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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Da war es wieder, das Wort, dem er bisher immer misstraut hatte; das Wort, dessen Süße wie Honig schmeckte und ihm ein unsagbar wohliges Gefühl bescherte. Er wollte so gern auf die Liebe vertrauen! Er wollte Maria mit Haut und Haar verschlingen. Er wollte sie aufs Bett werfen und ihre Körper so oft und so lange vereinigen, bis er sich selbst davon überzeugt hatte, dass sie auch wirklich ernst meinte, was sie sagte.
      Doch als er die Knöpfe ihres Kleids öffnen wollte, wich sie vor ihm zurück. »Nein, das können wir nicht tun! Nicht jetzt!«
      »Doch, jetzt sofort«, drängte er.
      »Mr Pinter kommt jeden Augenblick zurück, und ich will nicht, dass er mich hier …«
      »Du machst dir Sorgen darum, was Pinter denkt?«, fiel er ihr aufgebracht ins Wort. »Seid ihr euch etwa auf der Reise nähergekommen?«
      Maria lächelte kokett. »Bist du vielleicht eifersüchtig auf Mr Pinter?«
      »Und wie ich das bin!«, knurrte Oliver und schob sie rückwärts auf das Bett zu. »Ich bin eifersüchtig auf Jarret, auf Gabe und auf jeden anderen verdammten Kerl, der dich ansieht und begehrt.«
      »Du musst nicht eifersüchtig sein.« Sie schlang die Arme um seinen Hals. »Ich liebe dich und keinen anderen.«
      Schon wieder dieses Wort, und es traf ihn mitten ins Herz. Er hatte ein Herz? Anscheinend ja.
      »Trotzdem hast du mich ohne ein Wort verlassen«, sagte er vorwurfsvoll.
      »Nur weil du mir gesagt hast, dass du nicht sicher seist, ob du mir treu sein kannst«, entgegnete sie sanft.
      Oliver sog hörbar die Luft ein. »Da hat die Angst aus mir gesprochen. Die Angst, dass ich tatsächlich wie mein Vater bin. Die Angst, dass ich dir nicht geben kann, was du brauchst.«
      »Und wo ist diese Angst jetzt?« Als sie ihm in die Augen sah, voll aufrichtigem Verlangen, verspürte er ein Ziehen in seiner Brust.
      »Weg. Ein Tag ohne dich hat mich gelehrt, dass ich nur dich will!« Er fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar, um die Nadeln zu lösen, und ihre rotblonden Locken fielen ihr auf die Schultern. »Wenn ich einen Raum betrete, mein Liebling, habe ich nur Augen für dich. Gestern in London habe ich anderen Frauen so wenig Beachtung geschenkt, dass ich genauso gut hätte blind sein können.«
      Oliver konnte nicht glauben, dass er nun die gleichen Reden schwang wie seine Freunde, die er stets ausgelacht hatte, wenn sie so schwülstig über ihre Frauen sprachen. Doch jedes Mal, wenn er gelacht hatte, hatte der kleine neidische Teil von ihm genau gewusst, wie schal sein Gelächter war. Und inzwischen war ihm auch klar, wie schal sein ganzes Leben gewesen war.
      »Wie könnte ich der Frau, die ich liebe, jemals eine andere Frau vorziehen?«, sagte er.
      Nur Maria konnte seine Seele von der Finsternis befreien. Nur sie sah in ihm den Jungen, der vor langer Zeit auf ein besseres Leben gehofft hatte, und den Mann, der immer noch auf ein besseres Leben hoffte. Allein mit ihr an seiner Seite konnte ihm das auch gelingen.
      Ihr Kinn begann zu zittern, und sie schloss die Arme fester um ihn. »Liebst du mich?«
      Als er auf ihre hübsche sommersprossige Stupsnase hinunterschaute, bei deren Anblick er immer an einen putzigen Kobold denken musste, spürte er, wie es ihm die Kehle zuschnürte. »Ich begehre dich Tag und Nacht. Ich kann mir eine Zukunft ohne dich nicht vorstellen. Der Gedanke, allein in mein leeres Haus zurückzukehren, ist so schrecklich, dass ich dir lieber um die ganze Welt folgen würde, als ohne dich zu sein. Ist das Liebe?«
      Maria schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Es klingt ganz danach.«
      »Dann liebe ich dich, mein wundervoller, schwertschwingender, scharfzüngiger Engel. Ich will, dass du mich heiratest. Ich will, dass du den Vorsitz an meinem Tisch führst, mich auf Bälle begleitest und das Bett mit mir teilst.« Ein höchst ungewohntes Glücksgefühl durchflutete ihn. »Und ich will Kinder mit dir haben, viele Kinder, die sämtliche Räume von Halstead Hall füllen.«
      Eine plötzliche Erkenntnis ließ ihr Gesicht aufleuchten. Seiner cleveren Angebeteten entging nämlich nicht, dass er ihr nicht nur sich selbst anbot, sondern auch alles, was er bisher vernachlässigt hatte, was er jedoch in Ordnung bringen wollte und musste.
      » Sämtliche Räume will ich nicht hoffen«, entgegnete sie neckend, aber in ihren Augen glitzerten Tränen. »Es sind schließlich dreihundert!«
      »Dann müssen wir wohl sofort anfangen«, sagte Oliver beschwingt, und ihm

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