Lords of Salem: Roman (German Edition)
Fleisch seines Schwanzes, bis sich ihr Mund mit Blut füllte. Doch anstatt sich zu beschweren oder sie zu schlagen, schien der Priester es zu genießen. Sie versuchte, die Hand zu befreien, die hinter seinem Rücken gefangen war, aber sie klemmte zu fest. Sie wollte ihn mit der anderen Hand schlagen, aber so zusammengeklappt, wie sie dasaß, war es beinah unmöglich. Er lachte nur.
Er keuchte jetzt heftig, und seine Hüften bäumten sich auf, als er tiefer in ihren Mund drang. » Du musst begreifen«, sagte er, » was der Herr … für dich getan hat … und wie … er absolute … Macht … über deine Seele ausübt.«
Plötzlich stieß er einen Schrei aus, und Heidi erwartete, dass er kam, aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen spürte sie Nässe an ihrem Hinterkopf, und er ließ sie los. Sie zog schnell den Kopf weg und sah, dass seine Augen nach oben verdreht waren. Aus seinem Mund strömte ein schwarzes dickflüssiges Sekret und spritzte ihr in Mund und Augen, während sie verzweifelt zu entkommen versuchte.
Heidi wachte auf, weil jemand sie schüttelte. Sie hob die Hände, um sich zu verteidigen, ehe sie begriff, dass es ein Priester war.
» Miss … wachen Sie auf«, sagte er. » Wachen Sie auf.«
Sie sah ihn entsetzt an. Es war der Priester aus ihrem Traum, doch seine Gesichtszüge waren sanfter, alles andere als grausam.
» Ich glaube, Sie sind eingeschlafen«, sagte er und ließ seine Hand auf ihrer Schulter liegen. » Ich fürchte, Sie hatten einen Albtraum. Sie haben immer wieder geschrien. Ich fühlte mich verpflichtet, Sie zu wecken.«
Heidi rieb sich das Gesicht. » Entschuldigung«, sagte sie. » Ich … ähm … ich muss gehen.«
» Geht es Ihnen gut?«, fragte er. » Brauchen Sie jemanden zum Reden? Gott hat immer ein offenes Ohr.«
Als sie dieselben Worte wie in ihrem Traum hörte, schreckte sie zurück und schob seine Hand weg. Verwirrt blieb er dort neben der Bank stehen. » Nein«, sagte sie. » Alles in Ordnung.« Schnell gewann sie ihre Fassung wieder, schob sich an dem Priester vorbei und flüchtete aus der Kirche.
Steve hatte es geschafft, sich mit der Leine so zu verwickeln, dass er sich kaum noch rühren konnte. Wie lange hatte sie in der Kirche geschlafen? Verdammt, sie würde noch zu spät zur Arbeit kommen, wenn sie nicht aufpasste. Es schien nie aufzuhören. Mit zitternden Händen befreite sie Steve und ging rasch los.
Unwillkürlich warf sie einen Blick zurück über die Schulter. Sie hatte erwartet, den Priester an den offenen Türen stehen zu sehen, doch stattdessen standen die beiden alten Nonnen reglos dort und beobachteten sie.
Die ganze Welt scheint hinter mir her zu sein , dachte Heidi. Nein, das liegt nur an dem Joint, der macht mich paranoid.
Aber es musste noch andere Gründe haben. Diese Träume hatten begonnen, ehe sie den Joint geraucht hatte, und all die seltsamen Ereignisse ebenfalls. Die Welt war aus dem Lot geraten. Irgendwas lief völlig falsch. Es lag nicht nur an ihr.
Sie überquerte die Brücke über den Weiher und stieg die Treppe hinauf. Sie war immer noch verstört und so zittrig, dass ihr das Gehen schwerfiel. Nach ein paar Stufen hielt sie an, setzte sich und schnorrte eine Zigarette und Feuer von einem Passanten. Noch eine Einstiegsdroge, wieder ein Rückfall in alte Gewohnheiten. Ihre Hände zitterten so stark, dass der Mann die Zigarette zurücknehmen und für sie anzünden musste.
Sie nahm einen tiefen Zug und versuchte sich zu beruhigen. Vielleicht würde die Zigarette helfen. Und wenn das nicht funktionierte, gab es immer noch Beruhigungstabletten. Und wenn die nicht wirkten, konnte sie sich wieder betrinken. Und wenn das nicht half? Tja, darüber wollte sie lieber nicht nachdenken.
Im Bemühen, sich zu entspannen, ließ sie den Blick umherschweifen. Die Brücke bot einen beschaulichen Anblick, das Licht war so weich, dass die Spiegelung der Bäume und Hügel im Wasser fast so real wirkte wie die echten Bäume und Hügel.
Als sie Schreie hörte, wandte sie den Kopf und sah in ungefähr hundert Metern Entfernung Kinder mit weiten weißen Gespensterkostümen um einige ältere Gräber rennen, deren Steine schon zerbrochen und verwittert waren. Sie sah zu, wie die Kinder herumliefen, lachten und Fangen oder was auch immer spielten.
Und dann, mit einem Mal, blieben sie alle gleichzeitig stehen. Langsam drehten sie sich um, bis sie alle sie ansahen. Was zum Teufel soll das? , fragte sie sich. Steve begann zu winseln. Die Kinder in den
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