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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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normal waren und eine Weile oder sogar für immer anhalten würden. Doch daran zu denken war nicht dasselbe, wie es zu tun. Sie konnte das Verlangen spüren, aber es trotzdem sein lassen, und solange sie clean blieb, würde es von Tag zu Tag schwächer werden. Zumindest behaupteten sie das. Sie verspürte es noch ziemlich häufig und ziemlich heftig. Wenn das geschah, versuchte sie, an Griff zu denken. Sie wollte nicht so enden. Sie erinnerte sich, dass es gestern gleich nach dem ersten Drink sehr stark gewesen war. Vielleicht hatte sie deshalb einen zweiten genommen, um nicht mehr daran denken zu müssen. Und den dritten. Und den vierten. Vielleicht sagten die Leute aus der Gruppe deswegen, dass Alkohol auch eine Droge sei und sie genau dahin führen werde, wo sie schon einmal gewesen war. Sie behaupteten, sie müsse sich von allen Drogen fernhalten, um wieder gesund zu werden. Trotzdem landete sie in den meisten Nächten an der Theke.
    Sie spülte die Toilette, stellte sich an das Waschbecken und schrubbte sich die Schminke aus dem Gesicht, und als sie das erledigt hatte, begannen die trüben Gedanken sich zu verziehen, und sie konnte in den Tag starten. Setz ein fröhliches Gesicht auf , sagte sie sich. Benimm dich normal, vielleicht fühlst du dich dann auch wieder normal und findest wieder zu dir selbst. Als sie ins Schlafzimmer schlurfte, sah sie, dass Steve aufs Bett gesprungen war und sich in der Mitte der Laken, wo sie geschlafen hatte, eingerollt hatte. Sie streifte sich schnell Shorts und ein T-Shirt über. Sie pfiff einmal, und Steve hob den Kopf.
    » Komm, Kumpel«, sagte sie. » Lass uns was essen.«
    Bei dem Wort »essen« sprang Steve vom Bett und stürmte in die Küche. Lachend folgte sie ihm.

8
    S ie gab Steve frisches Wasser und schüttete ihm Trockenfutter in den Napf. Sofort begann er, es hinunterzuschlingen. Sie warf den gebrauchten Kaffeefilter in den Müll, legte einen neuen ein und füllte Kaffeepulver hinein.
    Nachdem sie die Maschine angeschaltet hatte, blieb sie einen Augenblick gegen die Arbeitsfläche gelehnt stehen und hörte zu, wie Steve sein Futter zerkaute. Ihr Kopf fühlte sich an, als wäre er mit nassem Sand gefüllt. Schluss mit dem Trinken , versprach sie sich wieder einmal, aber sie wusste, dass sie es im Laufe des Tages zurücknehmen würde. Schwach.
    Sie seufzte und ging los, um die Zeitung zu holen. Als sie die Tür öffnete, lag die Zeitung nicht auf der Matte, und einen Moment lang dachte sie, sie wäre nicht gebracht worden. Sie trat hinaus und blickte den langen trüben Flur entlang, und dort lag die Zeitung, zwischen ihrer Tür und der nächsten. Ist es zu viel verlangt, dass er sie auf meine Matte legt? , dachte sie. Barfuß ging sie über den Flur, um sie zu holen.
    Sie hatte sich gerade gebückt und die Zeitung aufgehoben, als sie einen Luftzug spürte. Plötzlich hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie blickte hoch und sah, dass die Tür zur Wohnung am anderen Ende des Flurs nun einen Spaltbreit offen stand, obwohl sie nicht gehört hatte, wie sie geöffnet wurde. Die Wohnung stand schon leer, seit sie eingezogen war, und es überraschte sie, dass die Hausbesitzerin es schließlich geschafft hatte, sie zu vermieten. Vielleicht stand sie offen, weil der neue Mieter gerade dabei war einzuziehen. Oder vielleicht war die Wohnung doch nicht vermietet worden, und die Tür stand offen, weil jemand sie besichtigt hatte oder ein Handwerker gekommen war.
    Sie überlegte kurz, ob sie die Tür schließen sollte, doch als sie sich aufrichtete, bemerkte sie etwas Seltsames. Hinter dem Spalt war es dunkel.
    Bei genauerem Hinsehen stellte sie fest, dass dort jemand reglos stand. Er trug dunkle Kleidung und war größtenteils im Schatten verborgen, aber er war dort. Und er beobachtete sie.
    » Mein Gott«, sagte sie. » Sie haben mich erschreckt.«
    Der Mann antwortete nicht. Er rührte sich auch nicht. Er blieb einfach mit verschränkten Armen in der Wohnung stehen. Schräg , dachte Heidi. Leck mich doch.
    Aber vielleicht gab es eine Erklärung dafür. Vielleicht hatte er sie nicht gehört. Oder vielleicht war er einfach schüchtern. Sie beschloss, eine freundliche Nachbarin zu sein und es erneut zu versuchen.
    » Hallo«, sagte sie und trat einen Schritt näher. » Sind Sie der neue Mieter?«
    Weiterhin zeigte er keine Anstalten zu antworten oder sich auch nur im Geringsten zu bewegen. War dort wirklich jemand? Oder war das eine optische Täuschung, und sie bildete es

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