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Long Dark Night

Long Dark Night

Titel: Long Dark Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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frage noch einmal. Wenn Sie nicht an mir interessiert sind, warum bin ich dann hier?«
    »Dieser große blonde Mann, mit dem Sie gesprochen haben«, sagte Hawes.
    »Was ist mit ihm? Falls ich mit ihm gesprochen habe.«
    Ein Fortschritt, dachte Carella.
    »Wir haben eine Mordwaffe zu ihm zurückverfolgt«, sagte er.
    »Oh, ich verstehe. Jetzt geht es um Mord. Sie sollten mir besser auf der Stelle einen Anwalt besorgen.«
    »Wir wollen nur seinen Namen wissen.«
    »Ich weiß seinen Namen nicht.«
    » Was wissen Sie von ihm?«
    »Nichts. Wir haben uns in einem Club kennengelernt, ein paar Worte gewechselt…«
    »Und ein paar Scheine haben den Besitzer gewechselt, nicht wahr?«
    Stille kehrte ein.
    Himmel schwieg.
    »Aber wir sind bereit, das zu vergessen«, sagte Carella. »Dann ist das, was auch immer ich sage, rein hypothetisch«, sagte Himmel.
    »Lassen Sie es zuerst hören.«
    »Lassen Sie uns zuerst klarstellen, daß es rein hypothetisch ist.«
    »Okay, es ist rein hypothetisch«, sagte Carella. »Dann nehmen wir mal an, der Mann ist ein fanatischer Spieler. Wettet auf jedes Sportereignis.«
    »Zum Beispiel?«
    »Boxen, Baseball, Football, Eishockey, Basketball, ein Mann für alle Jahreszeiten. Ich vermute, daß er auch auf die Schindmähren wettet, allerdings bei einem der offiziellen Wettbüros.«
    »Okay, er ist also ein Spieler.«
    »Nein, Sie haben nicht zugehört. Er ist ein fanatischer Spieler. Und meistens verliert er die Übersicht. Gelegentlich gewinnt er mal, aber in der Regel hat er keine Ahnung, was er da eigentlich tut. Der verdammte Spaghetti kann nicht zwischen Baseball und Football unterscheiden, wie sollte er da wissen, wie man richtig wettet? Ich gebe ihm die Quoten, er wählt danach aus, wie es sich anhört…«
    »Was meinen Sie mit Spaghetti?« fragte Hawes. »Er ist Italiener.«
    »Sie meinen, er kommt aus Italien?« fragte Carella.
    •»Natürlich kommt er aus Italien. Wo kommen Italiener denn sonst her, aus Rußland?«
    »Sie meinen, er ist ein richtiger Italiener«, sagte Carella.
    »Ja, ein waschechter Italiener«, sagte Himmel. »Was stört Sie daran?«
    »Nichts.«
    »Sie sind überrascht, daß er Italiener ist, nicht wahr? Weil er blond ist?«
    »Nein, ich bin nicht überrascht.«
    »Er hat auch blaue Augen, finden Sie das auch überraschend?«
    »Mich kann gar nichts überraschen«, sagte Carella müde.
    »Sie erwarten, daß ein Itaker schwarzes gelocktes Haar und braune Augen hat, daß er klein und fett ist. Dieser Kerl ist über einsachtzig groß, er wiegt mindestens neunzig Kilo. Sieht so gut aus, wie es nur irgendwie geht. Der dämliche Sack weiß nicht mal, was der Super Bowl ist, er setzt ein Vermögen auf Pittsburgh und verliert sein letztes Hemd.«
    »Wann war das?«
    »Am Sonntag vor zwei Wochen. Rein hypothetisch.«
    »Also, rein hypothetisch, was hat er dann Freitag nacht in der Juice Bar gemacht?«
    »Rein hypothetisch hat er seinem Buchmacher in gebrochenem Englisch erklärt, daß er die zwanzig großen Scheine nicht hat, um ihn zu bezahlen.«
    »Hat er die auf die Steelers gesetzt?«
    »Zwanzig große Scheine. Habe ihm eine Quote von vierzehneinhalb eingeräumt. Die Cowboys hatten eine von sechzehn.«
    »Was ist also am Freitag passiert?«
    »Der Buchmacher hat ihm gesagt, er solle bis Sonntag morgen mit der Knete rüberkommen, oder er würde bei seinen gottverdammten Fischen schwimmen.«
    »Wie hat er darauf reagiert?«
    »Hat gesagt, er müßte einen Anruf machen.« . »Und, hat er?«
    »Na klar, direkt vom Münztelefon an der Wand.«
    »Um wieviel Uhr war das?«
    »Gegen Viertel nach eins. Ein paar Stunden, nachdem die Cops eine Razzia im Alhambra veranstaltet haben, ein Stück vom Club die Straße rauf. Wo sie die Hahnenkämpfe veranstalten.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Einer der Besitzer kam rein. Sein Vogel war gerade in Stücke gerissen worden, er hockte am Tisch und war fast am Heulen. Er sagte mir, er hätte eine Waffe, würde daran denken, sich zu erschießen.«
    »Er hieß nicht zufällig Jose Santiago, oder?«
    Diese Stadt war voller Gedankenleser.
    »Ja, genau«, sagte Himmel. »Woher wissen Sie das?«
    »Geraten«, sagte Hawes. »Um wieviel Uhr kam er rein?«
    »Santiago? Halb zwölf, zwölf. Direkt nach der Razzia. Ich saß da und wartete auf Larry.«
    »Wer ist das?«
    »Der Kerl, der mir die zwanzig Riesen schuldete.«
    »Ich dachte, Sie würden seinen Namen nicht kennen.«
    »Das war, bevor alles rein hypothetisch wurde.«
    »Larry?«
    »Eigentlich

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