Lord Camerons Versuchung
die versucht hatte zu bleiben, um Ainsley beim Ausziehen zu helfen. Cameron schloss die Tür hinter ihnen ab.
Ainsley zerrte an den Knöpfen ihres Reitkostüms, aber sie schaffte es nicht, sie zu öffnen. Cameron drehte sie zu dem nun hoch lodernden Feuer herum und öffnete selbst die Knöpfe.
»Du wirst immer geschickter darin«, sagte sie.
Cameron streifte das Oberteil aus feinem schwarzem Stoff herunter und rieb ihre bloßen Handgelenke. »Dir ist viel zu kalt. Bist du sicher, dass du nicht verletzt bist?«
»Nur ein paar Abschürfungen, denke ich.«
»Mehr als ein paar.« Cameron öffnete ihr Korsett und zog es ihr aus, seine Hand berührte vorsichtig die leicht geröteten Stellen auf Ainsleys Rücken. »Die hier sind von deiner Rettung. Aber es ist nichts gebrochen, Gott sei Dank.«
»Gott und Angelo sei Dank. Er hat unglaublich umsichtig und schnell gehandelt, als er den Weg durch die dahinterliegende Box genommen hat.«
Ainsley hatte die Trennwände aus Holz zwischen den Boxen gesehen, die sich schnell einsetzen und wieder entfernen ließen, je nachdem ob Cameron eine große Box statt zwei kleiner brauchte. Ainsley hatte sie unbewusst wahrgenommen, während Angelo ihr auf die Beine geholfen hatte, deren Bedeutung wurde ihr aber erst jetzt klar.
»Ich könnte ihn küssen«, sagte Cameron, »wenn uns das nicht beiden zuwider wäre. Aber er wird eine riesige Gehaltserhöhung bekommen.«
»Er hat mir von dem Boot auf dem Kanal erzählt, auf dem seine Familie lebt«, sagte Ainsley. »Ich würde sie gern kennenlernen. Ich war noch nie auf einem Kanalboot. Es gehört nicht zu den Dingen, die eine Lady tut, wurde mir gesagt.«
»Ich werde dich zu seinem Boot bringen und seine Familie bitten, uns auf der Themse bis zum Avon zu fahren und wieder zurück, aber erst, wenn dir wieder warm geworden ist.«
Cameron kniete sich vor sie hin und zog ihr die Strümpfe aus. Ainsley wurde erst jetzt gewahr, dass er sie ganz entkleidet hatte, und sie fragte sich, wann das geschehen sein mochte. Doch schon hob Cameron sie hoch und ließ sie in das warme Wasser hinunter.
Es brannte und prickelte und fühlte sich gleichzeitig unglaublich gut an. Ainsley lehnte sich zurück und ließ ihre Sinne von Dampf und Wärme einhüllen.
Sie hatte keine Angst vor Pferden – gewiss nicht, sagte sie sich. Es waren Tiere, die taten, was Tiere taten – aber noch nie war sie wegen eines Pferdes dem Tod so nahe gewesen. Hätte Angelo auch nur einen Moment später zugepackt …
»Verdammter Pierson«, knurrte Cameron. »Ich hatte ihn nicht gebeten, den Hengst herzubringen. Ich war kurz davor, ihn umzubringen. Wenn du verletzt worden wärst, hätte ich ihn getötet. Ich hätte mich nicht beherrschen können.«
Ainsley legte ihre nasse Hand auf den Arm ihres Mannes. Camerons Hemd war bereits nass, und er zog es sich ungeduldig aus.
Ainsley rieb den Kopf an Camerons nackter Schulter, sie mochte es, dass er sich so warm und fest anfühlte. Dieser starke, schöne Mann gehörte ihr. Der Geistliche in London hatte es sie sagen lassen.
Mit meinem Körper huldige ich dir.
Cameron ließ sie los, aber nur, um nach der Seife zu greifen und zu beginnen, sie zu waschen. Seifenschaum klebte an ihm, als er ihr den Rücken und die Arme wusch. Dann ließ er die seifigen Hände über ihren Bauch gleiten.
»Komm zu mir herein«, schlug Ainsley vor.
Cameron lachte. »Ich bin zu groß.«
»Dann sollten wir uns eine größere Wanne anschaffen. Eine, die groß genug ist für uns beide. In unserem neuen Badezimmer. Du solltest wirklich einige Bauleute engagieren und anfangen, das Haus zu modernisieren.«
»Still.« Cameron knabberte an ihrem Ohr. »Jetzt kümmere ich mich erst einmal um dich.«
Ainsley mochte es, wenn man sich um sie kümmerte. Cameron legte seine Hände wieder um ihre Taille, verteilte Seife unter ihren Brüsten, und Ainsley lehnte sich gelöst zurück.
»Ich liebe dich«, murmelte sie.
Vermutlich hätte sie das nicht sagen sollen – würde Cameron solche Gefühle überhaupt wollen? Aber sie hatte nicht anders gekonnt. Sie liebte ihn, so war es nun einmal.
Cameron beendete ihre Spekulationen, indem er sie küsste.
Sie schmeckte Heftigkeit in ihm, Wut und vor allem Angst, die er zu beherrschen versuchte. Er ließ sie in seinen Kuss einfließen, sein Mund bebte. Cameron half Ainsley beim Aufstehen in der Wanne, und Wasser floss über den Rand und benetzte ihn.
»Meine Ainsley«, murmelte er zwischen seinen Küssen. »Mein
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