Lords of Salem: Roman (German Edition)
Gottes schließt niemals. Gott hat immer ein offenes Ohr.«
» Das ist gut zu wissen«, sagte Heidi. » Ich habe in letzter Zeit einige Probleme und dachte …« Sie sah auf. Irgendetwas in dem Blick des Priesters beunruhigte sie. Scheiß drauf , dachte sie. » Ich weiß selbst nicht, was ich dachte. Ich glaube, ich musste mich einfach nur hinsetzen.«
» Hinsetzen«, sagte der Priester. » Verdammt, nichts dagegen.« Und mit diesen Worten nahm er so dicht neben ihr Platz, dass ihre Schultern sich berührten.
Merkwürdige Ausdrucksweise für einen Priester , dachte Heidi. Sie fühlte sich bedrängt und war versucht, von ihm abzurücken, doch sie wollte ihn nicht kränken.
» Ja, es ist ein schöner Ort, um sich einfach nur hinzusetzen«, sagte der Priester. Er hatte ihr das Gesicht zugewandt, und sie konnte seinen Atem spüren. Er roch seltsam, nach gewürztem Fleisch. Sie glaubte, eine Fliege aus seinem Mund schlüpfen zu sehen. Ich bin noch bekifft , sagte sie sich. Ich halluziniere. Da war keine Fliege.
Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sanft begann er, sie zu massieren.
» Du bist sehr angespannt, mein Kind«, sagte er.
Eine weitere Fliege kroch aus ihm hervor, dieses Mal aus dem Nasenloch. Die habe ich eindeutig gesehen , dachte Heidi. Die Fliege krabbelte an seiner Lippe entlang und über die Wange und grub sich in sein Ohr. Die Massage war nun nicht mehr so sanft. Langsam schob er seine Hand an ihrem Hals empor. Was zum Teufel? , dachte sie.
» Hm, ja«, sagte sie. » Mir geht’s schon besser. Ich sollte jetzt los.«
Seine Hand ruhte einen Augenblick in ihrem Nacken, dann packte sie fest zu. Gerade als sie aufschreien wollte, ließ er sie los. Sie versuchte aufzustehen, doch er hatte seine Finger in ihr Haar gewickelt und riss sie zurück. Als sie den Kopf wegziehen wollte, grub er die Finger noch tiefer in ihr Haar und zog fester, sodass ihr Kopf nach hinten über die Kante der Bank gerissen wurde und die Kehle nackt und schutzlos dalag.
» Au, verdammte Scheiße«, sagte sie.
» Verdammte Scheiße, allerdings«, sagte der Priester offenbar unbeeindruckt. Er küsste sie auf den Hals, öffnete den Mund und presste ihn auf ihre Luftröhre. Sie spürte seine Zähne, die ein wenig zudrückten und ihre Atmung einschränkten. Sie wehrte sich, doch er hatte mit seinem Oberkörper einen ihrer Arme eingeklemmt, wie sie plötzlich bemerkte, und als sie ihn mit dem anderen schlagen wollte, hieb er ihn zur Seite, packte ihr Handgelenk mit seiner dicken Hand und drückte zu. Sie schrie vor Schmerz, und er biss ihr in die Kehle, so fest, dass Blut auf seinen Lippen war, als er den Mund zurückzog. Er ließ ihr Handgelenk los und begann, an ihren Brüsten herumzufummeln. Sie wollte ihn wegschieben, doch er schlug mühelos ihre Hand zur Seite.
» Du musst eine Menge lernen«, sagte er. » Und ich werde es dir beibringen.«
» Lass mich los!«, schrie sie.
Aber er ließ sie nicht los. Stattdessen rückte er noch näher an sie heran und beugte sich über sie. » Du musst begreifen, dass im Himmel ein Krieg tobt.« Seine Stimme klang merkwürdig ruhig und ausdruckslos, absolut kalt, was ihr mehr Angst einjagte, als wenn er sie angeschrien hätte. » Michael und seine Engel kämpfen gegen den Drachen und seine Schlangen. Aber Gott verschont auch Engel nicht, wenn sie sündigen. Er schickt sie zur Hölle.«
Sie hörte, wie er den Reißverschluss seiner Hose öffnete. Plötzlich drückte die Hand, die sie an den Haaren nach hinten gezogen hatte, ihren Kopf nach vorn und presste ihr Gesicht in den Schoß des Priesters. Sie spürte seinen warmen, halb erigierten Schwanz an der Wange. Er roch nach abgestandenem Wasser und Öl.
» Du bist eine dreckige Hure Satans«, verkündete er. » Jesus kann dich nicht retten. Nur ich kann dich retten.« Seine Stimme hatte sich verändert, war rauer und tiefer geworden, und er verlor nun seine Gelassenheit. Sein Atem ging immer schwerer. Er hob die Hüften, riss an ihrem Haar, damit sie den Mund öffnete, und drang in sie ein.
» Du darfst die Ziegengötzen, für die du dich prostituierst, nicht länger anbeten und ihnen Opfer darbringen«, sagte er.
Er zwang sie, den Kopf auf und ab zu bewegen. Sie würgte, musste einen Brechreiz unterdrücken und wünschte nur noch, es wäre vorbei. Er begann zu stöhnen, und sie spürte, wie seine Schenkel sich anspannten. Sie fühlte sich gedemütigt, doch dieses Gefühl wurde bald von Wut abgelöst. Sie grub die Zähne in das
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