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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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mehr nur Land, sondern ein Land.
    Denk an ein zugerittenes und mit Hufeisen ausgestattetes Pferd. Denk

    * Bei den Mönchen von Kühl – ihr kleines und sehr exklusives Kloster befindet sich in einem tatsächlich recht kühlen und abgelegenen Tal der unteren Spitzhornberge – ist ein besonderer Test für Novizen üblich. Man führt die einzelnen Prüflinge in einen Raum mit verschiedenen Kleidungsstücken und fragt:
    »Yo**, mein Sohn, welches Teil ist das modischste von allen?« Und die richtige Antwort lautet: »Jenes Teil, das ich wähle.«
    ** Was die Mode betrifft, ist man im Kloster von Kühl immer auf dem neuesten Stand, aber das gilt nicht für die Sprache.

    an einen gezähmten Hund. Jedesmal dann, wenn der Boden gepflügt
    oder etwas gepflanzt wird, wächst der Abstand zwischen dir und dem
    Land«, betonte Oma. »Die Dinge verändern sich.«
    Verence saß neben der Königin. Seine Pupillen waren winzige Punkte.
    Ein gedankenloses Lächeln lag auf seinen Lippen, und dadurch wies er
    eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Quästor auf.
    »Aber wenn wir verheiratet sind, muß mich das Land akzeptieren«, sagte die Königin. »Deine eigenen Regeln verlangen es so. Ich weiß, wie es
    funktioniert. Der König trägt nicht nur eine Krone. König und Land
    sind eins. Ebenso wie König und Königin. Und die Königin bin ich.«
    Sie sah Oma Wetterwachs an und schmunzelte. Zwei Elfen standen
    rechts und links von ihr bereit, und hinzu kam mindestens ein weiterer
    hinter ihr. Sie neigten sicher nicht zur Introspektion. Mit anderen Wor-
    ten: Wenn sich Oma ohne Erlaubnis bewegte, war ihr Tod eine besiegel-
    te Sache.
    »Was aus dir wird, hängt ganz von meiner Entscheidung ab.« Die Kö-
    nigin hob eine sehr elegante, dünne Hand, formte aus Daumen und Zei-
    gefinger einen Ring, den sie ans Auge setzte.
    »Oh, da kommt eine«, sagte sie. »Mit einer Rüstung, die ihr nicht richtig
    paßt. Mit einem Schwert, das ihr fremd ist. Mit einer Streitaxt, die sie
    kaum heben kann. Sie kommt, weil sie es für romantisch hält. Wie heißt sie?«
    »Magrat Knoblauch«, antwortete Oma.
    »Eine mächtige Zauberin, nehme ich an.«
    »Sie kennt sich mit Kräutern aus.«
    Die Königin lachte.
    »Ich könnte sie von hier aus töten.«
    »Ja«, sagte Oma. »Aber das macht nicht viel Spaß, oder? Die Demüti-
    gung des Opfers fehlt.«
    Die Königin nickte.
    »Du hörst dich fast wie eine Elfe an.«
    »Es dauert nicht mehr lange, bis die Nacht zu Ende geht«, sagte Oma.
    »Dann beginnt wieder ein neuer Tag. Mit hel em Sonnenschein.«

    »Bis dahin dauert es noch etwas.« Die Königin stand auf, sah kurz zu
    Verence und… zog sich um. Aus dem roten Gewand wurde eins, das
    silbrig glänzte, den Schein der Fackeln so reflektierte, als bestünde es aus Myriaden von winzigen Schuppen. Das Haar glitt auseinander, gewann
    eine neue Struktur und wurde kornblond. Einige subtile Veränderungen
    erfaßten das Gesicht, und dann sagte sie: »Na, was hältst du davon?«
    Sie sah wie Magrat aus. Das heißt: Sie sah so aus, wie Magrat gern aus-
    sehen wol te und wie Verence sie sich vielleicht vorstellte. Oma Wetter-
    wachs nickte. Sie erkannte eine gelungene Gemeinheit – davon verstand
    sie etwas.
    »Und du wil st ihr so gegenübertreten«, sagte sie.
    »Ja, natürlich. Wenn es soweit ist. Zum Schluß. Aber sie braucht dir
    nicht leid zu tun. Immerhin stirbt sie nur. Soll ich dir zeigen, wie du hät-
    test sein können?«
    »Nein.«
    »Es ließe sich ganz leicht bewerkstelligen. Es gibt nicht nur diese Zeit-
    linie, sondern auch noch andere. Möchtest du Großmutter Wetterwachs sehen?«
    »Nein.«
    »Es muß schrecklich für dich sein, zu wissen, daß du keine Freunde
    hast, daß niemand um dich weint, wenn du stirbst. Daß du nie ein Herz
    berührt hast.«
    »Ja.«
    »Bestimmt denkst du daran – an langen Abenden, wenn dir nur das
    Ticken der Uhr und die Kühle des Zimmers Gesel schaft leisten, wenn
    du die Schachtel öffnest und…«
    Die Königin winkte, als sich Oma loszureißen versuchte.
    »Tötet sie nicht«, sagte sie. »Lebend bereitet sie mir viel mehr Vergnü-
    gen.«

    Magrat rammte das Schwert in den Schlamm und griff nach der Streitaxt.

    Zu beiden Seiten erstreckte sich dunkler Wald. Die Elfen mußten aus
    dieser Richtung kommen. Hunderte mochten es sein, und es gab nur
    eine Magrat Knoblauch.
    Bisher hatte sie geglaubt, daß die Wahrscheinlichkeit bei Heldentum
    keine große Rol e spielte. Lieder, Bal aden und Geschichten

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