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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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Belsey.
    »Was ist das da?«
    »Die Person, die das Foto gemacht hat.« Sie zoomte noch näher ran. »Kannst du was erkennen?«
    »Nur die Umrisse.«
    »Da unten in den Weingläsern kann man sie auch sehen.«
    Sharvani blies ein Weinglas auf Bildschirmgröße auf. Die verschwommenen Umrisse eines Mannes mit einer Kamera vor dem Gesicht waren zu erkennen. Genaueres war nicht zu sehen.
    »Ich kann es noch größer machen«, sagte Sharvani. »Aber ich kann dir kein Gesicht herzaubern, das nicht da ist. Was meinst du, wer das ist?«
    »Ein Mann namens Alexei Devereux. Er ist auch tot.«
    »Ein fröhlicher Abend.«
    Belsey zog den Al-Hayat -Ausschnitt aus der Tasche. Sharvani scannte den Zeitungsausschnitt ein und warf ihn auf die Leinwand.
    »Der Kerl von dem Foto«, sagte sie.
    »Ja. Was siehst du noch?«
    »Das Foto wurde von innen aufgenommen. Das ist der Eingang zu einer Kirche oder einer Kathedrale.«
    »Geh mal näher auf die Gebäude im Hintergrund. Ich will wissen, wo das ist.«
    Die Kirchturmspitze wurde schärfer. Das Gemäuer darunter war alt und schwarz.
    »Und, weißt du, wo das ist?«, fragte sie.
    »Nein.«
    Er wechselte zu dem Foto im Casino und schaute sich das blonde Mädchen genauer an, Jessicas Freundin, die auf der anderen Seite neben Buckingham saß. Wenn sie in der Schule keine engen Freundinnen waren, so pflegten sie jedenfalls außerhalb der Schule engen Kontakt. Sie war die vierte Partei auf dem Erinnerungsfoto. Er musste mit ihr sprechen. Aber ohne den Agenten einzuschalten. Irgendwer muss doch etwas wissen , hatte sie gesagt, als sie in ihren teuren Klamotten im Fernsehen aufgetreten war.
    »Hängt der Computer am Netz?«, fragte er.
    »Klar.«
    Belsey setzte sich und googelte die Webseite von Sweetheart Companionship. Die Mädchenparade erschien auf dem Bildschirm. »Ihr Mädchen – in einer Stunde!« Es gab jede Menge Blondinen, jede Menge Kleinstadtmädchen aus der Ukraine und aus Litauen. Alle Schönheiten des ehemaligen Ostblocks schienen in London auf den Strich zu gehen. Und dann sah er sie: Lucinda, unsere English Rose.
    Sharvani stand hinter Belsey und schaute ihm über die Schulter.
    »Suchst du noch ein Date für heute Abend?«
    »Hab’s gerade gefunden.«
    »Das ist sie.«
    »Sieht ganz so aus.«
    Er rief vom Labortelefon aus bei Sweetheart an. Beim ersten Klingeln wurde abgehoben.
    »Sweetheart Companionship. Guten Abend, Sir.«
    »Ich habe auf Ihrer Webseite ein Mädchen gesehen, mit dem ich gern ein Date ausmachen würde.«
    »Natürlich, Sir. Um welches Mädchen handelt es sich?«
    »Lucinda.«
    »Lucinda ist heute Abend leider nicht frei.«
    »Geld spielt keine Rolle.«
    »Tut mir leid, aber kann ich Ihnen vielleicht ein anderes Mädchen empfehlen, das Lucinda sehr ähnlich ist?«
    »Auch eine English Ros e ?«
    »Ja, Sir.«
    Belsey legte auf. Und dann brach die Hölle los.
    Auf dem Parkplatz heulten Motoren und Sirenen auf. Durch den Korridor vor dem Labor rannten Männer. Das Telefon klingelte, Sharvani hob ab, hörte kurz zu und schnappte sich dann ihre Jacke und ihren Notfallkoffer.
    »Was ist los?«, fragte Belsey.
    »Showtime. Ich muss weg.«
    Belsey verließ mit ihr das Labor. »Worum geht’s?«
    »Eine Schießerei, in EC4.«
    Belsey folgte den Einsatzwagen in seinem Peugeot. Sie fuhren in nördlicher Richtung über die London Bridge in die City. Sie hielten vor dem Monument. Belsey sprang aus dem Wagen.
    Ein silberner Audi stand auf der Kreuzung Cannon Street und King William Street. Das Beifahrerfenster war zertrümmert, die Fahrertür stand offen. An der Fahrerseite war die frische, schwarze Spur eines Motorradreifens zu sehen. Die Polizei hatte die Kreuzung mit rot-weißen Absperrbändern abgeriegelt. Sechs uniformierte City-Polizisten bewachten den Tatort. Einer sagte in sein Funkgerät: »Nein, nichts zu sehen.«
    Der Wagen stand aber nicht im Zentrum des Interesses.
    Hektik herrschte in der Dunkelheit von St. Clemens Court, vor dem Gebäude, in dem AD Development seine Räume gehabt hatte.
    »Hier können Sie nicht durch«, rief jemand.
    Belsey zeigte seine Dienstmarke und duckte sich unter die Absperrung hindurch. In der Gasse, vor der Tür zu einem Büro ohne Firmenschild, lag Buckingham. Er hatte noch seinen teuren Mantel und die kugelsichere Weste an. Ihm fehlte der Großteil des Schädels, Knochensplitter und Blut verteilten sich auf dem Asphalt und klebten an der Hauswand.
    »Warum deckt ihn keiner zu?«, schrie ein Sergeant von der City Police.
    Belsey

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