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Long Dark Night

Long Dark Night

Titel: Long Dark Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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kenne keine dieser Personen.«
    »Sie haben niemals bei ihm eine Wette plaziert?«
    »Niemals. Bei keinen von denen.« Eine gute Imitation eines Robert Redford-Lächelns. Hawes hätte ihm am liebsten eine gescheuert. »Haben Sie jemals bei ihm eine Wette auf den Super Bowl plaziert?«
    »Was ist dieser Super Bowl?«
    Um ihm das verdammte Lächeln aus dem Gesicht zu wischen.
    »Steelers gegen die Cowboys?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Zwanzig große Scheine auf die Steelers?«
    »Zwanzig große Scheine, was bedeutet das?«
    »Sie haben die Wette verloren. Wegen der Punkte.«
    »Was für Punkte?«
    »Zwanzig große Scheine, weg mit einem Augenzwinkern.«
    »Was ist ein Augenzwinkern?«
    »Er hört sich an wie ein Kandidat bei Jeopardy«, sagte Carella.
    »Also bitte, Detective«, warnte Moscowitz und runzelte die Stirn.
    »Tut mir leid, Herr Anwalt«, sagte Carella und runzelte ebenfalls die Stirn. »Mr. Schiavinato, haben Sie bei dem Spiel der Cowboys gegen die Steelers keine zwanzigtausend Dollar verloren?«
    »Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine zwanzigtausend Dollar besessen.«
    »Sie hatten sie, als Sie Ihren Schuldschein ausgelöst haben, nicht wahr?«
    »Ich weiß nicht, was ein Schuldschein ist.«
    »Das Versprechen, geschuldetes Geld zu bezahlen.«
    »Ich schulde niemandem Geld. Ich habe einen ehrlichen Job. Ich gehe einer ehrlichen Arbeit nach.«
    »Sie haben Bernie Himmel die zwanzigtausend Dollar geschuldet, die Sie beim Super Bowl verloren, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Sie sind Freitag nacht zu ihm gegangen…«
    »Nein.«
    «… und er hat Ihnen gesagt, daß er sie umbringen wird, wenn Sie nicht bis Sonntag morgen das Geld bezahlt haben.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Bernie Himmel. Ihr Buchmacher. Bernie der Bankier. Sie sind ein Spieler, Lorenzo, nicht wahr?«
    »Machmal wette ich auf Pferde. Beim OTB. Aber ich kenne den Mann nicht, von dem Sie sprechen.«
    »Dann erinnern Sie sich auch nicht daran, daß er Ihnen gesagt hat, Sie sollen das Geld herbeischaffen oder würden bei Ihren kleinen Fischen schwimmen?«
    »Ich kenne ihn nicht. Wie soll er mir das dann gesagt haben?«
    »Danach sind Sie zum Münztelefon gegangen….«
    »Nein.«
    »… und haben Svetlana Dyalovich angerufen. Warum, Lorenzo? Wollten Sie sich vergewissern, daß sie nicht zu Hause ist, wenn Sie dort einbrachen?«
    »Cosa?« sagte er erneut.
    Der Stenograf wiederholte die Frage. McNalley übersetzte. Moscowitz räusperte sich.
    »Detective«, sagte er, »mein Klient hat Ihnen wiederholt gesagt, daß er keine Svetlana Dyalovich kennt, genausowenig wie ihre Enkelin, und daß er niemals in ihrem Apartment in der Lincoln Street war. Er kennt auch keinen Buchmacher namens Bernie Himmel oder einen Waffenhändler namens Jose Santiago. Also, wenn Sie jetzt…«
    »Er ist kein Waffenhändler.«
    »Entschuldigung, ich dachte, er soll meinem Klienten angeblich eine Waffe verkauft haben.«
    »Er hat ihm auch eine Waffe verkauft. Aber er ist kein Händler. Er ist Tankwart an einer Texaco-Tankstelle.«
    »Egal, was er tut, mein Klient kennt ihn nicht.«
    Er nannte ihn »mein Klient«, weil er den Nachnamen nicht aussprechen konnte, vermutete Carella.
    »Wenn Sie also nichts anderes haben…«
    »Wie wäre es mit einer eindeutigen Beweiskette bei der Waffe, Herr Anwalt?«
    »Sie da!« rief Moscowitz und zeigte mit dem Finger auf den Stenografen. »Hören Sie sofort auf.« Er wandte sich Carella zu. »Ist das inoffiziell?« fragte er.
    »Klar.«
    Der Stenograf wartete. Carella nickte.
    »Dann lassen Sie mal hören«, sagte Moscowitz. »Wir haben den Weg des Revolvers verfolgt, und zwar von seinem lizensierten Besitzer zu…«
    »Name?«
    »Rodney Pratt.«
    »Zu wem?«
    »Zu Jose Santiago, der ihn aus dem Handschuhfach von Pratts Wagen stahl…«
    »Das hat er zugegeben?«
    »Das hat er.«
    »Und von da…?«
    »Geht es weiter zu Mr. Schiavinato hier, der ihn ihm für zweihundertfünfzig Dollar abgekauft hat.«
    »Nun, genau hier fängt es an, spekulativ zu werden, Detective. Aber lassen Sie uns mal für einen Augenblick annehmen, daß mein Klient tatsächlich eine Waffe von diesem Mann gekauft hat. Wieso sollte es die Mordwaffe sein?«
    »Die Kugeln, die Mrs. Helder und ihre Katze töteten, wurden daraus abgefeuert. Wir fanden sie in der Tür hinter ihrer Leiche und der Fußleiste hinter der Katze. Den Revolver selbst haben wir in der Kanalisation vor dem Haus gefunden. Das einzige, was uns fehlt, sind Mr.

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