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Londons Albtraum-Nächte

Londons Albtraum-Nächte

Titel: Londons Albtraum-Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschleudert worden. Dass er jetzt wieder zurückfiel, beruhigte sie nicht, denn wer immer sich unten in der Toilette auch befand, unternahm einen neuen Versuch.
    Diesmal mit Erfolg!
    Der Stoß war so wuchtig, dass der Deckel in die Höhe gerammt wurde. Er stellte sich hoch, blieb auch für einen Moment senkrecht stehen und kippte dann nicht mehr nach vorn. Er fiel nach hinten und wurde vom Spülkasten gehalten.
    Mary Sanders glaubte sich in einen Albtraum versetzt. Das konnte nicht stimmen, aber es entsprach der Wahrheit.
    Aus der Toilette kroch eine große nasse Ratte!
    ***
    Suko hatte das Fenster aufgezogen. Nicht, um die feuchte Luft einzulassen, er wollte sich umschauen und hatte sich weit in die kühle Regenluft hinausgebeugt.
    Es war mittlerweile dunkler geworden. Wir hatten in der Zeit nichts unternommen und uns nur in dieser Wohnung aufgehalten, die man nicht eben als Paradies bezeichnen konnte. Aus dem Nebenraum wehte uns der Geruch von frischer Farbe entgegen, der sich mit dem Gestank hier bei uns zu einem ungewöhnlichen Geruch vermischte.
    Die frische Luft sorgte für etwas Abwechslung. Suko bewegte seinen Kopf zu den verschiedenen Seiten hin, um zu sehen, was es dort gab. Er suchte nach Klettermöglichkeiten, die nicht nur wir benutzen konnten, sondern auch jemand, der von draußen her in eine der Wohnungen hineinsteigen wollte.
    Ich schlenderte auf ihn zu und hörte ihn etwas flüstern.
    »Was hast du denn gesehen?«
    »Einiges.«
    »Erzähl...«
    »Moment.« Suko stemmte sich wieder zurück in das Zimmer. Aus den Haaren und vom Gesicht weg wischte er einige Tropfen und drückte mit dem Ellbogen das Fenster zu.
    »Da draußen ist ein wahres Kletterparadies. Für einen geschickten Menschen bedeutet es kein Problem, sich an der gesamten Hauswand entlang zu hangeln. Das würde selbst ich schaffen.«
    »Genauer.«
    Er winkte ab. »Da gibt es überall kleine Vorsprünge. Simse, die kein Problem bereiten. Außerdem habe ich noch Rohre und Stangen gesehen und natürlich auch die kleinen Balkone. Der Killer hatte jede Chance, ins Haus zu gelangen.«
    »Gesehen hast du keinen?«
    »Natürlich nicht. Da ist niemand an der Hauswand entlang geklettert. Außerdem ist es recht dunkel, und mit dem Licht geht man hier ebenfalls sparsam um.«
    »Was bleibt uns dann übrig?«, fragte ich.
    »Hast du darüber nachgedacht?«
    Ich nickte. »Es ist gut und schön, wenn wir beide uns hier im Haus aufhalten, aber wäre es nicht besser, wenn wir uns trennen?«
    »Hört sich nicht schlecht an, John. Was meinst du denn genau mit deinem Vorschlag?«
    Ich grinste ihn an. »Da du schon mal nass geworden bist, könntest du dich draußen umschauen.«
    »Soll ich klettern?«
    »Nicht unbedingt. Du kannst auch den normalen Weg nehmen. Vielleicht hast du Glück und siehst, wie unser Freund in den Bau einsteigt. Ich bleibe hier.«
    »Meinst du damit das Zimmer?«
    »Nicht unbedingt. Ich könnte mich mal in den Fluren umschauen. Verirren werde ich mich nicht mehr.«
    »Einverstanden.« Jetzt grinste Suko mich an. »Aber ich werde nicht durch das Fenster klettern.«
    »Das verlangt keiner.«
    »Okay.« Er schlug mir auf die Schulter und ging zur Tür. »Wir sehen uns dann später. Du kannst ja hin und wieder einen Blick nach draußen werfen. Vielleicht sehen wir uns.«
    »Hau schon ab.«
    Suko verschwand durch die Tür. Ich blieb allein und auch nachdenklich zurück.
    Suko hatte das Fenster nicht geschlossen, sondern nur angelehnt. Ich zog es wieder ganz auf und gönnte mir ebenfalls einen Blick in den Hinterhof.
    Er war ein geschlossenes Viereck. Von meiner Position aus schaute ich ebenfalls auf die Rückseiten der gegenüberliegenden Häuser, sah dort die Lichter hinter den Scheiben, auch die Schatten und Umrisse der Menschen. Ich sah die kleinen Balkone mit ihren Gittern, die Vorsprünge und auch die Leitungen, deren Sinn ich nicht begriff. Auf den Dächern ragten die Kamine hoch, und ihre unterschiedliche Höhe wirkte wie eine Zinne.
    Es regnete stärker. Aus dem feinen Niesel waren Tropfenbahnen geworden, die in die Pfützen klatschten und dort Ringe hinterließen.
    Bei diesem Wetter hielt sich niemand im Innenhof auf.
    Für mich gab es nichts zu entdecken. Dass sich der Killer zeigen würde, hoffte ich zwar, aber ich rechnete nicht wirklich mit ihm. Der würde sich einen anderen Weg suchen, da war ich mir sicher. Aber wenn er im Haus war, wollte ich gewappnet sein.
    Suko sah ich ebenfalls nicht im Hinterhof. Er würde seine Runden

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