mann kam Leben. Er dr ü ckte sich vom Boden hoch, verzog das Gesicht, als er nicht beim ersten Versuch auf die Beine kam. Ihn hatten sie auch ü bel zugerichtet. Sein Gesicht war linker Hand gr ü n und blau angeschwollen, in seinen lockigen braunen Haaren klebte Blut. Er richtete sich halb auf, keuchte und unterdr ü ckte offenbar den Impuls, sich zu ü bergeben. Mit auf den Knien abgest ü tzten H ä nden verharrte er. Collins Sinne schwanden. » Wenn du … dich … ein wenig … beeilen k ö nntest? «
    » Moment « , sagte der andere, » das geht nicht so schnell. Uh, ist das hell hier. «
    Irgendwie gelang es Collin, in die Richtung des flackernden Talglichts zu nicken. » Soll … soll ich das f ü r dich aus … auspusten? « In seiner Situation tat selbst der Sarkasmus weh. Sein K ö rper strafte ihn f ü r jedes Wort mit Ü belkeit.
    Der andere sch ü ttelte den Kopf. Endlich richtete er sich vollst ä ndig auf und widmete sich dem Seil, das auf seiner Augenh ö he um Collins halb abgestorbene Beine geschlungen war. Es dauerte unendlich lange, bis er ihn davon befreit hatte. Das Seil gab nach, und der Mann packte gerade noch rechtzeitig Collins Unterschenkel, bevor dieser herabst ü rzte. Vorsichtig glitt der Fremde mit ihm zu Boden.
    » Warum haben sie dir das angetan? – Und wann? « Er schien nicht wirklich eine Antwort zu erwarten, denn er sah nicht Collin an, sondern schaute auf seine Knie hinunter und sch ü ttelte ein ums andere Mal den Kopf.
    Das war ihm egal. Collin genoss das Gef ü hl, als das Blut sich wieder in seinem gesamten K ö rper auszubreiten begann. Noch immer war ihm schwummerig, und sein Herz

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