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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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gibt keinen Agenten«, sagte Chip.
    » Kein Agent? Wo hast du sie dann her?«
    » Sie waren einfach da«, sagte Chip. » Haben schon auf mich gewartet, als ich heute Morgen gekommen bin.«
    » Wer ist der Ansprechpartner?«, fragte Whitey. » Wir sollten mit ihm über den Veranstaltungsort reden.«
    Chip blätterte in den Werbeunterlagen. » Kein Name und keine Nummer. Nicht gerade professionell.«
    » Jemand will dich auf den Arm nehmen«, sagte Herman. » Das Ganze ist ein Scherz.«
    Chip schüttelte den Kopf. » Nein. Sie haben bereits bezahlt. Ein Briefumschlag mit Geld lag bei dem Werbematerial.«
    » Meinst du nicht, dass da was faul ist, Chip?«, fragte Herman.
    Aber Chip ignorierte ihn. Er durchwühlte weiter die Unterlagen. » Palladium, Palladium, Palladium«, sagte er. » Wenn es ein Fehler ist, dann zieht er sich von vorn bis hinten durch. Das ist nicht unser Problem. Wir arbeiten damit.«
    » Der Laden ist riesig«, sagte White Herman. » Du willst mir doch nicht erzählen, dass die Band genug Tickets verkauft, um ihn füllen zu können?«
    Mit verärgertem Gesichtausdruck wandte sich Chip ihm zu. » Ich erzähle dir gar nichts, außer dass du die Tickets loswerden sollst. Diese Freikarten sind die einzigen Tickets.«
    » Seltsam.« Whitey betrachtete den Stapel. » Das reicht bei Weitem nicht, um den Laden zu füllen. Er wird fast leer sein.«
    » Was zum Teufel interessiert mich das?«, fragte Chip. » Wenn sie vor einer leeren Halle spielen wollen, nichts dagegen.«
    » Klingt für mich nach einem Verlustgeschäft«, sagte Herman.
    Chip zog ein kleines Poster aus der Kiste, rollte es aus und zeigte es Herman. Darauf war dasselbe Zeichen abgebildet wie auf der Schallplatte, aber es schien zwischen den Brüsten einer Frau ins Fleisch geritzt. Aus der Wunde strömte Blut und tropfte herab. Darunter stand in gotischer Schrift: DIE LORDS KOMMEN .
    » Für uns ist es kein Verlustgeschäft«, sagte er. » Wir werden dafür bezahlt, Werbung zu machen. Und Verlustgeschäft hin oder her, die Lords kommen, und es ist unsere Aufgabe, es zu verkünden.«

36
    H erman war in Gedanken noch halb mit Heidi beschäftigt und fragte sich, ob es ihr gut ging und sie es schaffen würde. Bis jetzt war sie noch nicht aufgetaucht. Whitey wirkte, als wollte er etwas über sie sagen oder eine Frage stellen, aber Herman setzte seine Leg-dich-nicht-mit-mir-an-Miene auf, und Whitey erkannte die Zeichen und biss sich auf die Zunge. Selbst als es Zeit wurde, mit der Sendung zu beginnen, erwähnte keiner von ihnen ihre Abwesenheit. Sie sammelten einfach ihre Sachen zusammen und gingen ins Studio.
    Als sie startbereit waren, kam Chip herein. » Wo ist das letzte Mitglied der Heiligen Dreifaltigkeit des Big-H-Teams?«, fragte er.
    Herman dachte einen Augenblick darüber nach, was er antworten sollte. Er könnte sagen, er wisse es nicht, und Chip damit verunsichern. Oder er könnte sagen, dass sie wieder in der Scheiße steckte, wodurch Chip nicht nur auf sie, sondern auch auf ihn wütend wäre. Oder er könnte lügen und vorgeben, alles sei in Ordnung, und abwarten, wie die Dinge sich entwickelten. Die Aufseherin wäre sauer auf ihn, falls er sich für die letzte Variante entschied – sie schärfte ihm immer ein, erst seine eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen –, aber er war nun einmal, wie er war, und er würde tun, was er tun würde.
    » Heidi hat angerufen«, sagte er. » Sie kommt ein paar Minuten später.«
    » Was ist los?«, fragte Chip. » Stimmt irgendwas nicht?«
    » Wir haben alles im Griff«, sagte Herman. » Keine Sorge.«
    » Wenn ihr mich braucht …«, begann Chip.
    » Wir haben alles im Griff«, wiederholte Herman, dieses Mal selbstsicherer, als er sich fühlte. Chip gab sich damit zufrieden. Er nickte und ging hinaus.
    Wodurch Whitey und er einen Moment Zeit hatten, sich zusammenzuraufen, während der Werbespot langsam ausgeblendet wurde.
    » Ich wusste nicht, dass sie angerufen hat«, sagte Whitey.
    » Halt die Schnauze«, sagte Herman. » Du verdirbst mir die Laune.«
    Whitey war ein paar Sekunden still. » Du hättest mir ruhig sagen können, dass sie angerufen hat.«
    » Sie hat nicht angerufen«, sagte Herman. Und als Whitey den Mund öffnete, um etwas zu entgegnen, hob Herman mahnend den Finger. » Konzentrier dich. Es geht los.«
    Sie stolperten zehn oder fünfzehn Minuten durch die Sendung, weil sie beide ihren eigenen Sorgen nachhingen, und versuchten einfach, sich nichts anmerken zu lassen. Dann

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