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Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Deekay.
    Tedric konnte es auf dem Schirm erkennen. Die Wykzl hatten, obwohl sie sich noch in Schußnähe befanden, das Feuern eingestellt. Irgendwie versetzte ihn diese Tatsache in Erstaunen. Seiner Meinung nach wäre es den Wykzl durchaus möglich gewesen, die Adlerauge mit sich in die Tiefe zu ziehen. Sie hatten dies nicht getan.
    »Was ist mit den Traktor-Strahlen?«
    »Sie sind nur schwach. Ich glaube, die Wykzl versuchen, sich an uns zu klammern, denn die Adlerauge ist der einzige Festkörper in der Nähe.«
    »Können sie uns mit hinunter ziehen?«
    »Jetzt nicht mehr, nein.«
    »Doch vorher hätten sie es gekonnt, nicht wahr?«
    »Ganz am Anfang, als sie sich uns näherten, wäre das durchaus möglich gewesen. Aber sie haben es nicht getan.«
    »Als sie bemerkten, was vorging, waren sie schon zu weit entfernt.«.
    Tedric wußte nicht, ob das stimmte. Wer konnte auch von sich behaupten, die Gedanken eines fremdartigen Wykzl zu kennen? Auf jeden Fall kein Robot-Techniker, so viel stand fest. Vielleicht hatten die Wykzl seinen Plan doch rechtzeitig durchschaut, es aber vorgezogen, nicht darauf zu reagieren. Auch das mußten die Wissenden vorausgeahnt haben, denn sie hatten Tedric von dieser tödlichen Gefahr zum Schluß des Kampfes nichts mitgeteilt. Vielleicht kannten die Wissenden die Gedanken der Wykzl. Vielleicht wußten sie, daß diese Kreaturen, auch wenn sie hinterlistig waren, niemals grausam sein konnten.
    »Machen wir, daß wir hier wegkommen«, befahl Tedric leise. Er wandte sich an die Techniker: »Legt die Zielkoordinaten auf Evron 11. Bereitet alles für einen Raumsprung vor und schaltet die Bildschirme aus, denn es gibt nichts mehr zu sehen.«
    Doch darin täuschte er sich. Er hatte kaum seinen Befehl ausgesprochen, als sein Blick auf den linken Bildschirm fiel. Wie die flackernde Flamme einer verlöschenden Kerze glühte das feindliche Schiff noch einmal auf, dann war es nicht mehr zu sehen. Ein riesiger, kosmischer Mund hatte es aufgesogen und verschluckt. Und die Mannschaft? War sie tot, lebte sie noch? Verwandelte sie sich vielleicht in ganz neue Wesen? Niemand kannte die Antwort darauf. Es gab nur eine einzige Möglichkeit, sie herauszufinden – indem man selbst in das Schwarze Loch sprang. Doch noch nie hatte das jemand getan und war zurückgekommen, um von seinen Erlebnissen zu berichten.
    »Gebt den Kurs ein«, murmelte Tedric. »Wir verschwinden hier.«
    Auch die anderen hatten den Untergang der Wykzl miterlebt.
    »Das war schrecklich«, murmelte Nolan.
    »Du hast recht, doch uns blieb nichts anderes übrig. Sie hätten uns, ohne einen weiteren Gedanken an uns zu verschwenden, mit ihren Hitzestrahlen geröstet.«
    »Das glaube ich auch, doch was wir ihnen angetan haben, ist irgendwie damit nicht zu vergleichen. Es ist schlimmer.«
    »Ich verstehe dich«, sagte Tedric, obwohl es ihm gegen den Strich ging. Achselzuckend wandte er sich zu den anderen um. Der Wykzl hatte sich von seinem Schrecken erholt, die anderen standen erstarrt herum, als warteten sie auf weitere Anweisungen. Tedric hatte ihnen jedoch nichts mehr zu befehlen.
    »Wir haben gewonnen«, sagte er ruhig. »Wir haben die Feinde besiegt und sie vernichtet.«
    Die Männer nickten nur schweigend. Ihre Stimmung war gedrückt, sie empfanden kein Triumphgefühl über ihren Sieg. Gleichwohl erkannten sie den Sinn von Tedrics Worten: zum ersten Mal seit Jahrhunderten, seitdem zwischen dem Empire und den Wykzl Raumschlachten ausgetragen wurden, hatte ein Schiff der Imperialen Marine gewonnen.
    Tedric näherte sich Kapitän Maillard und hob salutierend die Hand.
    »Sir«, sagte er, »ich bin Ihr Gefangener.«
    Auch Nolan gesellte sich zu ihnen, wenn auch zögernder als Tedric, zog den Hitzestrahler aus der Holster und übergab ihn seufzend Maillard. »Auch ich ergebe mich Ihnen«, sagte er leise.
    Aus einer Ecke des Raumes ertönte Kellers Stimme: »Sperren Sie auch mich ein, zusammen mit den Leutnants.«
    Doch Maillard rührte sich nicht, sondern starrte sie nur erstaunt an. Tedric fühlte, daß er diesen Mann unterschätzt hatte. Maillard war sicherlich kein Dummkopf.
    »Ich akzeptiere Ihre Waffen, Gentlemen, und gebe sie Ihnen zurück.« Mit einer schwungvollen Bewegung reichte er Nolan seinen Hitzestrahler, zwang ihn, die Waffe zurückzunehmen. »Außerdem teile ich Sie zu meinem direkten Stab ein. Leutnant Tedric, Leutnant Nolan, Steward Keller, bis auf Widerruf werden Sie als meine besonderen Assistenten hier im Kontrollraum

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