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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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haarig und bewegte sich, und das Licht fing sich in glänzendem Metall, als die riesigen Spinnen auf ihren rasiermesserscharfen Beinen vorwärts krochen. Es waren so viele von ihnen, dass sie die köchelnden Lavabecken bedeckten, die seit Äonen Eindringlinge fernhielten. Er fragte sich, wie es ihnen gelang, nicht in der entsetzlichen Hitze der Becken zu vergehen – bis er tiefer hinabtauchte und entdeckte, dass sie einfach über die Leichen der Gefallenen hinwegstiegen.
    Es überraschte ihn nicht.
    Die Arachdem waren schließlich Kreaturen der schwärzesten Blutmagie. Es hieß, dass der Blutmagier selbst – er, der mehr Böses getan hatte als alle anderen zusammen, er, der ewig leben wollte, um dem Abgrund zu entkommen – sie geschaffen hatte, ehe er … Ein scharfer Schmerz bohrte sich in seinen Kopf und versuchte, Gedanken hervorzuholen, die sein Bewusstsein nicht akzeptieren konnte. Er knirschte mit den Zähnen, während er über die blitzende Masse der Arachdem hinwegschwebte.
    Sie blieben wie ein Leib stehen.
    Ihre Köpfe hoben sich, und ihre vielen Augen richteten sich auf ihn.

19. KAPITEL
    E r rührte sich nicht. „Ihr seid Eindringlinge“, sagte er mit tausendfach verstärkter Stimme. „Kehrt um, ehe ihr in den Abgrund fallt.“
    Statt einer Antwort hörte er nur ein hohes Klagen, einen geistlosen Ton aus Köpfen, die nichts kannten als Zerstörung und Schmerz. Die Arachdem töteten nicht einfach nur. Sie fraßen ihre Opfer bis auf den letzten Knochensplitter. Aber sie waren keine Aasfresser. Nein, die Arachdem waren Jäger, die alles Lebendige fraßen, was ihren Weg kreuzte. Egal, ob es dabei schrie.
    Er wusste nicht, woher er dieses Wissen nahm, aber er zweifelte nicht daran.
    Jetzt senkten sie die Köpfe und setzten ihren unnachgiebigen Marsch fort. In dieser Geschwindigkeit würden sie das Dorf in einer Stunde erreicht haben. Micah kniff die Augen zusammen und flog zurück zur Schwarzen Burg. Währenddessen öffnete er einen Zugang zu der Magie, die nur dem Wächter gehörte, und befahl seinem Land, zu erwachen und sich selbst zu schützen.
    Tief in seinem Geist spürte er, wie das Land sich träge streckte und erwachte, beinahe ein Bewusstsein entwickelte, das fragte:
???
    Eindringlinge
, sagte er.
Jene, die nicht sein dürften.
    !!!
    Unter ihm fing der Boden an zu grollen und zu beben, und riesige Schluchten voll giftiger Gase und Strömen aus flüssigem Magma taten sich auf. Grelle Schreie durchschnitten hinter ihm die Luft, und er wusste, einige der Arachdem waren gefallen. Und es fielen noch mehr von ihnen, als das Land sich zu Bergen auftürmte und dann auf die eindringende Armee niederstürzte.
    Doch die Arachdem waren Kreaturen der Blutmagie, sie konnten sich verteidigen. Sie stachen die Erde mit ihrem Gift, das durch Magie gestärkt war, und raubten ihr so die Kraft. Micah hörte das Land in Gedanken aufschreien und befahl ihm, sich auszuruhen, zu verstecken, neu zu sammeln. Es hatte genug getan, denn als er sich umdrehte, war die Armee halbiert, ihre Formation auseinandergerissen, und die Leichen waren zu tief gesunken, als dass die Überlebenden die Lavabecken noch auf ihren Rücken überqueren könnten.
    Die Arachdem würden sich erholen, aber die Rebellion des Landes hatte Micah und seinem Volk Zeit verschafft, wenigstens eine weitere Stunde, vielleicht zwei. Es musste ausreichen. Er tauchte durch die Wolken und machte sich auf den Weg zurück zur Burg, wo Bard alle, die körperlich dazu in der Lage waren, vor den Burgmauern zu einer Verteidigungstruppe aufgestellt hatte.
    Eine kleine Gruppe Männer allerdings stand abseits auf einer der Burgzinnen. Wenn Micah fiel, würden sie das letzte Tor herunterlassen und damit die Schwarze Burg vor Eindringlingen versiegeln. Die Verteidigung hatte den Befehl, sich ins Innere zurückzuziehen, aber einige von ihnen würden unausweichlich zurückbleiben, als Beute für die Arachdem. Das würde Micah auf keinen Fall zulassen.
    Er landete neben Bard und Liliana. „Schickt sie alle durch die Tore.“
    „Sie wollen kämpfen“, donnerte Bard. „Verteidigen.“
    Doch Liliana nickte. „Sie haben selbst keine Magie und hätten keine Chance gegen die Arachdem.“ Sie zögerte. „Wenn Micah allerdings mein Vater wäre, würde er die Männer vorausschicken – die Arachdem werden langsamer, wenn sie fressen.“
    „Dein Vater klingt nicht wie ein guter Mann, Liliana.“ Micah konnte sich nicht vorstellen, wie so ein Mann jemanden wie seine

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