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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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Am Sonntag um zwei Uhr nachmittags hat Graham angerufen. Er hat gesagt, er beschattet ihn, er kann Resultate liefern, Devereux ist auf dem Weg nach Hause, er ist an ihm dran. Dann nichts mehr. Kein Kontakt mehr.«
    Belsey dachte an den Streifen lockerer Erde, der ihm in Devereux’ Garten aufgefallen war. Er fragte sich, in welcher Jahreszeit man Blumenzwiebeln pflanzte.
    »Wo haben Sie ihn aus den Augen verloren?«
    »Irgendwo in Hampstead.«
    »Haben Sie die Fotos bekommen?«
    »Nein.«
    »Von wo hatte er angerufen?«
    »Whitestone Pond. Wir suchen alles ab, im Heath, überall. Wir werden ihn finden. Und die Fotos auch.« Es hörte sich an, als wären ihm die Fotos wichtiger als sein Angestellter.
    »Fotos wovon?«
    »Von Devereux, von jedem, mit dem er zu tun hatte. Da läuft irgendein Geschäft. Welches? Keine Ahnung. Jedenfalls irgendwas, was Graham für eine große Sache hielt.«
    »Wer waren Ihre Auftraggeber?«
    »Kein Kommentar.«
    »Wollte Ihr Kunde, dass Sie auch über Jessica Holden Nachforschungen anstellen?«
    »Kein Kommentar, Nick. Erzählen Sie mir jetzt, was Sie wissen.«
    »Haben Sie Ihrem Kunden erzählt, wo er sie finden kann? Haben Sie gewusst, dass er sie mit Kugeln vollpumpen würde?«
    »Wir haben gegen kein Gesetz verstoßen.«
    »Dann können ja alle gut schlafen, was? Scheiße. Wer sind Ihre Kunden? Wer bezahlt?«
    »Kunden eben.«
    »Warum schubsen Ihre Kunden Leute aus meinem Bekanntenkreis herum?«
    »Ich weiß es nicht.« Starr schien es tatsächlich nicht zu wissen.
    »Irgendwas muss sie aufgebracht haben.«
    »Muss wohl.« Er lehnte sich zurück und massierte sich das Gesicht. Dann nahm er die Hände herunter und schaute Belsey an.
    »Ich glaube, deshalb sind Sie beauftragt worden herauszu finden, wo Jessica Holden an jenem Morgen sein würde«, sagte Belsey.
    »Wenn Sie meinen.«
    »Vielleicht sollte ich das meinen Kollegen mitteilen.«
    Starr schaute ihn mit höhnischem Gesichtsausdruck an.
    »Wie beliebt sind Sie im Moment bei Ihren Kollegen? Was glauben Sie, Nick?«
    »Was soll das heißen?«
    »Man hört so manches über Sie.«
    »Zum Beispiel?«
    »Dass Sie eine Pechsträhne haben.«
    »Wo haben Sie denn das her?«
    »Erzählen Sie mir, was Sie über Alexei Devereux wissen«, sagte Starr mit fester Stimme.
    »Erzählen Sie mir, wer Sie angeheuert hat.«
    »Keine Chance.«
    »Was wollen die?«
    »Sie wollen wissen, wer mit diesem Devereux zusammenarbeitet. Sie wollen alles über sein Leben wissen. Was ist mit Graham passiert?«
    »Ich rufe Sie an, wenn ich was weiß«, sagte Belsey und stand auf.
    »Verarschen Sie mich nicht, okay?«, sagte Starr. »Machen Sie mich nicht wütend, Sie stehen sowieso schon in der Schusslinie.«
    »Ich in der Schusslinie?«
    »Haben ja alles dafür getan.«

38
    Eine Leiche zu entsorgen ist schwierig. Die Leute erzählen dann was von Säure, aber auch mit Säure bleiben Zähne und Gallensteine zurück. Außerdem: Wer hat schon Säure? In London etwas zu verbrennen ist ein Albtraum. Man könnte nie die notwendige Hitze erzeugen, die auch Knochen schmelzen ließe, nicht mal mit Benzin. Mit einer Beerdigung bewahrte man den Körper nur auf. Wenn man Glück hatte. Bei einer Tiefe von weniger als einem halben Meter würden die natürlichen Aasfresser einen Körper in einer Woche wieder ans Tageslicht befördern.
    Belsey brachte den Einsatzwagen wieder ins Revier Hampstead zurück, tauschte ihn gegen den unauffälligeren Peugeot ein, das Zivilfahrzeug des CID, und fuhr zu Devereux’ Haus. Der Winternachmittag war schon so dunkel wie die Nacht. Er ließ den Wagen in einer Seitenstraße stehen und ging zu Fuß in die Bishops Avenue. Er durchquerte das Haus, ging in den Garten und holte einen Spaten aus dem Schuppen.
    Graham Dougsdale, ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Feld.
    Er packte einen der Schösslinge und zog ihn problemlos aus der Erde. Er war nicht sauber gesetzt worden. Belsey riss alle Bäumchen aus, buddelte die Knollen aus und fing an zu graben. Kurze Zeit später stieß der Spaten auf etwas Festes. Das kleine Loch war keinen halben Meter tief. Er bückte sich und erkannte in der fetten Erde die unverwechselbare Farbe von Knochen. Er fuhr mit dem Finger über die Kante des Spatenblatts: Blut und Fleischfetzen.
    Belsey holte aus der Küche eine Rolle Müllsäcke und ein Paar Gummihandschuhe, kniete sich vor das Grab und buddelte die Erde aus dem Loch. Nach einer Minute sah er dichtes schwarzes Haar.

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