Lord Camerons Versuchung
stellte sich halb neben Ainsley und drückte seinen Oberschenkel gegen ihre Hüfte. Wenn er das nächste Mal so mit Ainsley dastehen würde, würde sie keine Tournüre tragen, das schwor er sich.
Cameron presste einen Kuss auf ihre Wange, während er den ersten Knopf öffnete. Ainsley spielte das Spiel mit, ohne mädchenhaftes Erröten oder ihn anzuflehen, aufzuhören. Sie hatte das Feilschen hinter sich gelassen und würde sich an den Handel halten. Tapfere, schöne Frau.
Ihre Augen schlossen sich, als Cameron den zweiten Knopf öffnete und dann den dritten, ihr Körper überließ sich ganz dem seinen. Er küsste ihren Mundwinkel, und der leise sehnsuchtsvolle Ton, den sie ausstieß, ließ ihn seine Erektion schmerzhaft spüren.
Bei Knopf acht küsste Cameron ihren Nacken und leckte ihre Haut – ein salziger Geschmack und der schwache Duft von Zitrone. Bald, das schwor Cameron sich, würde er ihr alle Kleider abstreifen und ihren ganzen Körper schmecken. Dann würde er sich vor sie knien und sie kosten und immer wieder kosten, während ihre Zehen sich in den Teppich bohrten, ihre Hände sein Haar zerzausten und sie diese kostbaren lustvollen Seufzer ausstieß.
Zehn, elf, zwölf. Cameron berührte ihren Busen. Das nächste Mal würde er ihr auch das Korsett ausziehen.
»Dreizehn«, murmelte er. »Vierzehn.« Er griff in seine Jackentasche, während er mit der anderen Hand Knopf Nummer fünfzehn öffnete. »Bewegen Sie sich nicht.«
Ainsley stand mit geschlossenen Augen reglos da. Cameron atmete ihren Duft ein und küsste sie wieder auf den Nacken, dann legte er das Halsband, das er aus seiner Tasche gezogen hatte, um ihren Hals und schloss den zierlichen Verschluss.
Ainsley riss die Augen auf. Sie starrte verblüfft auf die Brillantkette und dann zu ihm hoch. Das Oberteil des Kleides klaffte verführerisch weit auseinander, ihre Brüste erhoben sich über ihrem Korsett, das vorn mit kleinen dekorativen Schleifen besetzt war.
»Was ist das?«, fragte sie.
Cameron ließ seine Stimme leicht klingen. »Ich habe es bei einem Juwelier in Edinburgh gekauft, nachdem Sie und Isabella und Beth fort waren. Ich dachte, es würde gut zu Ihrer neuen Pracht passen.«
Ainsley sah ihn mit ungespielter Überraschung an. Keine quiekende Aufregung, in die die meisten von Cams Frauen geraten waren, wenn er ihnen Juwelen kaufte, keine routinierten Blicke, die eine spätere Bezahlung versprachen. Ainsley Douglas war schlicht perplex.
»Warum?«, fragte sie.
»Was meinen Sie mit ›warum‹? Ich habe das verdammte Halsband gesehen und dachte, es würde Ihnen gefallen.«
»Es gefällt mir sehr.« Ainsley betastete die Brillanten. »Es ist wunderschön. Aber …« In ihrem Gesichtsausdruck lagen Sehnsucht, Einsamkeit und eine plötzliche Verletztheit, die ihn überraschte. »Ich kann es nicht annehmen.«
»Warum nicht, zum Teufel?«
Cameron war ohne jeden Zweifel wütend – auf sie. Er, der sich in Ainsleys Geschäft mit Phyllida eingemischt hatte, der bei der Anprobe bei der Schneiderin das Heft in die Hand genommen hatte, der Mann, der Ainsley, ohne Sicherheiten zu verlangen, Geld geben wollte und ihr Schmuck gekauft hatte, wie er es für seine Mätresse getan hätte, schaute sie wütend an.
»Weil Sie wissen, mein lieber Cameron, dass die Leute sich das Maul zerreißen würden. Es würde Spekulationen geben, warum Sie mir dieses Halsband geschenkt haben.«
»Warum muss denn irgendjemand erfahren, dass es von mir ist?«
Ainsley wollte lachen. »Weil Sie nicht besonders diskret sind.«
»Zum Teufel mit der Diskretion. Das ist Zeitverschwendung.«
»Sehen Sie? Sie können es sich erlauben, das zu sagen, weil Sie sehr reich sind, ganz zu schweigen davon, dass sie ein Mann sind. Sie kommen mit vielem durch, während ich eine brave Frau sein muss, die alle Regeln befolgt.« Und waren diese Regeln nicht verflixt ärgerlich und lästig?
»Die Königin sollte Ihnen mehr Respekt entgegenbringen, als sie es tut. Dafür, dass Sie sich für sie abrackern. Sie sind mehr wert, als ihr bewusst ist.«
Ainsley zitterte beim dunklen Klang seiner Stimme. »Sie schmeicheln mir, und ich weiß das durchaus zu schätzen, aber ich muss vorsichtig sein.« Sie berührte wieder das Halsband. »Jeder, der herausfindet, dass Sie diese Kette für mich gekauft haben, wird mich für Ihre Geliebte halten. Phyllida glaubt das jetzt schon.«
Cameron beugte sich vor zu ihr, stützte die Hände zu ihren Seiten auf dem Billardtisch auf. Sein Körper
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