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Londons Albtraum-Nächte

Londons Albtraum-Nächte

Titel: Londons Albtraum-Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon drehen, darauf konnte ich mich verlassen.
    Ich schloss das Fenster und dachte darüber nach, wie ich mich verhalten sollte. Es brachte wohl nichts, wenn ich hier im Zimmer auf den Killer wartete. Der würde bestimmt nicht die Tür aufbrechen und zu mir kommen. Ich stand zwar ebenfalls auf seiner Liste, davon ging ich zumindest aus, aber zunächst war er auf die jungen Frauen fixiert. Sieben sollten sterben. Erst dann waren die Alptraumnächte für die große Stadt an der Themse vorbei.
    Okay, die Bude war nichts für mich. In den Fluren und den schattigen Ecken würde ich besser aufgehoben sein.
    Nach dem zweiten Schritt in Richtung Tür blieb ich stehen.
    Ich hatte etwas gehört!
    Nicht hier in meinem Zimmer, sondern aus dem benachbarten Raum, wo es das kleine Bad gab. Dass jemand ein Fenster von außen geöffnet und sich eingeschlichen hatte, bezweifelte ich. Es musste etwas anderes gewesen sein.
    Ich drehte mich nach rechts und lockerte die Beretta im Halfter.
    Dann schob ich mich durch die Tür in den Nebenraum hinein. Das Licht hatten wir brennen lassen. Die Beleuchtung reichte aus, um mir einen guten Überblick zu verschaffen.
    Da standen die Eimer mit den Farben. Da lagen die Werkzeuge herum, und keines von ihnen hatte sich verschoben. Die kleine Leiter lehnte noch immer an der Wand, und ein nicht ganz ausgefahrener Tapeziertisch hatte seinen Standplatz auch nicht verändert.
    Ich überlegte, wieso ich dann diesen fremden Laut gehört hatte.
    Das Bad!
    Es war die einige Lösung, und ich hatte mich nicht geirrt, denn das Geräusch wiederholte sich. Es hörte sich an, als wäre irgendjemand auf etwas oder dagegen gesprungen.
    In dieser Nasszelle brannte die Lampe an der Wand nicht. Ich sorgte dafür, das sich dies änderte und schaute mich erst dann um. Mein Blick erfasste nicht sofort, was sich da tat, beim zweiten Hinschauen streifte mein Blick über den Deckel der Toilette.
    Der zitterte, weil er von unten Druck bekam.
    Ich wollte hinspringen und hatte mich zu spät entschlossen, denn bei der nächsten Attacke hielt der Deckel dem Druck von unten nicht mehr aus. Er sprang in die Höhe, fiel auch nicht mehr zurück und schuf freie Bahn für zwei Ratten, die mit ihren Füßen noch über den Toilettenrand kratzten, nicht wieder zur zurückrutschten und es schafften, über den Rand auf den Boden zu springen.
    Für mich stand fest, was dies bedeutete.
    Der unbekannte Killer hatte seine Vorhut geschickt!
    +
    Mary wollte es einfach nicht glauben. Es war unmöglich. Es war für sie ein Albtraum. Sie gehörte zu den Menschen, die wirklich nichts gegen Tiere haben, doch es gab Ausnahmen, und dazu zählten die Ratten.
    Es war das Gefühl, dass sich der Boden unter ihren Füßen öffnen würde, um sie zu verschlingen. Sie wünschte sich weit weg und konnte ihre Blicke nicht von diesem Schrecken lösen.
    Eine Ratte hatte sich aus der Toilette ins Freie gedrückt. Sie hockte auf dem Rand der Brille und hatte ihren Kopf so gedreht, dass sie Mary anschauen konnte.
    Die Frau fror und zitterte zugleich. Sie hörte, dass die Zähne aufeinander schlugen, die unsichtbare Peitsche der Angst hatte sich um ihre Kehle gedreht. Etwas würgte ihr die Luft ab, und sie konnte nicht mal schreien.
    Die kleinen Augen der Ratte glitzerten, als wären sie ebenfalls mit Wassertropfen gefüllt worden. Sie starrten Mary an, denn es gab kein anderes Ziel in diesem engen Raum.
    Und dann vernahm sie wieder das Geräusch. Diesmal wusste sie genau, woher es kam. Der Deckel stand hochkant, sie vernahm das Platschen des Wassers und brauchte nicht groß nachzudenken, was in den folgenden Sekunden passieren würde.
    Diese Ratte war nicht allein. Sie würde ihre Artgenossen mitbringen. Sie würden sich hier verteilen, ihre Beute suchen, wenn sie hungrig waren, und da gab es nur eine.
    Diesmal hielt sie kein Widerstand auf. Wieder glaubte Mary einen bösen Traum zu erleben.
    Aus dem Toilettenwasser und aus der Öffnung sprangen die Tiere wie fliegende Fische in die Höhe über den Deckel hinweg und landeten der Reihe nach auf dem grüngrau gestrichenen Fußboden.
    Mary hatte sich nicht bewegt. Sie wollte es, aber sie konnte es nicht. Vier, nein fünf Ratten waren aus der Toilette gesprungen und hockten auf dem Boden. Einige schüttelten sich, so dass sich Wassertropfen aus ihrem Fell lösten.
    Sie hielten ihre Schnauzen offen. Mary Sanders sah die hellen und auch spitzen Zähne. Ratten beißen sich überall durch, dachte sie. Es gibt nichts, was sie

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