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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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Allgemeinen ist die Anrede für einen Mönch
Ajahn
, was in etwa „Lehrer“ bedeutet. Besonders ehrwürdige Mönche werden mit
Phra Ajahn
angeredet. Der Mönch ist der Bewahrer der Lehre, zugleich ist er jemand, der den direkten Weg zum
nibbana
praktiziert. Letzteres lässt ihn in den Augen von Laien oft als magiegewaltig erscheinen. Er begleitet das religiöse Leben der Laien durch eine Vielzahl von Ritualen, die von ihm ausgeführt werden. Zumeist haben Mönche einen hohen Bildungsgrad, und viele sind exzellente Kenner der buddhistischen Schriften.
    Etwa 1500 Jahre lang existierte eine vom Buddha begründete Gemeinschaft für Frauen. Diese Tradition kam aus ungeklärten Gründen zum Erliegen. Heute gibt es verstärkte Bemühungen, den Nonnenorden wieder einzuführen. Bis dahin wird Frauen, die ein religiöses Leben führen, weniger Respekt gezollt als den männlichen Ordensmitgliedern.
    Auch diese
mae si
genannten Frauen schneiden sich die Haare ab und tragen einfache, allerdings weiße Gewänder. Sie beachten dieselben zehn Regeln, die auch für die Novizen des Mönchsordens gelten.
Animismus
    Animistische Vorstellungen sind unter allen laotischen Volksgruppen verbreitet. Ausprägung und Stellenwert variieren von Ethnie zu Ethnie und manchmal sogar von Dorf zu Dorf. Jedes Volk besitzt seinen eigenen Geisterpantheon und pflegt verschiedene spirituelle Rituale, teilweise noch mit Schamanen oder Priestern.
    Bei den buddhistischen Lao spielt der Geisterglaube eine geringere Rolle als bei den Bergvölkern, deren Leben stark von den Geboten und Tabus ihrer Geisterwelt bestimmt wird. Aber auch die Lao haben sich eine Reihe vorbuddhistischer Traditionen bewahrt. Wie in Thailand stehen in Laos vor Häusern und unter großen Bäumen Geisterhäuschen , in denen die Geister wohnen und durch Gaben gut gestimmt werden.
    Nur selten gewinnt eine bestimmte Art der Geisterverehrung über eine einzelne Volksgruppe hinaus an Bedeutung. Eine Ausnahme bildet der in ganz Südostasien verbreitete Naga-Kult . Nagas sind mythische Schlangenwesen, die sowohl Gutes als auch Schlechtes bewirken können. Sie symbolisieren Fruchtbarkeit, schützen als siebenköpfiger Mucalinda den Buddha oder sind der Gegenspieler Garudas. In Luang Prabang werden allein 15 Schutznagas und ihre verschiedenen Heimstätten verehrt. Die Bootsrennen finden auch zu Ehren der Nagas statt. In buddhistischen Tempeln schmücken sie die Treppengeländer.
    Geister werden in Laos zumeist Phi genannt. Zu den wichtigsten gehören die Dorfgeister
(phi ban
oder
phi muang)
, Schutzgeister der Klöster
(phi khoun vat)
, Ahnengeister
(phi me)
, Geister unerwartet Verstorbener
(phi pheta
oder
phi pong)
und Himmelsgeister
(phi fa)
. Oft werden sie bestimmten Plätzen wie einem Fluss, einem Hain oder einem Baum zugeordnet oder sie streunen umher. Ein weiterer, sehr wichtiger Geist ist der Schmerz-Geist.
    Die Basi
    Die Basi (gesprochen „baasi“) ist die populärste animistische Zeremonie in Laos. Sie hat einen spirituellen Hintergrund und wurzelt in Vorstellungen aus vorbuddhistischer Zeit. Zugleich ist sie ein gesellschaftliches Ereignis, bei dem das Miteinander gefestigt wird.
    Das Ritual ist vor allem unter den Lao verbreitet und wird zu allen möglichen Anlässen begangen: kurz nach der Geburt, bei Krankheit, Abreise, Ankunft, Hochzeit, Neujahr und zu alljährlich wiederkehrenden Festen.
    Bei einer Basi-Zeremonie werden die Seelen
(khouan)
eines Menschen an den Körper gebunden. Nach laotischem Glauben gliedert sich der Mensch in 32 Körperteile auf, von denen jedes eine schützende Seele besitzt. Diese Seelen halten den Menschen gesund, können den Körper aber auch verlassen. In Laos erzählt man sich dazu folgende Geschichte:
    Zwei Reisende durchquerten einen Wald
.
Gegen Abend fühlte sich einer der beiden müde und legte sich schlafen
.
Bald darauf beobachtete der andere
,
wie eine Grille aus dem Kopf des Schlafenden krabbelte
.
Das Insekt kletterte auf den umstehenden Bäumen umher
,
begab sich zum Ufer eines nahe gelegenen Flusses und kehrte dann zu seinem Ausgangspunkt zurück
.
In diesem Moment erwachte der Schläfer und sprach: „Ah
,
was für ein Schlaf
,
was für ein Traum
.
Ich durchstreifte den Wald und badete im Fluss
.
“ Der Mitreisende erkannte sofort den Zusammenhang und dachte bei sich: Eine Seele
,
die den Körper verlässt
,
kann sich in Form eines Tieres auf unterschiedliche Art und Weise in der Welt amüsieren
.
    In der Vorstellung der Lao ist eine

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