Lord Stonevilles Geheimnis
hatte sie entjungfert, und um die Sache wieder in Ordnung zu bringen, musste er sie heiraten. Auf dem schnellsten Wege.
»Oliver?«, sagte sie leise.
Als er ihr zartes, vor Anstrengung gerötetes Gesicht betrachtete, verspürte er wieder diesen Drang, sie zu besitzen, der ihn dazu getrieben hatte, sie mit dem Feingefühl eines Ochsen zu erobern. Mein … mein … mein . Seine Worte klangen ihm immer noch in den Ohren.
Er steckte definitiv bis zum Hals im Schlamassel! »Was ist, Liebling?«
»Ist der Liebesakt immer so? So überwältigend?«
Sie hatte wieder einmal genau den Punkt getroffen, wie es ihre Art war. Es war überwältigend gewesen – das war der Unterschied. Bei allen anderen Frauen, denen er bisher beigewohnt hatte, war er innerlich immer unbeteiligt und distanziert geblieben.
Er überlegte, ob er lügen sollte, aber das konnte er nicht. Nicht wenn sie ihn so ansah und ihre Verletzlichkeit ihr so deutlich ins Gesicht geschrieben stand.
»Dann war es also auch für dich etwas Besonderes?«
Etwas Besonderes und noch viel mehr. Und die Tatsache, dass es für ihn viel mehr gewesen war, bereitete ihm große Sorgen. »Es war unglaublich, mein Engel.«
»Du musst nicht übertreiben, weißt du. Ich verstehe schon.« Sie wendete den Blick ab.
Er legte die Hand um ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Was glaubst du zu verstehen?«
Sie biss sich unsicher auf die Unterlippe. »Na ja, du hast so viele Frauen gehabt …«
»Eine Nacht wie diese habe ich noch nie mit einer Frau erlebt.«
Ihre Miene hellte sich auf. »Wirklich?«
»Wirklich.« Er gab ihr einen Kuss auf die Nase. Er liebte ihre Stupsnase mit den kleinen Sommersprossen. Und ihre Alabasterhaut. Und ihre pfirsichfarbenen Lippen. Er liebte es, sie zu küssen …
Oh Gott, was hatte Maria gesagt? Dafür, dass er nicht an die Liebe glaube, werfe er ziemlich häufig mit diesem Wort um sich.
Er hielt inne und überlegte. Nein, es hatte nichts zu bedeuten. Es war nur eine Floskel, weiter nichts.
»Es war auf jeden Fall ein passender Abschluss für den Valentinstag.« Maria sah ihn schräg von der Seite an. »War es eigentlich Zufall, dass du meinen Namen gezogen hast?«
»Was glaubst du?«
»Ich weiß es nicht. Celia hat auf dem Heimweg gesagt, dass sie denkt, es sei Schicksal gewesen.«
Oliver zog eine Augenbraue hoch. »Nur wenn der Gehilfe des Schicksals der Herzog von Foxmoor ist. Er hat die Verlosung für mich manipuliert.«
Zu seiner Überraschung lachte Maria. »Du solltest dich schämen! Vorsätzlich zu mogeln … Du hast wirklich überhaupt keine Prinzipien, nicht wahr?«
»Nicht, wenn es um dich geht«, sagte er.
Die Antwort schien ihr zu gefallen. Bestärkt in ihrer Fähigkeit, ihn zu bezirzen, rekelte sie sich neben ihm wie eine Katze, und ihre üppigen Brüste hoben sich verführerisch unter der Decke.
Oliver war augenblicklich erregt. »An deiner Stelle würde ich das nicht tun, meine Liebe.«
»Was?« Sie sah ihn mit großen Augen an.
»Dich so hübsch zu präsentieren. Sonst falle ich gleich noch einmal über dich her.«
Sie lächelte kokett. »Tatsächlich?« Sie schmiegte sich an ihn und ließ ihre Finger mit einer Geste über seine Brust gleiten, die einer erfahrenen Kurtisane würdig war.
Er hielt ihre Hand fest. »Es ist mir ernst, du kleines Luder. Führe mich nicht in Versuchung! Ich falle so schnell über dich her, dass du gar nicht weißt, wie dir geschieht.«
»Und was wäre so falsch daran?«
Er verschränkte seine Finger mit ihren. Warum bekam er einfach nicht genug davon, sie zu berühren? »Es war dein erstes Mal. Dein Körper muss sich erst einmal erholen.«
»Oh.« Sie runzelte die Stirn. »Ich glaube, ich bin tatsächlich ein bisschen wund.« Sie sah ihn verschmitzt an. »Wer hätte gedacht, dass der Liebesakt so … rabiat ist! Und dass er so süchtig macht.«
»Du hast ja keine Ahnung.« Sein Schwanz war bereits wieder steinhart. »Aber wenn wir verheiratet sind, erweitere ich mit dem größten Vergnügen deinen Erfahrungshorizont.«
Marias Lächeln erstarb. Sie entzog ihm ihre Hand und kehrte ihm den Rücken zu. Kein gutes Zeichen. Ihr plötzlicher Rückzug weckte eine ungewohnte Besorgnis in ihm. Er hatte gedacht, die Heiratsfrage wäre damit eindeutig geklärt, dass Maria ihm erlaubt hatte, ihr beizuwohnen.
»Wir werden heiraten, Liebling«, sagte er. »Daran führt nun kein Weg mehr
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