Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
um die Spinnen aufzuhalten, die den Angriff von Kitchari und Anubi überlebt hatten. Sie prallten daran ab und lösten sich in der Blutsäure auf, die entstand, wenn sie den Schild berührten. Aber die Kreaturen ihres Vaters waren nicht dumm.
    Darin zeige sich die Genialität des Blutmagiers – er hatte sie gerade klug genug gemacht, damit sie Gefahr verstanden und darauf logisch reagierten. Jetzt fielen sie zurück – warteten, statt Zeit damit zu verschwenden, die Blutlinie zu umrunden. Sie wussten, dass Lilianas Blut nicht so stark war wie das ihres Meisters, wussten, dass es nicht nach unschuldigen Opfern schmeckte und nicht lange anhalten würde.
    Schon jetzt fingen ihre Arme an zu zittern. „Micah.“
    „Wenn ich es sage, Liliana, musst du sie fallen lassen.“
    Sie nickte und biss sich in die Wange, bis Blut auf ihre Zunge floss, um Kraft zum Weitermachen zu finden. Als ihre Beine anfingen zu zittern, ging sie in die Knie, hielt den Schild aber aufrecht.
    „Jetzt.“
    Sie ließ die Arme sinken, und mit ihnen fiel der säurehaltige Schild.
    Mit lautem Kreischen rückten die Arachdem vor. Liliana kroch auf Händen und Füßen rückwärts und schrie Micah zu, er solle rennen. Aber er ignorierte sie und blieb wie angewurzelt stehen, als die Spinnen sich vor ihm auf die Hinterbeine stellten, die giftigen Klingen zum Angriff erhoben. Schluchzend taumelte Liliana vor, wollte verzweifelt einen weiteren Blutkreis schließen, um ihn zu schützen. Ihre Hand streifte gerade seine Wade, als ein Wald aus messerscharfen schwarzen Dornen, größer als der Mann selbst, vor ihm aus der Erde fuhr. Die Dornen erstreckten sich bis in den Flüsternden Wald … und über den gesamten Bereich, in dem so viele Arachdems versammelt waren.
    Fassungslos über das Ausmaß seiner Macht, saß sie stumm da und sah zu, wie die schrecklichen Kreaturen aufgespießt wurden und ihr eitrig gelbes Blut den Erdboden tränkte.
    Micah pulsierte im Takt mit dem Herzschlag des Abgrunds. Aber hinter diesem Rauschen der Macht lag noch ein anderes – das der Erinnerung. Er sah, wie die Arachdem auf seine Heimat zuhielten. Ihre Augen waren wie glühende Kohlen in diesem grauen Zwielicht kurz vor Sonnenaufgang, und ihre behaarten Leiber machten ein flüsterndes Geräusch, als die Rasiermesser an ihren Beinen durch die tapferen Wächter schnitten, die versuchten, die Burg und ihre Bewohner zu verteidigen. Sein Vater war da draußen, das wusste er, und hielt die Stellung. Seine Mutter hatte ihn in sein Zimmer gesteckt und ihm gesagt, er solle bleiben, wo er war. Sie war in einem anderen Teil der Burg, heilte die Verletzten und half, wo sie konnte. Er wusste es, weil seine Nanny es ihm gesagt hatte.
    „Nanny“, fragte er, und seine Finger umklammerten die Fensterbank, bis die Knöchel weiß hervortraten, „warum sind die Monster hinter uns her?“
    Nannys Hände, warm und faltig, lagen auf seinen Schultern. „Weil der Blutmagier uns Elden rauben will.“
    „Das kann er nicht, oder?“
    „Nein“, sagte Nanny, aber Micah hörte das Zögern in ihrer Stimme, und es machte ihm Angst.
    Unter ihnen zermalmten die schrecklichen Monster die Soldaten, und auch wenn Micah wusste, dass er seine Untertanen wie seine Familie lieben sollte, war er nur ein Kind, das wusste, dort unten befand sich der Mann, auf dem seine ganze Welt ruhte. „Vater“, flüsterte er, „Vater.“
    „Es geht ihm gut“, sagte Nanny und schloss die Hände fester um Micahs Schultern. „Er ist der König, und Könige fallen nie.“ Die absolute Überzeugung in ihrer Stimme überzeugte auch ihn, aber er konnte sich nicht von dem Gemetzel unter ihnen abwenden. Die Luft war von Schreien erfüllt und von einem Gestank, der ihm den Magen umdrehte.
    Erst als die Streitkraft von Elden zurückfiel, sah Micah den Mann inmitten des Chaos aus Spinnen. Er war groß und selbst so dürr wie eine Spinne. In den Händen hielt er einen Stab aus verdrehtem und geschwärztem Holz. Seine Finger kamen Micah, der auf einmal kristallklar sah, wie Klauen vor.
    Magie, wurde ihm jetzt als Erwachsener klar, es musste Magie gewesen sein, die ihn so deutlich hatte sehen lassen, entsprungen aus seiner natürlichen Verbindung zu Elden. Doch der kleine Junge in jener Nacht wusste nur, dass er das Monster zwischen den anderen Monstern erkennen konnte, und um sein Herz legte sich eine Eiseskälte. Sein junger Verstand begriff, dass dieser Zauberer das schlimmste Monster von allen war.
    Dann sah der Mann mit dem

Weitere Kostenlose Bücher