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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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traurig. » Ich weiß überhaupt nicht mehr, warum irgendjemand irgendwas macht.«
    Alice legte ihm die Hände auf die Schultern und drückte sie. Eine Weile blickten sie beide schweigend auf das Foto.
    » Sie ist bestimmt nicht eines Tages einfach aufgewacht und hat gedacht: ›Ich rasiere mir den Kopf und bringe den Ersten um, der mir über den Weg läuft.‹«
    Francis zuckte die Achseln. » Vielleicht war es genau so«, sagte er.

33
    V erdammt, ihr Kopf tat weh. Die Erinnerung an die letzte Nacht war verschwommen. Das war einfach nur kranker Scheiß. Sie hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie war von ihren eigenen Schreien aufgewacht – wie erbärmlich war das denn? Schlafwandelte sie jetzt auch noch? Was zum Teufel hatte das zu bedeuten? Sie war im Flur aufgewacht, als sie an der Tür von Apartment fünf geklopft hatte. Oder zumindest glaubte sie das. Jetzt, da es hell draußen war, war sie sich nicht einmal mehr sicher. Ihre Albträume waren so real gewesen, so lebendig. Im Bad einzuschlafen und diesen beschissenen Traum zu haben war das Schlimmste gewesen. Wie hätte sie danach wieder schlafen sollen? Außerdem hatte sie zu viel von Lacys Wein getrunken, und wenn sie nicht gerade damit beschäftigt gewesen war, sich wach zu schreien oder ihrem lauter und lauter pochenden Herzen zu lauschen, war ihr übel gewesen, und der Raum hatte sich vor ihren Augen gedreht. Und während einer Phase, von der sie nicht wusste, ob sie real oder ein weiterer Traum war, hatte sie auf dem Boden gekniet und in die Toilette gekotzt, wobei Steve, süß wie er war, schwanzwedelnd neben ihr stand, ihr Gesicht leckte und versuchte, sie aufzuheitern. Oder vielleicht hatte er auch nur an ihrer Kotze schnüffeln wollen, wer weiß? Ekelhaft.
    Wegen alldem war sie nun noch müder als am Abend zuvor. Es schien mit jeder Nacht schlimmer zu werden, als würde ihre geistige Gesundheit Scheibchen für Scheibchen abgetragen. Das letzte Jahr hatte sie ganz gut überstanden; sie hatte sich zusammengerissen. Doch nun brauchte sie etwas, um sich zu entspannen und lockerer zu werden, sonst hätte sie keine Chance, den Tag durchzustehen. Sie hatte nicht vor, etwas Extremes zu tun – sie würde nicht ihren Dealer anrufen. Und sie würde sich auf keinen Fall Stoff besorgen. Nein, nur etwas zum Entspannen, etwas Harmloses. Relativ gesehen, jedenfalls.
    Heidi taumelte zur Kommode. Sie durchwühlte die oberste Schublade und stapelte Unterwäsche und Socken auf der Kommode, bis die Schublade leer war. Scheiße, er war nicht da. Sie war sich sicher gewesen, dass er dort war, schließlich hatte sie ihn extra als eiserne Reserve dort deponiert, nur für den Fall der Fälle. Aber er war nicht da. Vielleicht suchte sie in der falschen Schublade? Sie bückte sich und öffnet die nächste Schublade, und dieses Mal zog sie sie einfach ganz heraus und kippte alles aufs Bett. Schnell durchstöberte sie den Inhalt, warf Kleidungsstücke nach links und rechts. Sie stand kurz davor, aufzugeben, als …
    Ah, da war er. Sie hatte gewusst, dass er irgendwo sein musste. Es war ein halb gerauchter Joint, staubtrocken und ungefähr ein Jahr alt, der vermutlich ziemlich streng schmecken würde, aber was soll’s? Es würde für einen Kick reichen.
    Sie trat zurück. Steve lag auf dem Boden und sah sie an.
    » Was?«, sagte sie zu ihm. Er starrte sie weiter mit angelegten Ohren an. » Ich brauche heute einfach eine Kleinigkeit, um meine Nerven zu beruhigen«, sagte sie. » Mach dir keine Sorgen, ich fange nicht wieder mit dem ganzen Scheiß an.« Was, muss ich mich jetzt schon vor meinem Hund rechtfertigen?
    Sie nahm das Feuerzeug von der Ablage, zündete die Flamme an und zog am Joint. Sie atmete den Rauch tief ein und hielt ihn in der Lunge. Ah, das fühlte sich gut an. Zu gut. Einstiegsdroge , dachte sie. Die Leute von den Narcotics Anonymous würden das definitiv nicht gutheißen. Aber das galt auch für den Wein, also, worin lag der Unterschied? Jedenfalls war sie nicht von diesem Stoff abhängig gewesen, deshalb spielte es keine Rolle. Steve sah sie immer noch an und dachte wahrscheinlich dasselbe, was die NA -Typen denken würden.
    Langsam blies sie den Rauch aus. Sie schnippte die Asche vom Joint und wedelte ihn drohend in Steves Richtung durch die Luft. Der Stummel war schon so kurz, dass sie die Hitze am Daumen spürte. » Fang bloß nicht an, mich zu verurteilen«, sagte sie. » Das ist das Letzte, was ich gebrauchen kann.«
    Ja, es war

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