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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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ein Moped, das knatternd am Straßenrand stand. Der Fahrer schaute in eine Karte und fuhr dann weiter.
    »Ist Ihr Boss da?«, fragte Belsey.
    Der Wachmann deutete zur Haustür und hob sein Funkgerät an den Mund. Teure Türklingel, dachte Belsey. Der Besitzer hatte den Wagenschlüssel in der Hand, als er ihm die Tür öffnete. Er trug Kamelhaarmantel und Seidenschal, war untersetzt und breitschultrig. Im Hintergrund rannte ein Haufen Kinder herum.
    »Ich hätte ein paar Fragen zu dem Mann, der gegenüber gewohnt hat«, sagte Belsey und zückte seine Marke.
    »Ist was passiert?«
    »Er ist tot.«
    Der Nachbar schaute kurz zum Himmel und murmelte etwas auf Hebräisch. Er klimperte mit dem Autoschlüssel, sagte aber nichts. Er schaute Belsey an und wartete auf Fragen.
    »Kannten Sie ihn?«, fragte Belsey.
    »Nein. Ich habe nur einmal mit ihm gesprochen, das war vor gut einer Woche. Machte einen sehr kultivierten Ein druck. Er hat mich eingeladen, mal auf einen Drink rüberzukommen, aber ich bin ja nur selten im Land.«
    »Wissen Sie, wie er heißt?«
    »Devereux.«
    »Was wissen Sie über ihn?«
    »Er hat wohl ziemlich viel durchgemacht.«
    »Warum?«
    »Ich glaube, seine ganze Familie ist vor vielen Jahren in Russland umgekommen.«
    »Umgekommen?«
    »Ja, im Gefängnis, glaube ich. Jedenfalls haben mir das ein paar russische Freunde erzählt. Sein Vermögen hat er sich hart erarbeitet. Jeden Penny.«
    »Wie hat er sein Vermögen gemacht?«
    »Er war Unternehmer. Genaueres weiß ich auch nicht, aber er glaubte an den Kapitalismus.« Der Israeli lächelte breit. »Bevor er auch da drüben in Mode kam.«
    »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«
    »Seit dieser ersten Begegnung gar nicht mehr. Ich frage eben meine Frau, sie bekommt alles mit, was sich hier in der Straße abspielt.« Er ging ins Haus und kam kurz darauf zurück.
    »Sie sagt, sie hat ihn nie gesehen. Haben Sie den Wachmann gefragt?«
    »Ja.«
    »Sagen Sie Bescheid, wenn ich Ihnen noch irgendwie helfen kann.«
    Belsey ging in einen Laden und kaufte Klebstoff, Tesafilm und Talkumpuder. Von Cassidys Zwanziger waren jetzt noch elf Pfund übrig. Er ließ sich eine Plastiktüte geben. Mehr brauchte er nicht für seinen Do-it-yourself-Bausatz zur Abnahme von Fingerabdrücken. Als er wieder im Haus war, holte er sich ein Marmeladenglas aus dem Kühlschrank. Glas ist der Traum eines jeden Detective , wie ein Ausbilder bei einem Forensiklehrgang des CID einmal gesagt hatte. Belsey hatte diesen Satz nie vergessen. Er holte die Schreibtischlampe aus dem Arbeitszimmer, verteilte den Klebstoff auf der Birne, schaltete ein und wickelte dann die Plastiktüte mit dem Marmeladenglas um die Lampe. Der Klebstoffdampf würde an allen fettigen Stellen hängen bleiben. Danach konnte man diese mit etwas Talkum bestäuben und abpinseln. Das Ergebnis wäre so gut wie das, was aus dem Labor kam.
    Nichts. Belsey versuchte es mit einem weiteren Glasgefäß, dann mit einer Zahnbürste, dann mit dem Titelblatt eines Katalogs. Mit Tesafilm nahm er Proben von Lichtschaltern und vom Bildschirm des Fernsehers. Nichts. Anscheinend benutzte Devereux seine Finger nur ungern. Belsey holte eine Taschenlampe aus der Garage und untersuchte im ganzen Haus Oberflächen, von denen er sicher wusste, dass er sie nicht angefasst hatte: Schubladengriffe und Fensterrahmen, den Rand des Whirlpools, die Unterseite des Toilettensitzes. Er fand im ganzen Haus keinen einzigen Fingerabdruck.
    Belsey saß im Wohnzimmer und dachte nach. Vielleicht hatte Devereux sein Tod nicht gereicht. Vielleicht hatte er auch noch alle Spuren, die er hinterlassen hatte, auslöschen wollen. Ich habe mich bemüht, meine Papiere so geordnet wie möglich zu hinterlassen. Es gibt also keinen Grund zur Sorge. Der Marquis de Sade hatte in seinem Testament genaue Instruktionen angeführt: Er wollte im Dickicht der Wälder auf seinem Grundbesitz bestattet werden, sein Grab sollte mit Eicheln bedeckt werden. Damit das Gehölz wieder nachwächst und die Spuren meines Grabes von der Erdoberfläche ver schwinden, wie auch, wovon ich überzeugt bin, mein Andenken aus dem Bewusstsein der Menschen schwinden wird …
    Bockmist. Das Haus war blitzblank geschrubbt. Irgendwer hatte hier ganze Arbeit geleistet.
    Die Putzfrau wäre ein Anfang. Belsey rief drei Reinigungsfirmen in Hampstead an. Bei der vierten – Sprint Domestic Cleaners – hatte er Erfolg. Er ließ sich ihre Handynummer geben und rief an.
    »Hatten Sie Mr Devereux’ Haus geputzt,

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