Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
nichts dagegen, ein paar Tabletts voll mit dem dort zu bekommen.« Er wies mit einem Kopfnicken auf das bunte Pseudoplasmodium.
    Vandervort kicherte, nahm das Tablett auf und schob es zurück in das Kühlabteil, das in einem Schrank hinter ihrem Schreibtisch verborgen war. »Wie ich schon erwähnte, befinden wir uns noch nicht im Produktionsstadium. Aber ich werde mit dem Labor reden und sehen, was ich tun kann. Ihnen etwas zu essen zu geben, scheint mir nicht gerade die richtige Belohnung zu sein, aber wenn Sie es so wollen und Sie daran Interesse haben, dann gibt es in unserem Sortiment noch zwei weitere eßbare Bioprodukte, die vielleicht Ihre Geschmackspapillen kitzeln könnten. Clarity soll sie Ihnen zeigen. Sie hat sowieso schon die meisten Sicherheitsvorschriften gebrochen.«
    »Er hat mir das Leben gerettet!« erinnerte Clarity ihre Chefin.
    »Reg dich nicht auf, Liebes! Ich habe nur einen Scherz gemacht.« Sie lächelte Flinx gewinnend an. Er spürte, daß sie eine absolute Könnerin war. Diese ›Nummer‹ der harmlosen alten Tante war hervorragend. Die Aura, die sie ausstrahlte, ließ indessen auf eine weitaus berechnendere und hartgesottenere Persönlichkeit schließen. Als Bewunderer und Konsument von Gefühlen zollte er einer gekonnten Darstellung immer Beifall. Sie nahm sein Lächeln als einen Ausdruck von Desinteresse.
    »Sie sind doch nicht etwa an unseren kleinen industriellen Geheimnissen interessiert? Oder doch, junger Mann?«
    »Ich bin Student, aber nicht in diesem Bereich. Jedes Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben. Ich interessiere mich für Wissen an sich und nicht, um es zu verkaufen.«
    »Welch altmodische Einstellung! Nun, wenn Sie für Clarity gut genug sind, dann sind Sie es auch für mich.« Sie lächelte und nahm das Narcostäbchen aus dem Mund, das trotz allen Anscheins doch nicht an ihrer Unterlippe befestigt war.
    »Ich überlasse es Clarity, die richtige Entscheidung zu treffen. Unter ihrer Führung können Sie sich gern unsere Anlagen ansehen. Das ist das mindeste, was wir tun können. Versprechen Sie mir nur, daß Sie keine geheimen Aufzeichnungsgeräte bei sich tragen. Wie lange wollen Sie hierbleiben?«
    »Ich weiß noch nicht, wie lange ich bleibe, und ich trage nichts außer dem, was Sie sehen können«, erwiderte er und wußte sehr wohl, daß er wahrscheinlich längst elektronisch auf versteckte Geräte abgetastet worden war, kaum daß er seine Fähre verlassen hatte.
    »Na schön. Genießen Sie Ihren Aufenthalt!« Sie zeigte ein völlig anderes Lächeln, als sie sich wieder an Clarity wandte. »Kannst du dem jungen Mann eine angemessene Unterbringungsmöglichkeit besorgen, meine Liebe?«
    »Ich denke schon«, antwortete Clarity mit völlig ausdruckslosem Gesicht.
    Vandervort erhob sich, während sie redete. Es war eine Geste, daß sie entlassen waren. »Halten Sie sich nur eines vor Augen, junger Mann, nämlich daß Clarity einen unkündbaren Langzeitvertrag mit uns hat und daß ich, nun, da sie wieder bei uns ist, nicht die Absicht habe, sie von dannen ziehen zu lassen, sei es nun freiwillig oder anders.«
    »Ich habe nicht vor, meine Arbeit hier abzubrechen, Amee.«
    »Das freut mich zu hören, meine Liebe. Ich weiß sehr wohl, daß es neben Reichtum und Ruhm noch andere Anreize gibt, um seine Zelte abzubrechen und auf die Reise zu gehen, und ich bin noch nicht so alt, daß ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wie stark diese Reize sein können.«

9. Kapitel
    Am folgenden Tag meldete sie sich formell bei ihren Kollegen und Mitarbeitern zurück. Als die ihre Geschichte gehört hatten, ergoß sich auf Flinx ein Trommelfeuer von freundlichen Schlägen auf den Rücken und Gratulationen zu seinem Erfolg. Jeder war ihm dankbar für das, was er getan hatte. Diesen Ruhm ertrug er geduldig.
    Er versuchte sich an ihren Gesprächen zu beteiligen, doch die technischen Begriffe lagen außerhalb seines Erfahrungsbereichs und seiner Studien, wenngleich Clarity offenbar in ihrem Element war. Ein dunkelhäutiger kleiner und ständig nervöser junger Mann stellte sich als Maxim vor. Er war nicht viel älter als Flinx. Sein Labor quoll geradezu über von einer umfangreichen Sammlung von chlorophyllosen Pflanzen. Maxim genoß deutlich seine Rolle als Lehrer und Fremdenführer.
    »Wir wissen noch immer nicht, ob diese Pilze von Algen oder Protozoen abstammen, aber es gibt auf dieser Welt Genotypen, die unsere traditionellen Theorien völlig über den Haufen werfen.«
    Flinx hörte ihm

Weitere Kostenlose Bücher