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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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spürte, wie dieser skandalöse Gedanke ihr die Röte in die Wangen trieb und wie ihre Brüste sich fest gegen den dünnen schwarzen Stoff ihrer Tunika spannten, und wich ein Stück vom Tisch zurück.
    Eine starke Hand legte sich um ihr Handgelenk. Seine Handfläche war heiß und rau, und die Berührung der rasiermesserscharfen Spitzen, die aus seinem Handpanzer ragten, eine unausgesprochene Drohung. „Wo ist Bard?“ Die Frage klang seidig.
    „Vor der Tür“, sagte sie und merkte, wie er sie zu sich hinabzog.
    Sie leistete Widerstand.
    Er zog weiter.
    Bis ihre Lippen auf gleicher Höhe mit seinen waren.
    Ihr Herz schlug so fest gegen ihren Brustkorb, dass es wehtat, aber sie konnte den Blick nicht von seinen zuckersüßen Lippen wenden. „Mein Lord?“ Ihre Stimme war nur noch ein Krächzen.
    Seine Mundwinkel hoben sich, als könne er ihre Gedanken lesen, und sie hielt den Atem an und wartete ab, was er tun würde. In diesem Augenblick kam ihr die plötzliche schockierende Eingebung, dass sie ihm jede Freiheit gestatten würde, egal wie ungezogen, wie düster, wenn er ihr nur erlaubte, seine Lippen zu kosten, seinen Mund zu probieren.
    „Du stinkst, Liliana.“ Er ließ ihr Handgelenk los. „Du musst baden.“
    Ihr Gesicht wurde so heiß, dass sie unter der Bräune ihrer Haut vermutlich dunkelrot anlief. Sie wich zurück. „Die Badezimmer sind im Kerker und in der Küche eher bescheiden“, fuhr sie ihn an und wollte am liebsten den Kerzenständer in der Mitte der Tafel in seinem schönen Schädel versenken.
    Er sah sie an, während er in ein Stück Gebäck biss, und sie hätte schwören können, dass Gelächter in seinen Augen blitzte. Aber natürlich wusste der Wächter des Abgrunds nicht, wie man lachte. „Du erinnerst mich an eine Kreatur im Dorf“, sagte er ihr, während er Gebäck um Gebäck verschlang wie ein gieriges ungezogenes Kind. „Der Bäcker hält sie sich als Haustier, aber dieses Kätzchen faucht und kratzt nach jedem, dem sie begegnet.“
    Er neckte sie wirklich. „Diese fauchende Katze ist Eure Köchin“, sagte sie, weil sie sich nicht einfach zurücklehnen und ihm alles durchgehen lassen konnte. Auch wenn keine Frau, die bei Verstand war, sich mit dem Lord der Schwarzen Burg angelegt hätte. Aber anderseits bewiesen ihre sündigen Fantasien wohl, dass sie nicht mehr bei Verstand war. „Ich bitte darum, dass Ihr das nicht vergesst, sonst vergesse
ich
vielleicht, was Salz ist und was Chili.“
    Er ignorierte die Drohung und winkte sie zu sich. „Schenk mir noch mehr Schokolade ein.“ Der Befehl eines Kaisers an seine Konkubine. „Und dann darfst du baden gehen.“
    Sie wollte ihm wirklich gern die Kanne über den Kopf ziehen, aber sie goss ihm nur die zähe Flüssigkeit in die Tasse und sah zu, wie sein Blick sich einen Moment in die Ferne richtete, als sein Bewusstsein versuchte, ihn in die Vergangenheit zu ziehen. Sie hatte ihm die Wahrheit gesagt. Sie hatte weder Zimt noch Schokolade verzaubert – aber einige Sinneseindrücke konnten so starke Erinnerungen hervorrufen, dass sie selbst eine Art Zauber waren. „Darf ich jetzt gehen?“
    „Mein Lord“, sagte er und leckte sich einen Tropfen Schokolade von der Unterlippe.
    Ihr ganzer Körper vibrierte. „Was?“
    „Du hast vergessen, ‚mein Lord‘ zu sagen.“
    Sie knirschte mit den Zähnen und stellte die Kanne besonders behutsam hin. „Darf ich gehen,
mein Lord
?“
    Er nippte an seiner Schokolade und wartete einen Augenblick. „Nein.“
    „Nein?“ Leuchtend rote Funken tanzten ihr vor den Augen.
    „Ich bin noch nicht fertig mit dem Frühstück.“
    Plötzlich sah sie den verwöhnten Königssohn genau vor sich – nur dass sie sich auch sicher war, dass er im Augenblick einen kichernden Schalk im Nacken hatte. Fast wie ein heranwachsender Junge, der die Zöpfe eines Mädchens zog, um sie zu ärgern.
    Der Gedanke hätte lächerlich sein sollen im Angesicht des Wächters in seiner schwarzen Rüstung, deren Handpanzer mit spitzen Messern besetzt waren. Aber dieser Mann war in einem Käfig aus Zauberei aufgewachsen, der sich zu einer festen Rüstung verdichtet hatte. Genau wie sie selbst nie eine wirkliche Kindheit kennengelernt hatte, war er nie ein Junge gewesen und hatte nie Unsinn anstellen können. Dass er das jetzt vielleicht tat und mit ihr – das rief eine schreckliche Schwäche in ihr hervor, eine Schwäche, gegen die sie ankämpfen sollte; aber sie war machtlos.
    Einige endlos lange Minuten später beendete

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