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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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Billardtisch. Sechs alte Männer saßen an den Tischen.
    »Ist Hasan Duzgun da?«, fragte er.
    Die Männer schauten auf. Mit einem Nicken deuteten sie auf einen Durchgang, der zu einem offenen Hinterzimmer führte. Belsey betrat das Zimmer und stand vor einer Reihe Kartentische mit Papiertischtüchern, die von nackten Glühbirnen beleuchtet waren. Am hintersten Tisch saß ein fetter Mann vor einem vollen Aschenbecher und einem Teller mit den Resten einer Mahlzeit. Der Mann hatte große braune Augen. Er deutete auf einen Stuhl vor seinem Tisch. Belsey setzte sich. Der Tisch war so klein, dass sich ihre Knie berührten. Der Mann hob zwei fette Finger, und Sekunden später wurden zwei winzige Gläser Pfefferminztee gebracht. Ein grauer Vorhang wurde zugezogen und schirmte die beiden vor den Blicken aus dem vorderen Raum ab.
    »Sie kennen Siddiq?«
    »Ja«, sagte Belsey. »Er meinte, dass Sie mir behilflich sein könnten.«
    »Woher kennen Sie ihn?«
    »Wir haben mal eine Zeit lang unter demselben Dach logiert.«
    »Wie geht’s ihm?«
    »Sehr gut. Er hat gerade geheiratet. Ich brauche einen Pass und einen Führerschein.«
    Der fette Mann nickte. »Warum brauchen Sie die Papiere?«, fragte er.
    »Ich hab meine verloren.«
    »Sicher. Das kostet Sie fünfzehnhundert Pfund.«
    Belsey griff in die Jackentasche, zog das Kuvert heraus und legte es auf den Tisch.
    »Das sind neunhundert. Den Rest bekommen Sie, wenn ich die Papiere gesehen habe.« Duzgun hob die Augenbrauen. »Die Papiere sollen auf den Namen Jack Steel lauten«, sagte Belsey. »Ich möchte einen britischen Pass, keinen aus Honduras oder irgendeinen Scheiß aus dem Internet. Ich brauche einen, bei dem die Scanner auf dem Flughafen keinen Alarm schlagen.«
    Duzgun ignorierte den Umschlag. Mit einer kleinen goldenen Zange nahm er zwei Stückchen Zucker und ließ sie in den Tee fallen. Das Umrühren hörte sich an wie das Klingeln eines Glöckchens. Belsey folgte seinem Beispiel. Schweigend nippten sie an ihrem Tee.
    »Dies ist ein gutes Land«, sagte der Mann.
    »Ein großartiges Land.«
    »So friedlich. Mit jeder Menge Geld.«
    »Deshalb liebe ich es so«, sagte Belsey.
    »Zwei Dinge sind den Briten sehr wichtig: Höflichkeit und Respekt.«
    »Sie machen Witze.«
    »Woher stammen Sie?«
    »Aus Lewisham.«
    »Warum wollen Sie neue Ausweispapiere?«
    »Ich habe Ihnen neunhundert Pund auf den Tisch gelegt. Auf ein Verhör war ich nicht eingestellt.«
    »Wie sind Sie hierhergekommen?«
    »Mit dem Auto, wieso?« Die Unterhaltung zerbröselte. Belsey musste schnell wieder weg. »Ein guter Pass, keinen neuen«, sagte er. »Aber er muss noch eine Zeit lang gültig sein; und einen Führerschein, zehn Jahre alt.«
    »Sie kennen sich ja gut aus.«
    »Stimmt. Wann kann ich sie abholen?«
    »In zwei Tagen, vielleicht drei.«
    »Ich brauche sie morgen. Wenn Sie das schaffen, dann bekommen Sie morgen siebenhundert von mir«, sagte Belsey. Duzgun griff in die Brusttasche seiner Jacke und zog einen Zahnstocher hervor. Er dachte nach.
    »Kommen Sie morgen Nachmittag. Schneller geht es nicht. Hierher.«
    »Morgen Nachmittag.«
    »Ich werde da sein, Mr Steel. Und Sie bringen die siebenhundert mit.« Belsey stand auf und ging auf den Vorhang zu. »Siebenhundert«, sagte der Mann in seinem Rücken. »Oder ich sage der Polizei Bescheid. Die kennen mich. Das wird unangenehm für Sie.«

39
    Belsey wechselte einen Zwanziger und rief von einem öffentlichen Telefon im Archway Snooker Centre Max Kovars Mobilnummer an. Der Billardsalon war leer. Der Spekulant hob nach dem zweiten Klingeln ab.
    »Ist der Anschluss sicher?«, fragte Belsey.
    »Ja.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Absolut.«
    »Mr Devereux ist wieder im Haus. Er lässt Ihnen Grüße ausrichten. Es tut ihm leid, dass er Sie neulich abends nicht treffen konnte.«
    »Sagen Sie ihm, dass ich mich sehr geehrt fühle. Kann ich ihn sprechen?«
    »Er hat gerade eine Besprechung. Aber er möchte keine Zeit mehr verschwenden. Es hat sich etwas ergeben.«
    Kovar hatte seine Stimme unter Kontrolle. Er war nicht der Typ, dem man Dankbarkeit oder Aufregung anhörte. »Nun ja«, sagte er. »Ich glaube, ich habe mich Ihnen gegenüber klar ausgedrückt: Es wäre in Ihrem wie in meinem Interesse.«
    »Sicher, Sie haben sich klar ausgedrückt.«
    »Trotzdem brauche ich Einzelheiten.«
    »Die Einzelheiten werde ich Ihnen geben. Wir verstehen uns doch, oder? Wir benötigen Spieler, Max, die das große Rad drehen wollen. Keine Zauderer.«
    »Ich

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