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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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Gaming Consortium«, in der sie ihrer »Hoffnung Aus druck geben, dass die Vereinbarung für beide Parteien von Vorteil« sei.
    In der vorgeschlagenen Vereinbarung ging es um die Zahlungsmodalitäten für ein Geschäft: achtzig Prozent zahlbar an AD Development, zwanzig Prozent auf ein Nummernkonto bei der Raiffeisen Zentralbank Österreich. Das Fax listete Bankverbindungen auf. »Wir bitten Sie, die Korrespondenz vertraulich zu behandeln.«
    Belsey saß auf dem Boden, umgeben vom Inhalt des Müllsacks. Er hatte das Gefühl, als treibe er auf einer neuen Welle des Reichtums, auf einer kälteren, dunkleren Welle. Hinter jedem großen Mann steht ein anonymes Bankkonto. Dieses war ein Sparbuch. Sparbücher waren so anonym, dass es den österreichischen Banken nicht mehr erlaubt war, sie auszugeben. Alte Konten wurden allerdings auf dem Schwarzmarkt immer noch gehandelt. Die Banken fragten weder nach dem Namen noch nach der Adresse. Sie gaben einem ein kleines Sparbuch, und man suchte sich ein Passwort aus. Das war al les. Ein österreichischer Akzent oder ein hilfsbereiter ös terreichischer Anwalt waren nützlich, damit nirgends rote Lämpchen aufleuchteten. Man konnte so viel Geld einzahlen oder abheben, wie man wollte, man brauchte nur das Passwort. Keine verfänglichen Bankauszüge, kein Schriftverkehr, kein Gratiskugelschreiber. Meist kamen die Kunden persönlich vorbei, aber man konnte auch per Überweisung oder Telefon Transaktionen vornehmen. Die Banken nannten das Vermögensschutz, die Polizeibehörden einen Albtraum.
    Das Sparbuch selbst fand Belsey nicht, aber unglaublicherweise die Kontonummer, die sogenannte Kontrollnummer. Die Hoffnung war verrückt, noch mehr ausgraben zu können. Aber tatsächlich schrieben sich mehr als die Hälfte aller Menschen ihr Passwort irgendwo auf. Und fünfundsiebzig Prozent aller Menschen benutzten das gleiche Wort immer wieder.
    Belsey wühlte sich durch die entsorgten Unterlagen und stieß auf ein Schriftstück, in dem das Konto erwähnt wurde: in der Korrespondenz zwischen einer Anwaltskanzlei na mens Trent Horsley Myers und einer Steuerberaterkanzlei am Sloane Square. Schließlich fand er noch einen Brief der Raiffeisen Zentralbank Österreich an die Anwälte, in dem mitgeteilt wurde, dass sie jetzt via Telefonbanking vierund zwanzig Stunden am Tag erreichbar sei und dass es be züglich der Höhe der Summe, die eine Einzelperson je Tag einzahlen könne, keine formalen Beschränkungen gebe. Allerdings könne die Verrechnung bei Summen von über fünfhunderttausend Euro achtundvierzig Stunden in An spruch nehmen.
    Belsey war sicher, dass er den vergrabenen Schatz gefunden hatte. Er rief die Telefonnummer an, die in dem Brief angegeben war.
    »Guten Abend«, sagte eine Frau.
    »Guten Abend«, sagte Belsey. »Ich rufe aus London an. Ich habe ein Konto bei Ihnen, ich müsste eine dringende Überweisung vornehmen.«
    »Natürlich, Sir. Würden Sie mir bitte Ihr Passwort nennen?«
    »Ich habe das Passwort gerade nicht parat, aber ich kann Ihnen die Kontonummer geben.«
    »Ich bräuchte Ihr Passwort, Sir.«
    »Es ist wirklich sehr dringend, ein Lieferant steht direkt neben mir.«
    »Tut mir leid, Sir, das ist leider nicht möglich.«
    »Was brauchen Sie alles für eine Überweisung?«
    »Ihre Kontonummer und Ihr Passwort.«
    »Und das kann ich alles per Telefon erledigen?«
    »Natürlich.«
    »Was, wenn ich mein Passwort vergessen habe?«
    »Sie müssten mit einem Identitätsnachweis in eine unserer Filialen kommen und mit einem unserer Sicherheitsbeamten sprechen.«
    »Danke.«
    Belsey legte auf. Das Geld war da, er konnte es riechen. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen. Was hatte seine Se kretärin gesagt? Runter auf seine letzte Million. Er konnte sich gut vorstellen, dass die Angst vor Armut einen Mann wie Devereux zum Selbstmord treiben konnte. Aber Armut war relativ. Des einen Pleite war des anderen Notgroschen. Er musste nur vorsichtig vorgehen.
    Belsey dachte über seinen nächsten Schritt nach. Dann fiel sein Blick auf die Uhr. Er würde zu spät zu seinem Karriereende kommen.

10
    Die Zentrale der Dienstaufsichtsbehörde befand sich in der High Holborn: ein Büroturm aus Glas mit einem Starbucks im Erdgeschoss. Belsey parkte den Porsche Cayenne um die Ecke. Die Behörde gab sich neutral: blauer Teppichboden, deckenhohe Fenster, helle Kieferntüren mit Zugangscode. Er war schon einmal hier gewesen, nach

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