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Long Dark Night

Long Dark Night

Titel: Long Dark Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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Lorenzo, aber alle nennen ihn bloß Larry.«
    »Lorenzo und weiter?«
    »Ich kann es nicht mal aussprechen.«
    »Versuchen Sie es.«
    »Ich sage Ihnen doch, ich kann es nicht. Ich habe es mir aufgeschrieben, als ich das erste Mal eine Wette plaziert habe, es ist so ein verdammter Spaghetti-Zungenbrecher.«
    Carella seufzte.
    »Wo haben Sie es aufgeschrieben?«
    »Auf dem Zettel.«
    »Dem Wettzettel?«
    »Nein, dem Einkaufszettel für den Supermarkt.«
    Die Detectives sahen ihn an. Er wußte, daß er ein Klugscheißer war. Er grinste. Niemand erwiderte das Grinsen. Er zuckte mit den Achseln.
    »Natürlich auf dem Wettzettel«, sagte er. »Ist aber schon lange im Müll.«
    »Sie haben den Namen nicht auch noch woanders aufgeschrieben?«
    »Nein. Hätte ich auch nicht geschafft, selbst wenn ich es gewollt hätte. Er war eine Meile lang. Außerdem hatte ich seine Telefonnummer. Wenn ein Mann seine Schulden nicht bezahlt, rufe ich ihn an, ich sage, Joey, du schuldest mir was, habe ich recht? Gewöhnlich jagt ihnen das Angst ein.«
    »Hat es Lorenzo Angst eingejagt?«
    »Er kam um ein Uhr morgens angetrabt, nicht wahr?«
    »Und machte fünfzehn Minuten später seinen Anruf, richtig?«
    »Ja. Es gab nicht mehr viel zu bereden, nachdem ich erwähnt hatte, er würde sonst bei seinen Fischen schwimmen.«
    »Sie haben das Telefonat nicht zufällig mitbekommen?«
    »Na klar, aber es war alles auf Italienisch.«
    »Sie meinen, er hat eine Person angerufen, die Italienisch spricht?«
    »Ich weiß nicht, wen er angerufen hat. Ich weiß nur, daß er Italienisch gesprochen hat.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Er kam zum Tisch zurück und sagte, er hätte das Geld am Sonntag. Dann hat er mich gefragt, ob ich vielleicht wüßte, wo er eine Waffe kaufen kann.«
    »Also haben Sie ihn an Santiago verwiesen«, sagte Carella.
    »Ja, richtig«, sagte Himmel und wirkte überrascht.
    »Sie waren nicht zufällig Zeuge, wie die Waffe den Besitzer gewechselt hat?« fragte Hawes.
    »Nein. Aber rein hypothetisch gesehen hat Larry sie gekauft.«
    »Wann ist er dort weggegangen?«
    »So gegen halb zwei.«
    »Noch etwas«, sagte Carella.
    »Seine Telefonnummer, richtig?« sagte Himmel.
    Er war ihnen noch immer sechs Schritte voraus.
     
    Am Montag morgen um 6 Uhr 04 rief der diensthabende Sergeant Ollie Weeks zu Hause an, um ihn darüber zu informieren, daß sich etwas ergeben hatte, das möglicherweise mit dem dreifachen Mord zu tun haben könnte, den er untersuche. Er habe nicht gewußt, ob er Ollie wecken sollte oder nicht…
    »Na, das haben Sie ja jetzt«, sagte Ollie.
    … aber ein Mann namens Curly Joe Simms hatte angerufen und gesagt, er hätte im Silver Chief Diner auf der Ainsley einen Kaffee getrunken. Und eine Kellnerin namens Sally habe ihm erzählt, daß ein Detective namens Oliver Weeks sich dort nach drei Jungs erkundigt habe, die in den Rinnstein gepisst hätten, und Curly Joe habe die drei Jungs zusammen mit einem Kerl namens Richie Cooper gesehen, der ein guter, aber nun verschiedener Freund sei. Falls sich dieser Detective mit ihm unterhalten wolle…
    »Wie ist seine Nummer?« fragte Ollie.
    Die Telefongesellschaft teilte Hawes mit, daß der Anruf von dem Münzfernsprecher in der Juice Bar am 19. Januar um 1 Uhr 17 an den Anschluß einer Svetlana Helder in der 1217 Lincoln Street in Isola gegangen war. Das war interessant.
    Warum hatte Larry Unbekannt eine Frau angerufen, die in der darauffolgenden Nacht mit einer Waffe ermordet wurde, die er keine fünf Minuten nach dem Anruf gekauft hatte?
    In der Zwischenzeit wählte Carella die Nummer, die Bernie der Bankier ihnen gegeben hatte. Es war mittlerweile Viertel nach sechs am Morgen. Eine schläfrige Frauenstimme meldete sich. »Pronto.«
    »Signora!« sagte er.
    »Si!«
    » Voglio parlare con Lorenzo, per piacere.«
    »Non c’e.«
    Im Verlauf der nächsten fünf Minuten ergab das in holprigem Italienisch und gebrochenem Englisch geführte Gespräch mit der Frau - deren Name Carmela Buongiorno war und die erzählte, die Wirtin einer Pension in der Trent Street zu sein, keine fünf Blocks von dem Ort entfernt, an dem Svetlana erschossen worden war -, daß Lorenzo Schiavinato dort seit dem vierundzwanzigsten Oktober gewohnt hatte, vergangenen Sonntag aber ausgezogen war. Sie wußte nicht, wo er jetzt untergekommen war. Er schien ein netter Mann zu sein, war etwas nicht in Ordnung?
    »Che succese?« fragte sie. Was ist geschehen?
    »Niente, signora, niente«, sagte Carella. Nichts,

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