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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Long Tunnel.‹ Oder einen anderen Unsinn, um die allgemeine Nachfrage anzukurbeln.« Vandervort klang fast bitter. »Ganz gewiß werden sie den Stoff nicht unter der Bezeichnung ›Schleimbrocken‹ auf den Markt bringen.«
    »Ich gehe davon aus, daß sich der Stoff zu vertretbaren Kosten herstellen läßt«, murmelte Flinx.
    »Mehr als vertretbar. Es ist ein Abfallprodukt. Es lebt vom Zerfall anderer organischer Materie. Einige sind Parasiten. Diese«, - sie wies wiederum auf das Tablett -, »sind sehr leicht zu halten. Der Organismus verzehrt Abfall und Müll. Wie klingt das als praktische Nahrungsquelle? Ein neues Nahrungsmittel, das gut schmeckt, ansprechend aussieht und sogar gesundheitsfördernd ist. Und alles, was zu seiner Vermehrung notwendig ist, wäre ein wenig Feuchtigkeit und Abfall.«
    »Wächst es hier auf natürliche Weise?« fragte Flinx.
    »Nein, mein Lieber, aber etwas, das dem Natürlichen sehr ähnlich ist. Wir haben die Farben verstärkt, die Wachstumsrate gesteigert und den natürlichen Geschmack entscheidend verändert. Wir können schon in zwei Monaten in begrenztem Rahmen die Produktion aufnehmen. Nicht hier, denn hier wird immer unsere Forschungsstation sein. Zwei zusammenhängende, noch unberührte Höhlen im Westen werden gerade vorbereitet. Zuerst verkaufen wir den Stoff als Luxusartikel, ähnlich wie das Verdidionvlies. Dann gehen wir langsam zur Massenproduktion über.«
    Was ein Name nicht alles ausmacht, dachte er, während er das Tablett mit den Schleimbrocken betrachtete. Im Commonwealth gab es Unmengen von Speisen, die keiner angerührt hätte, wenn er die Herkunft geahnt hätte. Und dafür war ja die Werbung da: um das Unpraktische und Unappetitliche unwiderstehlich zu machen. Wenn Vandervort es zugelassen hätte, dann hätte er bereitwillig das Tablett geleert.
    »Clarity hat jemanden namens Maxim erwählt. Ist er hier auch als Geningenieur tätig?«
    »Nein, Max ist unser Chef-Mykologe. Nicht alles, womit wir hier unten arbeiten, sind Pilze. In der unterirdischen Welt von Long Tunnel wimmelt es von erstaunlichen Lebensformen. Sie glauben gar nicht, welche Artenvielfalt sogar in der Dunkelheit gedeiht. Sehr viele Säugetiere oder nahe Verwandte von ihnen.«
    »Ich habe die Schwimmer und die Photomorphen gesehen.«
    Vandervort nickte zustimmend. »Es gibt ein paar Lebewesen, von denen die Taxonomen noch nicht wissen, wie sie zu klassifizieren sind. Entfernte Verwandte von Tiefseebewohnern auf der Erde und auf Cachalot. Ihre Vorfahren lebten neben den Schwefelschächten. Die Sulfide wurden von Bakterien, die in den Kiemen der Wesen gediehen, oder von speziellen Organen verdaut; Mikroben haben die Sulfidverbindungen aufgebrochen und die dabei freiwerdende Energie zur Herstellung von Kohlehydraten, Proteinen und Flüssigkeit benutzt.
    Als die Meere hier auf Long Tunnel sich zurückzogen, den Kalkstein freilegten und die Höhlen schufen, starben diese Meeresbewohner nicht aus. Statt dessen wurden sie zu luftatmenden Landlebewesen und zur Nahrung für andere. Viele von ihnen besetzen unterirdisch die gleiche ökologische Nische, wie es die chlorophyllhaltigen Pflanzen an der Oberfläche tun. Wir erwarteten eine einfache Nahrungskette, und statt dessen sind wir auf etwas Wundervolles und Reiches gestoßen. Und als Krönung des Ganzen ist das gesamte Ökosystem geradezu ideal geeignet für Genmanipulationen und Genkonstruktionen.« Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und schaute ihre Gäste sinnend an.
    »Ich sorge dafür, daß Sie eine angemessene Belohnung erhalten, junger Mann.«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Das ist es wirklich nicht«, erklärte Clarity ihrer Chefin. »Er ist recht wohlhabend. Er hat sogar sein eigenes Raumschiff.«
    Vandervorts Gesichtsausdruck war undeutbar. Flinx bemerkte, daß ihre Augenbrauen ordentlich und erst vor kurzem gezupft und gefärbt worden waren, um zu dem übrigen Haar zu passen.
    »Sein eigenes Schiff, sagst du? Ich bin beeindruckt. Aber wir müssen Ihnen etwas dafür geben, daß Sie uns Clarity wieder zurückgebracht haben, junger Mann. Ich glaube, wir könnten in Ihrem Schiff einen oder zwei Räume mit einem Teppich ausstatten. Sie würden sich wundern, zu welchem Preis wir die ersten Rollen Verdidionvlies auf Planeten wie der Erde und New Riviera verkaufen. Das wäre ein angemessenes Geschenk.«
    »Danke, aber mir gefällt der Fußboden in meinem Schiff genau so, wie er ist. Wenn Sie jedoch auf einem Geschenk bestehen, dann hätte ich

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