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Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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»Sir, sie haben uns im Strahl.«
    »Die Geschwindigkeit verlangsamen«, befahl Tedric ruhig.
    »Wollen Sie jetzt den Kurs ändern?«, fragte der Navigator.
    »Warte, bis sie näher heran sind und ihre Hitzestrahlen auf uns abgeschossen haben. Dann gib vollen Schub und ändere den Kurs. Hast du mich verstanden?«
    »Jawohl, Sir.«
    Das Ritual des Raumkampfes hatte sich in den letzten hundert Jahren seit dem Krieg zwischen den Menschen und den Wykzl nicht geändert. Tatsächlich war in den letzten tausend Jahren kaum ein Wechsel in der Art des Kampfes zu verzeichnen gewesen, den zwei Schiffe miteinander führten, bis eines sich ergab oder vernichtet wurde. Die Kampfeinheiten trafen sich in der Leere des Raumes und versuchten, den Gegner mit Hilfe der Traktor-Strahlen in eine tödliche Umarmung zu ziehen. Dann folgten die Hitzestrahlen, die Druckkanonen und die Neutronenblitze. Zum Schutz besaß jedes Schiff Energieschirme, die die gegnerischen Schüsse auffingen und absorbierten. Brachen diese unter der Überbelastung zusammen, dann folgte das Entern des leckgeschossenen Schiffes, der Kampf Mann gegen Mann, der seit Beginn der formellen Kriegsführung grausam und gnadenlos geführt wurde.
    Von Anfang an hatte Tedric beschlossen, es nicht erst so weit kommen zu lassen. Sollten die Schirme zusammenbrechen, die Adlerauge so schwer beschädigt werden, daß er das Kursmanöver, an dem seine ganzen Siegeshoffnungen hingen, nicht mehr ausführen konnte, würde er sich augenblicklich ergeben. Die Schande einer Niederlage würde er ertragen, doch den Tod so vieler unschuldiger Menschen konnte er vor seinem Gewissen nicht verantworten.
    Auf dem Bildschirm erkannte er, wie aus der Breitseite des Wykzl-Kreuzers ein greller Lichtblitz hervorbrach. Ihm war klar, daß dies nur den Eröffnungsschlag für einen konzentrierten Strahlenangriff bedeutete. Ruhig gab er das Kommando: »Erwidert das Feuer!«
    Die relativ harmlosen Waffen der Adlerauge hatten zwar kaum eine Chance, die viel weiter entwickelten Schutzschilde der Wykzl zu durchdringen, trotzdem war es für die Moral seiner Männer und zur Täuschung des Feindes notwendig, den Anschein zu wahren.
    »Feuer aus allen Rohren!«
    »Auf Bug und Heck, wie vorher?«, fragte der Techniker, der die Waffensysteme kontrollierte.
    »Nein«, antwortete Tedric. Im ersten Vorgeplänkel hatte er seine Strahlenkanonen auf die schwächsten Punkte des Wykzlschildes gerichtet, doch ohne Erfolg.
    »Gebt ihnen eine volle Breitseite, versucht, den Schild zu durchbrechen.«
    »Das schaffen wir nie«, mischte sich Nolan ein.
    Tedric gab ihm mit dem Kopf ein Zeichen. »Ich will sie nur auf Trab halten, um ihre Aufmerksamkeit ein wenig abzulenken.«
    Auf den Monitoren zeigte sich ein faszinierendes Farbenspiel. Vor dem Hintergrund weißer Sterne schossen blaue Traktor-Strahlen in den schwarzen Raum, kreuzten sich gelbe Hitzestrahlen, brachten mit ihrer Energie die Schutzschirme zum Glühen.
    »Die Außenhülle wird langsam glühend«, mahnte Nolan und deutete mit einer Hand auf den mittleren Schirm. »Während des ersten Angriffes müssen die Schutzschirmgeneratoren beschädigt worden sein.«
    Tedric wandte sich an die Techniker: »Kann einer von euch mir eine genaue Angabe machen, wie lange wir noch diesem Beschuß widerstehen können, ohne zu verglühen?«
    »Sofort, einen Augenblick, Sir«, sagte der Techniker.
    Tedric versuchte rasch, sich ihre Namen ins Gedächtnis zu rufen. Der Navigator hieß Esseil, der andere, der gerade seinen Befehl ausführte, war Deekay. Es war nicht einfach, sich an die Namen von Wesen zu erinnern, die sich äußerlich aufs Haar glichen. Rasch drückte Deekay ein paar Knöpfe auf dem Kontrollbord vor sich.
    »Wir werden dem feindlichen Beschuß noch etwa 16,14 Minuten standhalten können, jedoch unter dem Vorbehalt, daß die Schutzschirme nicht schwächer werden.«
    Das war reine Theorie, soviel wußte Tedric. Waren die Schutzschirme einmal durchschossen, verloren sie ständig an Kraft, was bedeutete, daß sie in Wirklichkeit noch maximal zehn Minuten hielten.
    Er wandte sich an Essell, den Navigator. »Was ist mit 2X49? Wann erreichen wir die errechneten Koordinaten?«
    »Bei unserer jetzigen Geschwindigkeit in etwa 15,27 Minuten.
    Ich habe gemäß Ihrem Befehl den neuen Kurs eingegeben, nachdem ihr Traktor-Strahl uns eingefangen hatte.«
    »Wir werden die Geschwindigkeit erhöhen müssen. Hoffen wir, daß sie unser Manöver nicht durchschauen.«
    »Ich habe schon den

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