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Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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zuvor kennengelernt.
     
     

VII
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    DIE TÜCKE DER WYKZL
     
    Zu ihrem eigenen Erstaunen erkennt Lady Rohann den alten Bettler, der in schmutzige Lumpen gekleidet ist und ein längliches Paket bei sich trägt, sofort, als er in ihren Palastgarten eindringt.
    »Laßt ihn in Ruhe!«, befiehlt sie ihren Dienern, die herbeigeeilt waren, um den Bettler hinauszuwerfen. »Ich möchte mit diesem Mann allein sein.«
    Als sie nebeneinander am Brunnenrand sitzen, und die Vögel über ihnen singen, sagt Lady Rohann: »Tedric, warum kommst du in einer solchen Verkleidung zu mir?«
    »Zu unserer beider Sicherheit. Siebenmal in den letzten drei Monden bin ich von übernatürlichen Bestien, Kreaturen der schwarzen Magie, den Lieblingen von Sarpedium, angefallen worden. Bisher ist es mir jedesmal gelungen, diese Bestien zu töten, doch dich schützt nicht die Kraft meines Schwertes, und du könntest getötet werden.«
    »Warum bist du dann überhaupt hergekommen? Wir hatten uns doch getrennt, um uns nie mehr wiederzusehen.« Lady Rohann ist jung und wunderschön, sie hat schwarzes Haar, eine schlanke Gestalt und duftet so lieblich wie eine Rose. Vor nicht allzu langer Zeit waren sie und Tedric miteinander verlobt, wollten heiraten.
    »Weil ich, zu meiner eigenen Verwunderung, immer noch am Leben bin. Weil ich das große Glück hatte, ihn wiederzufinden.«
    »Du sprichst von Sarpedium, der seine Burg verlassen hat?«
    »Dann weißt du also von meiner Suche nach ihm?«
    »Ich habe dich nie aus den Augen verloren.« Traurig schüttelt sie den Kopf. »Das heißt also, du wirst weiter versuchen, den Zauberer zu töten.«
    »Genau das, und ich bin hergekommen, um Lebewohl zu sagen.«
    Lady Rohann springt auf, ihre Nasenflügel beben vor Zorn. »Wie konntest du? Habe ich bis jetzt nicht schon genug erduldet? Mußt du meinen Schmerz noch vergrößern? Ich sehe keinen Sinn in deiner Suche, Tedric. Die Welt hat bis jetzt alle Zauberer und magischen Künste überdauert, warum also mußt du alles aufs Spiel setzen, um etwas zu ändern, das schon seit Urzeiten existiert?«
    »Weil es richtig ist, und weil ich dieses hier habe.« Er deutet mit einer Hand auf das längliche Paket. »Mein Schwert, geschmiedet aus dem Erz des Felsens, der vom Himmel fiel.«
    »Doch woher willst du wissen, daß das, was du tust, richtig ist? Wer sagt dir, daß du damit nicht noch mehr Unheil über die Welt bringst?«
    »Ich weiß nur, was ich zu tun habe«, sagt Tedric leise.
     
    Der Marinestabsfeldwebel Seiner Majestät, John Quill, ein hochdekorierter Veteran aus dem Wykzl-Krieg, betrachtete angestrengt das unscharfe Bild auf dem Videoschirm des Beibootes und sagte dann: »Ich glaube, das dort ist es, Leutnant.«
    »Auf diesem verdammten Ding ist doch nichts genau zu erkennen«, tobte Matthew Carey und wandte sich vom Bildschirm ab, ohne im geringsten zu versuchen, seinen Zorn zu zügeln. Mit der Faust schlug er heftig gegen die Plastikverkleidung des Beibootes.
    »Wäre dieses Boot mit einer Kanone ausgerüstet, ich würde, so wahr ich hier stehe, diese Monster aus dem Weltall hinausblasen, und zur Hölle mit jedem, der mich daran hindern wollte.«
    »Sie sind ein hinterlistiges Pack, Sir«, sagte Quill, der die Wykzl nach zehn Jahren Krieg gut zu kennen glaubte. Quill war halb Mensch, halb Untermensch, hatte sich jedoch schon vor langer Zeit zwei Namen zugelegt, um damit zu beweisen, wo seine wahre Loyalität lag. »Man darf ihnen nie trauen, sie lügen und hintergehen einen immer. Es ist jetzt fast hundert Jahre her, als ich zuletzt einen von ihnen gesehen habe, doch glauben Sie mir, Sir, ihren Anblick vergißt man nicht so leicht.«
    Carey nickte halbherzig und ließ sich in seinen Sitz fallen. Quills Meinung über die Wykzl interessierte ihn im Moment kaum. An ihm nagte reine Enttäuschung, und das war ein Gefühl, das er in seinem bisherigen Leben kaum erfahren hatte. Immer wieder überlegte er, was er falsch gemacht hatte. Noch am Tag zuvor hatte er die Dinge äußerst geschickt eingefädelt, doch dann hatten sich die Wykzl eingemischt. Er wollte nichts von den Wykzl hören. Quills Worte klangen zu sehr wie einer von Melor Careys Funksprüchen von der Erde. Seine Stimme klang immer anklagend: ›Sei vorsichtig, unterschätzt die Wykzl nicht. Sie haben sich nicht die Mühe gemacht, den Weg nach Evron 11 zu fliegen, nur um deine Operationen zu beobachten. Du bist ein Dummkopf, wenn du sie ignorierst. Schon damals, als du die Akademie verlassen hast, habe

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